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Hamburg: „Lady Macbeth von Mzensk“, Dmitri Schostakowitsch

Das Publikum wird von Anfang an mit absichtlich disharmonischen, chaotischen Tönen überschüttet, hieß es in einer anonymen Kritik in der „Prawda“, die kurz nach der Aufführung von Schostakowitschs Oper Lady Macbeth von Mzensk am 26. Januar 1936 erschien. Dem Komponisten wurde angedroht, sein Spiel könne sehr schlimm enden. Was das in der Stalin-Ära hieß, lies den Adressaten solcher . . .

Piacenza: „I due Foscari“, Giuseppe Verdi

Zu einem veritablen Triumph wurde die letzte Produktion vor der Sommerpause in dem schönen Opernhaus der Stadt, die in der Emilia-Romagna knapp an der Grenze zur Lombardei liegt. – Giuseppe Verdis sechste Oper wurde 1844 in Rom uraufgeführt und fristete jahrzehntelang ein stiefmütterliches Dasein, bis sie von einigen der „großen alten“ Baritone wie Leo Nucci oder Renato Bruson für . . .

Duisburg: „Märchen im Grand-Hotel“, Paul Abraham

Weimarer Republik, Ende Dezember 1932. Dem Komponisten Paul Abraham und seinen beiden kongenialen Librettisten Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda gelang mit dem Ball im Savoy ein weiterer großer Premierenerfolg, nachdem in den beiden Jahren zuvor bereits Viktoria und ihr Husar und Die Blume von Hawaii den Nerv des Publikums getroffen und Abraham zu einem der meistgespielten Komponisten der . . .

Kontrapunkt: „Martin Schläpfer: Zensur im Opernhaus“ – unschöner Abschied aus Wien

Gilt für Tourismus wie für Kultur: Die Werbung der Stadt Wien ist perfekt! Deren raffiniertes Marketing hält die Tradition hoch. Doch von faszinierenden künstlerisch führenden Köpfen, von geistigen Visionen ist in diesen Tagen in der Stadt …. ? Der Reihe nach erleben wir Fehlbesetzungen auf den Kreativ-Positionen: Burgtheater-Chef Martin Kusej muss nach Ablauf seines . . .

Bayreuth: „La Clemenza di Tito“, Christoph Willibald Gluck

1988 meinte der damals 42jährige, also geradezu junge Musikwissenschaftler Reinhard Wiesend in einem Symposion über Johann Adolf Hasse, dass sich „das heutige Theater“ kaum für die Gattung der Opera seria interessieren könne. Es sei ja kein Zufall, dass zwei Jahre zuvor die Cleofide nur konzertant aufgeführt worden sei. Und weiter: „Ohne Übertreibung darf man in der Opera seria eine . . .

Gelsenkirchen: „The story of my Life“, Neil Bartam

Das Musiktheater im Revier bietet in dieser Saison ein besonders großes Musical-Angebot: Nach Tick, Tick … Boom! (kleines Haus) und Hello Dolly (großes Haus) gibt es als drittes Musical der Saison The Story Of My Life von Neil Bartram und Brian Hill. Diese Aufführung findet im Foyer des großen Hauses unter den berühmten Schwammreliefs von Yves Klein statt. – Erzählt wird die . . .

Dresden, Konzert: „Die Walküre“, Richard Wagner

Nachdem mit der Wiederaufnahme der Willy-Decker-Inszenierung des „Ringes des Nibelungen“ in den Jahre 2016 bis 2023 von der Sächsischen Staatskapelle und Spitzensängern unter der musikalische Leitung Christian Thielemanns auf der Bühne der Semperoper grandiose zeitgemäße Aufführungen der Wagner-Komposition Maßstäbe setzten und Marek Janowski mit seinen konzertanten Interpretationen . . .

Stuttgart: „Götterdämmerung“, Richard Wagner

Seit dem 5. Mai 2024 steht an der Staatsoper Stuttgart Wagners Götterdämmerung wieder auf dem Spielplan. Das Produktionsteam besteht aus Marco Storman (Inszenierung), Demian Wohler (Bühnenbild) und Sara Schwartz (Kostüme). Mit der Inszenierung konnte man vollauf zufrieden sein. Der Regisseur hat das Stück trefflich durchdacht und mit Hilfe einer ausgefeilten Personenregie auch spannend auf . . .

Leipzig, Konzert: „Beethovens 9.“, Gewandhausorchester unter Andris Nelsons

Ein Merkmal, der diese Sinfonie von ihren Vorgängern unterscheidet, ist der vierte Satz, in dem ein Sängerquartett (Sopran, Alt, Tenor, Bariton) und ein vierstimmiger Chor Beethovens Bearbeitung einiger Strophen aus Friedrich Schillers Gedicht „An die Freude“ vortragen. Das Instrumentarium umfasst Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 2 . . .

CD: „Haydn: Die Schöpfung“, Dresdner Philharmonie unter Marek Janowski

Die neueste Aufnahme aus dem Hause Pentatone, gilt Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“, unter der Leitung von Marek Janowski. Zusammen mit der Dresdner Philharmonie und dem Rundfunkchor des MDR Leipzig präsentiert Janowski eine Interpretation dieses epochalen Werkes, die nicht nur klassische Transparenz, sondern auch romantischen Tiefgang in großer Harmonie vereint. „Die . . .

Buchkritik: „Vorklang des Paradieses – Musikalische Streifzüge“, Hanjo Kesting

Wie klingt das Paradies? Werden dort Vögel singen? – Man mag es mit kindlicher Phantasie glauben, wenn man das Titelbild von Hanjo Kestings neuestem Buch, „Vorklang des Paradieses – Musikalische Streifzüge“, betrachtet. Der Autor hat sich für das nach 1606 gemalte „Vogelkonzert“ von Jan Brueghel d. Ä. entschieden, um dem ins selige Jenseits weisenden Buchtitel ein optisches . . .

Düsseldorf: „Surrogate Cities“, Ballettabend von Demis Volpi

Mit Surrogate Cities schuf Heiner Goebbels 1994 als Auftragswerk zum 20-jährigen Bestehen der Jungen Deutschen Philharmonie und zum 1200-jährigen Jubiläum der Stadt Frankfurt einen Liederzyklus, der sich dem Kosmos Stadt aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln nähert. Die Komposition ist durchaus experimentell und herausfordernd, gleichzeitig aber auch sehr modern und stellenweise sogar sehr . . .