Oper Frankfurt

© Wolfgang Runkel

Frankfurt: „Don Pasquale“, Gaetano Donizetti

„Ui, das ist aber eine große Besetzung!“, staunt der Sitznachbar beim Blick in den Orchestergraben. Wobei man von einem „Graben“ nicht wirklich sprechen kann. Im Bockenheimer Depot, der Nebenspielstätte der Städtischen Bühnen, sitzen die Musiker in der Stärke eines größeren Kammerorchesters mit immerhin sechs Ersten und fünf Zweiten Geigen ebenerdig, während hinter ihnen erhöht . . .

Tops und Flops – „Bilanz der Saison 2022/23“ eines fahrenden Kritikers

"Heute hier, morgen dort". Das könnte das Motto unseres wohl weitestgereisten Kritikers sein, der seine Leser unverdrossen mit "Lieber Opernfreund-Freund" anredet. Von Kopenhagen im Norden bis Cagliari im Süden reicht seine Reiseroute. Unterwegs hat er mit Freiberg, Gießen, Koblenz und Mainz auch viele kleine Häuser im Blick. Nicht immer hat er die Zeit für eine Rezension gefunden, aber . . .

Frankfurt: „Der Zar läßt sich fotografieren“, Kurt Weill / „Die Kluge“, Carl Orff

Die Oper Frankfurt präsentiert in der aktuellen Neuproduktion die ungewöhnliche Kombination einer „Zeitoper“ mit einer aus der Zeit gefallenen Oper. – Unter dem Schlagwort der „Zeitoper“ versuchten Komponisten in den 1920er Jahren, Impulse aus dem Alltagsleben für das Musiktheater fruchtbar zu machen. Das betraf die Stoffwahl mit zeitgenössischen Schauplätzen und Charakteren . . .

Frankfurt: „The Prodigal Son / The Burning Fiery Furnace“, Benjamin Britten

Das Bockenheimer Depot ist eine Spielwiese für kreative Bühnenbildner, die von dem architektonischen Rahmen und der Offenheit in der Raumgestaltung immer wieder zu außergewöhnlichen Rauminstallationen inspiriert werden. Auch in der aktuellen Produktion mit zwei „Kirchenparabeln“ von Benjamin Britten ist es erneut einem Produktionsteam gelungen, den Zuschauer bereits beim Betreten der . . .

Frankfurt: „Francesca da Rimini“, Saverio Mercadante (zweite Besprechung)

Wenn eine im Jahr 1831 fertiggestellte Oper erst 185 Jahre später ihre Uraufführung erlebt, dann muß auch der Kritiker, den die Manier vieler Kollegen nervt, ihre Besprechungen mit Wikipedia-Wissen vollzurümpeln, einige grundsätzliche Bemerkungen an den Anfang stellen. Der Komponist Saverio Mercadante hat der Nachwelt rund 60 Opern hinterlassen. Aufgeführt werden sie selten. Die . . .