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Bonn: „Die Meistersinger von Nürnberg“, Richard Wagner (zweite Vorstellung)

Im letzten Jahr beeindruckte die Oper Bonn mit einer mehr als respektablen Produktion von Arnold Schönbergs Opern-Torso „Moses und Aron“. Die aktuelle Saison startete man mit Richard Wagners Bühnen-Koloss „Die Meistersinger von Nürnberg“. Zwei extrem schwer und aufwändig zu besetzende Werke, die selbst große Häuser an die Grenzen ihrer Möglichkeiten führen. Wer sich an die . . .

Dresden, Konzert: „Édouard Lalo und Antonín Dvořák“, Staatskapelle unter Orozco-Estrada

Der aus einer spanischen Offiziersdynastie stammende Komponist Édouard Lalo (1823-1892) wird der französischen Musiktradition zugerechnet. In Lille geboren, da die militärischen Glieder seiner Familie in französischen Diensten standen, lebte und arbeitete Lalo überwiegend in Paris. In seinen Kompositionen ist zwar das Streben nach Klarheit in der Form, nach Ausdrucksreichtum zu spüren und . . .

München: „Die tote Stadt“, Erich Wolfgang Korngold (zweite Besprechung)

Die Aufführung der „Toten Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold nach dem Roman von Georges Rodenbach an der Bayerischen Staatsoper wurde an diesem Abend zu einem Triumph für Klaus Florian Vogt als Paul und Vida Miknevičiūtė als Marietta/Marie. In der Inszenierung von Simon Stone aus dem Jahre 2019 im Dreh-Bühnenbild von Ralph Myers eines modernen Appartements und den Alltags-Kostümen . . .

München, Konzert: „De Falla, Strawinsky, Golijov, Bernstein“, BR-Symphonieorchester unter Simon Rattle

Wie oft erlebt man so etwas schon bei einem Konzert im Münchner Herkulessaal mit einem Programm aus der klassischen Moderne? Rhythmisch wippende Köpfe, Knie und Füße, die sich im raschen Takt auf und ab bewegen, und das sowohl bei den Mitwirkenden auf der Bühne als auch im Publikum! – Erleben konnte man das am 3. Oktober 2024 mit Simon Rattle und dem Symphonieorchester des Bayerischen . . .

Interview: „Josefin Feiler“ zu ihrer Glanzrolle in „Dora“

Josefin Feiler zu ihrer derzeitigen Glanzrolle Dora – OF: Liebe Frau Feiler, im März und April dieses Jahres haben Sie an der Staatsoper Stuttgart mit enormem Erfolg die Dora in Bernhard Langs gleichnamiger neuer Oper gesungen. Die Aufführungen waren ein regelrechter Paukenschlag für die Stuttgarter Staatsoper. Da hat man einmal mehr gemerkt, wie aufregend zeitgenössische Oper sein . . .

München: „Die tote Stadt“, Erich Wolfgang Korngold

Am 4. Oktober 2024 wurde an der Bayerischen Staatsoper Erich Wolfgang Korngolds geniale Oper Die tote Stadt wiederaufgenommen. Voll zufrieden sein konnte man mit der Inszenierung, für die Simon Stone (Regie), Ralph Myers (Bühnenbild) und Mel Page (Kostüme) verantwortlich zeigten. – Das Regieteam hat das Geschehen gekonnt in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts verlegt. Die . . .

Paris: „Les Brigands“, Jacques Offenbach (zweite Besprechung)

Provokanter Auftakt der neuen Spielzeit mit Barrie Koskys Welt: queer, transgender, „nicht-binär“, „ein Zirkus“. Irritierend und doch auch gekonnt, mit genial heutigen Texten im Sinne Offenbachs. – Eine neue Spielzeit beginnt an der Pariser Oper und es gibt viel zu berichten: Der Vertrag des Intendanten Alexander Neef wurde in diesem Frühjahr bis 2032 verlängert, ungewöhnlich . . .

Halberstadt: „Rusalka“, Antonín Dvořák

Antonín Dvořák und sein Textdichter Jaroslav Kvapil gaben ihrem Werk die Bezeichnung „Lyrisches Märchen“. Die Geschichte von einer unmöglichen und dennoch bedingungslosen Liebe zwischen zwei Wesen, die verschiedenen, unvereinbaren Welten angehören, gehört zum Bereich des Märchens. Das erkennt man an dem Wassermann, der Hexe und natürlich an den Waldelfen und den Schauplätzen, dem . . .

Salzburger Festspiele (Nachtrag): „La Clemenza di Tito“, Wolfgang Amadeus Mozart

Keine Hosenrollen mehr…       – Wieder wurde eine Neuinszenierung der Salzburger Pfingstfestspiele, die bereits seit 12 Jahren unter der Leitung der nicht nur in Salzburg äußerst beliebten Römerin Cecilia Bartoli stehen, in die Sommerfestspiele in das Haus für Mozart übernommen. Diesmal war es W. A. Mozarts letzte Oper „La Clemenza di Tito“ in der . . .

Darmstadt: „Requiem für einen jungen Dichter / Rothko Chapel“, Bernd Alois Zimmermann / Morton Feldman

Einen das Publikum sehr fordernden Abend hat der Intendant des Staatstheaters Darmstadt, Karsten Wiegand, für die jüngste Premiere zusammengestellt: Er verbindet zwei für den Konzertsaal konzipierte Stücke, die gegensätzlicher nicht sein könnten, aber in der gewählten Abfolge als komplementäre Teile gut funktionieren. – Der erste und zugleich längste Teil bietet Bernd Alois . . .

Dresden, Konzert: „Requiem für Soli, Chor und Orchester“, Antonín Dvořák

Eigentlich unverständlich, doch bei Dvořák denken wir zunächst an seine Slawischen Tänze, seine 9 Sinfonien, sein Violinkonzert, das wunderbare Cellokonzert und seine Kammermusiken. Dabei hat der Komponist mit seinem Stabat mater und seinem Requiem große kirchenmusikalische Werke geschaffen. Sein Requiem zählt zu den bedeutendsten Vertonungen einer Totenmesse in der Musikgeschichte. Es mag . . .