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Dresden, Konzert: „Fagerlund, Tschaikowski, Lutosławski“, Dresdner Philharmonie unter Dima Slobodaniouk

Eine gut überlegte Programmfolge – die Interpretation großartig! – Die Kompositionen von Sebastian Fagerlund, hierzulande noch weitgehend unbekannt, das b-Moll Klavierkonzert Tschaikowskis, überraschend in der frühen Fassung von 1879, die 3. Sinfonie von Witold Lutosławski, heute leider nur selten auf den Programmzetteln - diese Zusammenstellung wird zu einem Glücksfall. – Mit . . .

Hannover: „Der Bajazzo“, Ruggero Leoncavallo

Eine Überraschung ist es nicht, dass es nach zehn Jahren in Hannover wieder eine Neuinszenierung von Leoncavallos „Pagliacci“ gibt; überraschend ist dann aber doch, dass die Oper allein aufgeführt wird, ohne den „Zwilling“, Mascagnis „Cavalleria rusticana“, oder eine andere Kurzoper. Das mag wohl auch daran liegen, dass die Staatsoper den gerademal 75 Minuten langen „Bajazzo“ . . .

Zürich, Konzert: „Mozart, Prokofjew, Schostakowitsch“, Tonhalle-Orchester unter Paavo Järvi

Überwältigende Sinfonie ohne Kopf - Schostakowitschs 6. Sinfonie steht in derselben Tonart wie Tschaikowskys 6., nämlich in h-Moll. Das ist kein Zufall. Schostakowitsch hat Tschaikowskys Sinfonien nicht nur gut gekannt, sondern auch sehr geschätzt. Die 6. Sinfonie, genannt "Pathétique" von Tschaikowsky endet - sehr ungewöhnlich - mit einem langsamen Satz, einem Adagio lamentoso, mit . . .

Berlin, Ballett: „Saaba / Minus 16“, Sharon Eyal und Gai Behar / Ohad Naharin

Lärmempfindlichen Zuschauern sei für den Besuch des neuen Abends beim Staatsballett ein Hörschutz empfohlen, denn die vom Tonträger eingespielten Musikstücke stellen eine empfindliche Belastung für den Gehörnerv dar. Der Abend ist zweiteilig und beginnt mit Saaba, einer Choreografie von Sharon Eyal und Gai Behar, die 2021 in Göteborg uraufgeführt wurde. – Es ist bereits die vierte . . .

Nürnberg: „Eines langen Tages Reise in die Nacht. Instrumentalversion“, Philipp C. Mayer

Frei nach Wittgenstein: Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man singen – oder spielen. Oder ein Instrument spielen; es kommt in diesem Fall auf das Selbe heraus. – Eugen O’ Neills Stücke sind nicht dafür bekannt, dass in ihnen zu wenig Worte gemacht werden. Im Gegenteil: Es sind reine Wort-Dramen, die auch auf einer reduzierten Bühne sehr gut funktionieren – . . .

Buchkritik: „Anton Bruckner. Eine Biografie“ (zweite Besprechung)

Anton Bruckner wurde am 4. Sept. 1824 als erstes Kind seiner Eltern in Ansfelden (Oberösterreich südlich von Linz) geboren. Von seinen zehn Geschwistern haben nur fünf das Kindesalter überlebt. Mit 11 Jahren wurde Anton zu seinem Onkel, dem Schullehrer Josef Weiß, gegeben, der ihn musikalisch stark gefördert hat und der ihm Vorbild wurde auf dem Weg zum Organisten und Komponisten. Die . . .

Lüttich: „Kát’a Kabanová“, Leoš Janáček

Lieber Opernfreund-Freund, – nach fast 25 Jahren zeigt die Opéra Royal de Wallonie Liège derzeit Leoš Janáčeks Musikdrama Kát’a Kabanová. Dass dabei die Besetzung der Titelrolle nur suboptimal gelungen ist, ist angesichts des ansonsten runden Musiktheaterabends besonders ärgerlich. – Katja Kabanova, wie die Oper im Deutschen geschrieben wird, ist in den Jahren 1919 bis . . .

Pilsen: „Die Teufelswand“, Bedřich Smetana

Müsste ich mich heute für eine Smetana-„Lieblingsoper“ entscheiden, so wäre dies Die Teufelswand, also Čertova stěna. – Die Teufelswand? Ausgerechnet diese Oper, die als dramaturgisch besonders missglückt gilt? Ja, denn auch hier gilt, dass die Musik wieder einmal alle Zwecke heiligt. Die Smetanakritiker unter den Smetanafreunden mögen recht haben, wenn sie die etwas ungelenke . . .

Braunschweig, Konzert: „Mozart“, Staatsorchester Braunschweig unter Alexander Sinan Binder

Für Mozart-Fans – und nicht nur für diese – war das 2. Sinfoniekonzert der Spielzeit ein Fest, gab es doch ausschließlich Werke von ihm zu hören. Man hatte sich die sogenannten Akademiekonzerte zum Vorbild genommen, die Mozart gern in Wien und auch anderswo gab. Hier führte er seine Kompositionen auf, die er zum Teil sogar nur satzweise spielen ließ. So erklärt sich der zweite Teil des . . .