Komische Oper Berlin: Tops und Flops – „Bilanz der Saison 2023/24“

Auch in diesem Jahr haben wir unsere Kritiker wieder gebeten, eine persönliche Bilanz zur zurückliegenden Saison zu ziehen. Wieder gilt: Ein „Opernhaus des Jahres“ können wir nicht küren. Unsere Kritiker kommen zwar viel herum. Aber den Anspruch, einen repräsentativen Überblick über die Musiktheater im deutschsprachigen Raum zu haben, wird keine Einzelperson erheben können. Die meisten unserer Kritiker haben regionale Schwerpunkte, innerhalb derer sie sich oft sämtliche Produktionen eines Opernhauses ansehen. Daher sind sie in der Lage, eine seriöse, aber natürlich höchst subjektive Saisonbilanz für eine Region oder ein bestimmtes Haus zu ziehen.

Nach dem Staatstheater Meiningen blicken wir heute auf die Komische Oper Berlin.


Nach dem Zwangsumzug aus dem umzubauenden Stammhaus in der Behrenstraße in das Charlottenburger Schillertheater bespielte die Komische Oper Berlin in der vergangenen Saison nicht nur dieses, sondern auch wechselnde Schauplätze wie einen Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof oder ein Rotes Zelt vor dem ebenso Roten Rathaus. Der Spielplan entwickelt sich durch die Aushäusigkeit zunehmend in Richtung en suite. Die kommende Spielzeit beginnt wieder in Tempelhof mit Händels Der Messias.

Beste Produktion: Das Floß der Medusa

Größte Enttäuschung: Le Nozze di Figaro

Entdeckung des Jahres: Nils Holgerssons wundersame Abenteuer

Beste Wiederaufname: Die Zauberflöte

Beste Gesangsleistung Hauptrolle: Paula Murrihy als Dejanira

Beste Gesangsleistung Nebenrolle: Susan Zarrabi als Cherubino

Bestes Dirigat: James Gaffigan für Der goldene Hahn

Beste Regie: Barrie Kosky für Chicago

Beste Chorleistung: Das Floß der Medusa

Bestes Bühnenbild: Rufus Didwiszus für Der goldene Hahn


Die Bilanz zog Ingrid Wanja.