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Frankfurt, Konzert: „hr-Sinfonieorchester“ unter Constantinos Carydis

Ein Abend der musikalischen Extravaganz erwartete das Publikum in der Frankfurter Alten Oper am 26. Januar 2024, als das hr-Sinfonieorchester unter der inspirierenden Leitung des Gast-Dirigenten Constantinos Carydis zusammen mit der Geigerin Sayaka Shoji auf die Bühne trat. Das unkonventionelle Programm versprach eine Reise durch die musikalischen Landschaften von Béla Bartók, György Kurtág, . . .

Berlin: „Written on Skin“, George Benjamin

Schafft es eine zeitgenössische Oper noch zwölf Jahre nach ihrer Uraufführung auf den Spielplan eines der größten Opernhäuser überhaupt, dann muss schon etwas daran sein, muss sie sich aus der überschaubaren Masse von neuen Werken hervorheben. 2012 wurde George Benjamins Written on Skin im Neuerungen gegenüber immer aufgeschlossenen Aix en Provence uraufgeführt, ein Jahr später kam das . . .

Kontrapunkt: „Hipp hipp hurra! Die erste klimaneutrale Inszenierung ist da!“ Jaaaah!

Nun will sich auch (oder als erstes?) das Düsseldorfer Schauspielhaus verstärkt um Klimaneutralität bemühen. We start with „Peer Gynt!“. Jippieh ei jeh Leute, wir retten die Welt durch klimaneutrales Theaterspielen. Wow – das muss man erst sacken lassen. Bitte hinfahren! – Am Theater der Landeshauptstadt „Klein Paris“ wird eines von 25 Projekten realisiert, mit denen die . . .

Gelsenkirchen: „Hello Dolly“, Jerry Herman

Lange Zeit haben die NRW-Intendanten einen großen Bogen um das Musical „Hello Dolly“ gemacht. 1996 gab es eine Inszenierung an der Dortmunder Oper, in Gelsenkirchen lief der Broadway-Klassiker zuletzt 1979. Offensichtlich hat man im Ruhrgebiet jahrzehntelang die Wünsche des Publikums missachtet, denn im Musiktheater im Revier läuft das Stück jetzt vor ausverkauftem Haus und wird vom . . .

Mailand: „Médée“ Luigi Cherubini

Diese Neuproduktion des Hauptwerks von Luigi Cherubini hatte einen bedeutenden Anlass, nämlich die Erstaufführung an der Scala der französischen Fassung. In Paris 1797 uraufgeführt, fand die italienische Erstaufführung am Haus erst 1907 statt. Verwendet wurde damals die Fassung mit der Vertonung der gesprochenen Rezitative (das Werk wurde als opera comique geführt, also mit Dialogen) durch . . .

Nürnberg: „Don Giovanni“, Wolfgang Amadeus Mozart

Wer ist Don Giovanni? Die Frage muss jedes Mal gestellt werden, kann wohl auch jedes Mal beantwortet werden? Don Giovanni ist im neuen Nürnberger Fall – anders noch als während der letzten Inszenierung Georg Schmiedleitners – ein durchaus attraktiver, wenn auch notorisch egomanischer Kerl. Er ist ein Mann, den die Frauen (meist) lieben, auch wenn er sich danach wie der Teufel aufführt. In . . .

Buchkritik: „Anton Bruckner. Eine Biografie“, Klaus Petermayr / Alfred Weidinger (Hrsg.)

Mensch, Genie und Mostkopf – Er hat, man weiß es, Richard Wagner unermesslich verehrt, er war sogar, als er in Wien lebte, es sich leisten und kein Kleriker es ihm verbieten konnte, auch öfter die Hofoper besucht – aber mit dem Musiktheater konnte er, glaubt man, recht eigentlich wenig anfangen. Der Satz ist überliefert: „Warum wird die Frau verbrannt“ – spricht so jemand, der . . .

Nürnberg: „Der Steppenwolf“, Goyo Montero

Natürlich haben wir es beim Nürnberger Steppenwolf nicht mit einer vertanzten Nacherzählung des Romans zu tun. Dass sich Goyo Montero nicht damit begnügt, die Handlung grob zu reproduzieren, versteht sich von selbst, oder anders: Sein Steppenwolf ist der Steppenwolf des Choreographen, nicht des Romanciers Hermann Hesse. Wer den Roman schätzt, sollte ihn lesen – und sich ins Nürnberger . . .

Frankfurt, Konzert: „Brahms contra Bruckner“

Unter dem faszinierenden Motto "Brahms contra Bruckner" präsentierte das Frankfurter Opern- und Museumsorchester am 22. Januar 2024 in der Alten Oper Frankfurt ein Konzert, das die künstlerische Auseinandersetzung zwischen Johannes Brahms und Anton Bruckner auf höchstem Niveau demonstrierte. Marek Janowski, der weltbekannte Dirigent und große Experte für die Werke von Brahms und Bruckner, . . .