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Bielefeld: „Endstation Sehnsucht – A Streetcar Named Desire“, André Previn

Schallplattensammlern dürfte André Previn (1929-2019) als Dirigent und Pianist für Repertoire der Spätromantik und klassischen Moderne bekannt sein, Kennern als Jazzmusiker und Filmmusik-Komponist und -Arrangeur (was ihm vier Oscars bescherte), und Klatschspaltenlesern als Ehemann der Stargeigerin Anne-Sophie Mutter von 2002 bis 2006. Man kann daraus ablesen, dass er ein musikalisches . . .

Dresden: „Die Liebe zu den drei Orangen“, Sergej Prokofjew

Der Komponist und Spross einer Großgrundbesitzer-Familie Sergej Prokofjew (1891-1953) konnte mit den Ereignissen der russischen Februar- und Oktoberevolutionen nichts rechtes anfangen. Die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse und der Bürgerkrieg am Rande (U Kraina) des in Aufruhr befindlichen Russlands veranlassten ihn, das Land über Wladiwostok und Japan in Richtung USA zu verlassen. Er . . .

Köln: „Nabucco“, Giuseppe Verdi (zweite Besprechung)

Knapp drei Monate nach der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf präsentiert auch die Kölner Oper Verdis frühes Freiheitsdrama „Nabucco“ in einer Inszenierung, die auf zeitlich einschränkende Aktualisierungen und szenische Mätzchen weitgehend verzichtet. Dabei hält sich Ben Baur in Köln noch stärker zurück, dessen Deutung vor allem durch ihre Unauffälligkeit auffällt. Optisch ist . . .

Wien: „Rodelinda – konzertant“, Georg Friedrich Haendel, (zweite Besprechung)

Wiens traditionsreichstes Opernhaus setzt unter seinem Intendanten Stefan Herheim die Tradition konzertanter Aufführungen von Barockopern erfolgreich fort. Da kam die hier besprochene Produktion gerade recht, muss das nach einer zweijährigen Generalsanierung gerade wiedereröffnete Haus doch auf szenische Aufführungen noch verzichten, weil die Bühnentechnik nicht zeitgerecht fertig geworden . . .

Düsseldorf: „Der Kreidekreis“, Alexander Zemlinsky

Das Düsseldorfer Theaterpublikum kennt David Bösch hauptsächlich von seinen Arbeiten am Schauspielhaus. Dort inszenierte er zum Beispiel Orpheus steigt herab und zuletzt Robin Hood als Kinder- und Familienstück zur Adventszeit 2022. Mittlerweile ist der vielgefragte Regisseur Schauspielchef am Theater Linz. Sein Debüt am der Düsseldorfer Deutschen Oper am Rhein gibt er mit Der Kreidekreis . . .

Gelsenkirchen: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

An großen Opernhäusern wie der Deutschen Oper am Rhein, der Hamburgischen Staatsoper oder dem Nationaltheater Mannheim laufen die Hänsel und Gretel-Inszenierungen schon seit Jahrzehnten. In kleineren Häusern, so auch am Gelsenkirchener Musiktheater im Revier, kommt hingegen alle zehn bis fünfzehn Jahre eine neue Inszenierung heraus, um das junge Publikum zu beglücken. 2010 hatte Michael . . .