Kontrapunkt: „Wir gendern weiter – verdammt nochmal“, Neues vom Theater Zwickau

Das Thema Gendern (hier: Genderverbot) sorgt in Zwickau für Wirbel und Ärger. Was ist los?

Der Stadtrat hat ein Verbot erlassen und will damit, unter vielen anderen, auch dem Theater vorschreiben, wie es die deutsche Sprache normal, also Grammatik-korrekt (!), anwenden bzw. gebrauchen soll. Der Intendant und sein Team aber wollen – und verkünden das sofort lauthals in der Presse – die dienstliche Anweisung ignorieren. Was 90 Prozent der deutschen Bevölkerung denkt, scheint egal. Die deutsche Sprache gehört geändert, verdammt noch mal – vergessen Sie die herrschende Grammatik! Gehen Sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen! Wir gendern weiter.

„Das Theater Plauen-Zwickau kritisiert das vom Zwickauer Stadtrat erlassene Genderverbot. Obwohl es nicht für die Bühne, sondern für die interne und externe Kommunikation gilt, will das Theater die Regelung auch dort nicht umsetzen. Die Kulturschaffenden erklärten, man werde etwa in Flyern und dem Spielzeitheft das Gendern beibehalten“ – schreibt der MDR Sachsen heute.

Weiter: „Am vergangenen Donnerstag hatte der Zwickauer Stadtrat mehrheitlich beschlossen, das Gendern in Eigenbetrieben der Stadt zu verbieten. Unterstriche, Doppelpunkte, Sternchen oder andere Interpunktion ‚zur Kennzeichnung geschlechtsspezifischer Bezeichnungen‘ sind damit untersagt.“

Und was passiert nun? Die Verantwortlichen des Theaters Plauen-Zwickau lehnen es ab, daß „die Politik ihnen Sprachvorschriften macht“. Wie bitte? Man lehnt es ab, die korrekte deutsche Sprache, deren Regeln ja besonders für ein öffentlich hoch vom Bürger subventioniertes Theater eine Selbstverständlichkeit sein sollten, zu befolgen. Man will selbst „Sprachvorschriften“ machen!

Weiter verlautet, daß für das Theater die Regelung noch nicht bindend sei. Dazu müsste erst der Stadtrat Plauen ebenso ein Genderverbot erlassen. Zudem sähen die Verantwortlichen des Theaters das Verbot als einen „Eingriff in die Kunstfreiheit“.

In einer Stellungnahme teilen sie mit: „Das Genderverbot des Zwickauer Stadtrates ist aus Sicht der Leitung des Theaters Plauen-Zwickau der untaugliche Versuch, eine Debatte, welche die gesamte Gesellschaft beschäftigt, mittels eines Verbots zu beenden: Die Debatte berührt das Sprachgefühl der Einen ebenso wie das Gerechtigkeitsempfinden der Anderen.“

Wir vom OPERNFREUND zitieren hier nochmal die ausführliche Abhandlung unseres Mitarbeiters Dr. Klaus Billand. Bitte schauen Sie mal rein. Klaus Billand hat sich viel Arbeit gemacht. Und lesen Sie bitte weiter unseren gender-schwachsinns-freien OPERNFREUND.
Auch diesen Kontrapunkt bitte. Und schauen Sie, was die GfdS (Gesellschaft für deutsche Sprache) dazu sagt.

Post Scriptum: Nach meiner Auffassung klingt diese Geschichte doch sehr nach einem Verstoß gegen die Dienstpflichten des Intendanten! Was meinen Sie? Was sagen die Fachleute?

Und schreiben uns Ihre Meinung dazu an opera@e.mail.de.
Ich sammele alles für einen geplanten Leser-Kontrapunkt zu dem Thema.

Herzlich grüßt
Ihr Herausgeber

26. Juni 2025