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Pforzheim: „La traviata“, Giuseppe Verdi

Das war ein in jeder Beziehung gelungener Opernnachmittag! Die Neuproduktion von Verdis La traviata an dem schon oft bewährten Theater Pforzheim gestaltete sich zu einem vollen Erfolg! Regisseurin Alicia Geugelin hat in Zusammenarbeit mit der Bühnenbildnerin Malina Rassfeld und Pia Preuss (Kostüme) ganze Arbeit geleistet. – Die Regiearbeit von Alicia Geugelin ist nicht moderner Natur, . . .

Dresden, Konzert: „Weinberg, Beethoven und Vaughan Williams“, Mirga Gražinytė-Tyla

Mit der Matinee des 3. Saisonkonzerts der Sächsischen Staatskapelle stellt sich die litauische Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla zum ersten Mal mit dem Orchester dem Dresdner Konzertpublikum vor. Am Konzertbeginn dirigierte sie die 3. Symphonie h-Moll op. 45 von Mieczysław Weinberg. – Der in Warschau als Sohn eines jüdischen Theaterkomponisten geborene Mieczysław Weinberg (1919-1996) . . .

Berlin: „Médée“, Marc-Antoine Charpentier

Was haben Kleists Prinz Friedrich von Homburg und Charpentiers Médée gemeinsam? Beide stehen augenblicklich auf einer Berliner Bühne, warum auch nicht, aber in beiden, in der Schaubühne am oberen Kurfürstendamm wie in der Staatsoper Unter den Linden werden sie von Kampftruppen in moderner Ausrüstung umgeben, so dass der verblüffte, gerade einer Tagesschau mit verstörenden Bildern aus . . .

Mönchengladbach: „Ball im Savoy“, Paul Abraham

Im Dezember 1932 fand am Großen Schauspielhaus in Berlin die Uraufführung der Operette Ball im Savoy von Paul Abraham statt. Trotz des großen Publikumserfolgs verschwand das Werk leider auf Grund der jüdischen Herkunft des Komponisten wenig später im „Giftschrank“ der Nationalsozialisten und fand auch nach dem Krieg vorerst nicht mehr den Weg zurück auf die Bühne. Dies änderte sich . . .

Hildesheim: „La Bohème“, Giacomo Puccini

In der Neuinszenierung der sehr oft gespielten Oper hat die junge österreichische Regisseurin Juana Inés Cano Restrepo die tieftraurige Geschichte um die Pariser Näherin Mimi aus dem manchmal verharmlosenden Biedermeier herausgelöst. Sie hat den Stoff aktualisiert, indem sie die zeitlose Auseinandersetzung mit dem Tod in den Mittelpunkt stellt, die Mimi wegen ihrer tödlichen Erkrankung . . .

CD: „Tschaikowsky – Der Wille zum Glück“, Hörbiographie

Vor zwei Wochen, nämlich am 6. November, beging die Musikwelt den 125. Todestag von Peter Iljtsch Tschaikowsky. Bis heute ranken sich um den Tod des Komponisten, dem viele Bewunderer den ersten Rang unter den russischen Tonsetzern zugestehen, mythenartige Legenden. Diese in den unseriösen Bereich des Musikjournalismus zu verdammen, in den sie gehören, ist nur eines der zahlreichen Ziele, die . . .

Wien: „Schwanda der Dudelsackpfeiffer“, Jaromir Weinberger

Mit dem originalen „Schwanda“ hat es nichts zu tun! – Wer böhmische Folklore mit Wiener Psychoanalyse kreuzt, der könnte einen ganz schön schrägen Hybrid hervorbringen. Märchenelemente mit Räuber, Tod und Teufel gegen sexuelle Perversionen eingetauscht? Aber, was soll man sagen – Regisseur Tobias Kratzer ist tatsächlich etwas Seltsames geglückt. Er hat „Schwanda der . . .

Mailand: „Peter Grimes“, Benjamin Britten

So schwach die Regie von Robert Carsen in der Wiener "Manon Lescaut" ist, so bestechend gelang ihm seine Inszenierung von Benjamin Brittens Opernerstling. (Es fragt sich nur, warum diesem immerhin 2000 und 2012 jeweils in Neuproduktionen gezeigten Werk nicht "Billy Budd" vorgezogen wurde, das an der Scala noch nie gespielt wurde). Jedenfalls ist Carsen in einem je nach Szene nur wenig . . .

Bern: „Roméo et Juliette“, Charles Gounod

Von der Hochzeit in der Herrentoilette – Éric Ruf (Regie & Bühne; Szenische Einstudierung: Constance Larrieu) hat 2021 Gounods «Romeo et Juliette» für die Opéra comique inszeniert, nachdem er Shakespeares Bearbeitung des Mythos 2015 bereits für die Comédie Française in Szene gesetzt hat. Da Gounod, wie im Programmheft lang und breit erklärt, ohne Shakespeare nicht zu denken . . .

CD: „An English Concert“, Matthias Höfs & Matthias Janz

„Festliche Musik für Trompete und Orgel“ – so lautet der Untertitel der CD, die der Trompeter Matthias Höfs und der Kirchenmusiker Matthias Janz bereits 2002 eingespielt haben, aber die Auswahl und die Wiedergabe der Stücke haben etwas Zeitloses. Nicht weniger als 14 Komponisten von Renaissance bis Spätbarock sind auf dieser CD vertreten und es sind – eigentlich – alles englische . . .

CD: „Richard Strauss: Konzerte u. a.“, Toshiyuki Kamioka

Orchid Classics präsentiert mit einer kürzlich veröffentlichten CD eine faszinierende Sammlung weniger bekannter Werke von Richard Strauss, dirigiert von dem charismatischen Toshiyuki Kamioka. Das Album umfasst Strauss' Oboen- und Hornkonzert Nr. 1 sowie die Orchestersuite "Der Bürger als Edelmann". Kamioka, ein renommierter Dirigent mit beeindruckender internationaler Karriere, entfesselt . . .

Hamburg: „Fidelio“, Ludwig van Beethoven

Als „Katastrophe“ wurde Beethovens „Fidelio“ an der Hamburger Staatsoper in der Inszenierung von Georges Delnon in der Presse nach der Premiere am 17. Januar 2018 bezeichnet, die Adjektive erstreckten sich über ein Spektrum von „langweilig“ und „quälend“ bis „klischeehaft“. Offensichtlich lag in der musikalischen Umsetzung damals einiges im Argen, was die reine Wiedergabe . . .