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Kontrapunkt zum Kontrapunkt: „Der Sinn stiller Feiertage und das Reiten von Paragraphen“

Der Generalangriff des geschätzten Herausgebers auf die Feiertagsregeln zum Karfreitag aus Anlaß eines Aufführungsverbots soll hier nicht unwidersprochen bleiben. Allerdings ist die Sache ein bißchen komplizierter, als sie auf den ersten Blick aussieht: Peter Bilsing hat nämlich meines Erachtens zwar im Grundsatz unrecht, beim konkreten Fall aber durchaus einen Punkt. – Stiller . . .

Graupa, Konzert: „Haas, Wagner, Mendelssohn Bartholdy“, Wagnerakademie Dresden

Zur Einstimmung auf den dritten Jahrgang ihres Projektes „The Wagner-Cycles“ mit Richard Wagners „Ring des Nibelungen in historischer Aufführungs-Praxis“ begannen die Dresdner Musikfestspiele im April 2025 mit einem Programm um das „Siegfried-Idyll“ eine Tournee innerhalb Sachsens. Die Konzertreihe begann am 3. April 2025 im Saal der Wagnerstätten Graupa mit einer Bearbeitung von . . .

Valencia: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Ein durchwachsener Holländer – Nachdem hier im futuristischen Opernhaus, dem Palau de Les Arts des Architekten Santiago Calatrava Valls, im Volksmund, „El Huevo“, das „Ei“ genannt, im Juni 2009 ein international beachteter Ring des Nibelungen von Richard Wagner in der Regie der Akrobatentruppe La Fura dels Baus unter Carlus Padrissa über die Bühne ging, bringt das Haus immer . . .

Santa Cruz de Tenerife: „Giulio Cesare in Egitto“, Georg Friedrich Händel

Spagat zwischen Antike und Heute – Die Opera der Tenerife operiert seit seiner Eröffnung 2007 normalerweise in dem architektonisch avantgardistischen Auditorio Adán Martín des katalanischen Architekten Sebastian Calatrava Valls am Hafen der Inselhauptstadt Santa Cruz. Diesmal aber ging man für eine Produktion in das alte, ehrwürdige Teatro Guimerá im Stadtzentrum. Es ist das älteste . . .

Buchkritik: „At Large. Behind the Camera with Brian Large“, Brian Large/Jane Scovell

At Large – Fast jeder Opernfreund kennt ihn und fast keiner hat ihn (bisher) je gesehen. Den Jahrhundert-Ring aus Bayreuth, die 3 Tenöre in den Thermen des Caracalla, Tosca an Originalschauplätzen, viele Male das Neujahrskonzert aus Wien und die junge Anna Netrebko, die mit dem jungen Rolando Villazon unter der Uhr auf dem roten Sofa herumturnt, sind dank seiner Arbeit in viele . . .

Flensburg: „Dead Man Walking“, Jake Heggie

Um es kurz vorweg zu nehmen: Bei der Premiere dieser zeitgenössischen Oper am Schleswig-Holsteinischen Landestheater in Flensburg stimmte einfach alles. Auch wenn die im Jahre 2000 an der San Francisco Opera als meistgespielte zeitgenössische Oper gilt und weltweit bereits in mehr als 70 Produktionen zu sehen gewesen ist, war es wohl für fast jeden im gut gefüllten Zuschauerraum die erste . . .

Bielefeld: „Hoffmanns Erzählungen“, Jacques Offenbach

Mit Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen bzw. Les Contes d‘Hoffmann, da auf Französisch gesungen wird, steht eine „Phantastische Oper“ auf dem Spielplan des Theater Bielefeld, die phantastisch gesungen, musiziert und gespielt wird. Der Dichter E. T. A. Hoffmann verarbeitete in seinen Geschichten autobiographische Erlebnisse. Er schätzte die Freuden des Lebens, nämlich aus seiner . . .

Wien: „Die Verlobung im Kloster“, Sergej Prokofjew

Das Libretto zu der lyrisch-komischen Oper „Die Verlobung im Kloster“, op.86, in vier Akten und neun Bildern stammt von Sergej Prokofjew und seiner zweiten Gattin Mira Mendelson (1915-68) und beruht auf dem Theaterstück „The Duenna“ (1775) von Richard Brinsley Sheridan (1751-1816) zu dem Thomas Linley die Musik komponierte (1756-78). Sheridans Stücke erfreuten sich in der UdSSR großer . . .

Gießen: „Der Troubadour“, Giuseppe Verdi

„Eine Aufführung des Troubadour ist einfach: Man braucht einfach nur die vier besten Sänger der Welt.“ Dieses Caruso-Zitat zeigt, mit welchen Ansprüchen sich das Stadttheater Gießen bei seiner jüngsten Premiere zu messen hat. Es zeigt aber auch, mit welchem Selbstbewußtsein das kleine Haus seine Möglichkeiten einschätzt. Dieses Selbstbewußtsein ist berechtigt, denn man hat dort zwar . . .

Berlin: „Simon Boccanegra“, Giuseppe Verdi

Verzwickte Geschichte – „Please, tell me the story of the Trovatore“, bittet höhnisch angeblich der Engländer, wenn ihm eine Geschichte allzu unwahrscheinlich und unverständlich zu sein scheint, dabei wird doch von Ferrando und Azucena alles ganz genau erzählt, und nur Luna bleibt bis zuletzt der Dumme, und ihm muss zum Schlussakkord die Wahrheit „ È tuo fratello!“ in die . . .

Buchkritik: „Tanzen, Singen, Freiheit“, Josephine Baker/Marcel Sauvage

2022 erschien das Buch in Paris unter dem Titel „Mémoires“. Als Autoren wurden Josephine Baker und Marcel Sauvage genannt. Der französische Journalist und Schriftsteller hat diese Memoiren der Josephine Baker, die nun erstmals in deutscher Übersetzung (von Sabine Reinhardus und Elsbeth Ranke) erschienen sind, in mehreren Teilen und großen zeitlichen Abständen geschrieben. Es ist keine . . .