Archiv

Quedlinburg: „Die Entführung aus dem Serail“, Wolfgang Amadeus Mozart

Nach wie vor ist Mozarts „Entführung“ ein fester Bestandteil des Opernrepertoires großer, vor allem auch mittlerer und kleinerer Häuser – und das mit Recht, enthält das Singspiel doch alles, was zum menschlichen Leben gehört. Dass sich in dem im Orient verorteten Märchen am Schluss alles zum Guten wendet, ist eine schöne, hoffnungsvolle Utopie eines friedlichen Zusammenlebens . . .

Bayreuth: „Arpad Schmidhammers Kostümentwürfe für den Ring“, Ausstellung im Richard-Wagner-Museum

Er ist heute – zumal in Wagnerkreisen - weitgehend vergessen: Arpad Schmidhammer. Geboren wurde er am 12. Februar 1857 als ehelicher Sohn des Kunstmeisters Josef Schmidhammer und der Carolina geb. Lechner in Sankt Joachimsthal (eine Stadt in der Karlsbader Region in Tschechien.) und zwei Tage später römisch-katholisch auf den Namen Arpath Emil Schmidhammer getauft. Sein Künstlername als . . .

München: „La Cage aux Folles“, Jerry Herman

I am what I am ist sicherlich einer der bekanntesten Musicalsongs überhaupt, komponiert von Jerry Herman, der bereits im Januar 1964 mit Hello, Dolly! einen großen Erfolg feiern konnte. Knapp zwanzig Jahre später, am 21. August 1983, fand die Uraufführung von La Cage aux Folles im New Yorker Palace Theatre statt, wo bis November 1987 über 1.750 Aufführungen stattfanden. 1984 wurde das . . .

Frankfurt: „Aus einem Totenhaus“, Leoš Janáček

Größer könnte der Kontrast nicht sein zu den beiden quirlig-spritzigen Komödien, die am Frankfurter Opernhaus gerade in Neuproduktionen zu erleben sind (Der Postillon von Lonjumeau und Doktor und Apotheker). Wie einen Realitätsschock hat die Intendanz die Wiederaufnahme von Janáčeks trostlos-düsteren Skizzen eines Straflageralltags nach Dostojewskis Aufzeichnungen aus einem Totenhaus in . . .

Bayreuth: „Mozart, der reisende Wirbelwind“, Michael Wessel

In der neuesten, jüngst erschienenen Auflage des Köchel-Verzeichnisses (unsere Rezension) trägt es nach wie vor die Nummer 15p: ein Stück in g-Moll. Man ist immer wieder erstaunt darüber, wie so etwas im Kopf eines achtjährigen Knaben zu entstehen vermag: ein vermutlich als Kopf einer Sonate konzipierter Sonatensatz, der nicht allein orchestrale Züge trägt. Kein Wunder, dass ihn Neville . . .

Stuttgart: „Der Tod in Venedig“, Benjamin Britten / Demis Volpi

Eine Ko-Produktion zwischen der Stuttgarter Staatsoper und dem Stuttgarter Ballett stellt die Inszenierung von Benjamin Brittens 1973 entstandener, auf der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann beruhender letzter Oper Der Tod in Venedig dar, die seit einiger Zeit wieder an der Staatsoper Stuttgart zu sehen ist. Die hier zu besprechende Derniere geriet zu einem beeindruckenden Opernabend. Demis . . .

Wuppertal, Konzert: „Ives, Strauss, Rott“, Sinfonieorchester Wuppertal unter Patrick Hahn

Charles Ives hat sich für seine Komposition eine Zeile aus dem Gedicht Die Sphinx von Ralph Waldo Emerson als Programm gewählt. Die Sphinx beherrscht die Kunst der unbeantworteten Frage. Vier Jahre, nachdem er als Kirchenmusiker seine Tätigkeit beendet hatte und schon als Versicherungskaufmann sein Geld verdiente, hat er das kurze Stück (6 Minuten) komponiert, welches eines seiner . . .

Barcelona: „Lohengrin“, (Kurzbericht) Richard Wagner

Der lange in Barcelona erwartete neue Lohengrin in der Regie von Katharina Wagner – er wurde wegen der Pandemie bis jetzt verschoben – war einmal mehr ein bisweilen krampfhaft wirkender Versuch, das Regisseurs-Theater in den Exzess zu treiben. Ähnlich wie bei Jossi Wieler, Sergio Morabito und Anna Viebrock bei ihrem Salzburger Lohengrin, den der Wiener Staatsoperndirektor trotz . . .

Nürnberg: „Alcina“, Georg Friedrich Händel

Bis vor 100 Jahren war es unausdenkbar, dass man einmal den Opernkomponisten Händel schätzen würde. Zwar galt er als größter Oratorienschöpfer aller Zeiten, doch waren seine Bühnenwerke so gut wie unbekannt. Erst in den 20er Jahren, den so genannten goldenen, besann man sich darauf, dass Händel einige unvergängliche Opern geschrieben hatte. So begann die „Händel-Renaissance“, die . . .