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Leipzig: „Bruckners 8.“, Gewandhausorchester unter Herbert Blomstedt

Welch ein Abend! Hatte der Hörer sich doch vorbereitet auf eine Aufführung von Anton Bruckners Achter! Und dann beginnt das Konzert mit einer Weltsensation, mit der „Ganz kleinen Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart, einer Serenade, einem bisher unbekannten Frühwerk des jungen Mozart, das in der Leipziger Stadtbibliothek kürzlich entdeckt worden war und deren Erstaufführungen wenige . . .

St. Gallen: „Die Liebe zu den drei Orangen“, Sergej Prokofjew

Das ist schon ein ganz besonders stupender Kniff, den das Inszenierungsteam um Regisseurin Anna Bernreitner (Ausstattung: Manfred Rainer und Hannah Oellinger, Licht: Paul Grilj) für Prokofjews Oper anwendet, um die Ebenen der vielschichtigen Oper stringent auf die Bühne zu bringen: Sie betten die Handlung ein in ein Reality-Soap Setting, gleich der "Truman Show" in . . .

Gelsenkirchen: „Der kleine Horrorladen“, Howard Ashman und Alan Menken

Am Kleinen Haus des Gelsenkirchener Musiktheaters im Revier erlebte Der kleine Horrorladen 1989 in der Regie von Wolf Widder seine deutsche Erstaufführung. Nun gibt es bereits die dritte Produktion des Musicals, das mittlerweile ein Klassiker geworden ist, an diesem Haus. Für die Inszenierung ist diesmal Carsten Kirchmeier verantwortlich. – Die Geschichte um den erfolglosen Nerd Seymour, . . .

Detmold: „La Fanciulla del West“, Giacomo Puccini

Lieber Opernfreund-Freund, – das Mädchen aus dem goldenen Westen – so der sperrige deutsche Titel von Giacomo Puccinis 1910 an der New Yorker Metropolitan Opera uraufgeführte und vergleichsweise selten gespielter Oper La Fanciulla del West – macht zurzeit das Landestheater in Detmold unsicher. Und auch wenn Regisseur Kay Link die Handlung in die Gegenwart verlegt, so hat Titelheldin . . .

Wuppertal: „Salome“, Richard Strauss (zweite Besprechung)

In der Zeitrechnung eines Opernhauses ist die letzte Wuppertaler Salome noch gar nicht so lange her. 2015 inszenierte Michael Dijkema hier die Strauss-Oper. Nun hat Intendantin Rebekah Rota das Werk der Regisseurin Andrea Schwalbach anvertraut. – Geboten wird eine werkdienliche Inszenierung, in der die Geschichte mit einer gut ausgefeilten Personenführung glaubhaft und eindringlich . . .

Essen: „Die Zauberflöte“, Wolfgang Amadeus Mozart

Nachdem Aalto-Intendantin Dr. Merle Fahrholz in der vergangenen Saison eher auf Raritäten gesetzt hatte, bietet sie in dieser Saison Repertoireklassiker wie La Forza del Destino und Parsifal. Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass es auch ein ausverkauftes Haus und eine volle Kasse garantiert sind. Bei der Premiere von Mozarts Die Zauberflöte gab es einen Buhsturm für das Team um . . .

Interview: „Bernhard Lang“ zu seiner Oper „Dora“

OF: Lieber Herr Lang, mit Ihrer neuen Oper Dora, die vor kurzem zur Uraufführung des Jahres 2024 gekürt wurde, ist Ihnen ein ganz großer Wurf gelungen. Um Dora soll es auch in diesem Interview ausschließlich gehen. Zuerst einmal die Frage: Wer ist diese Dora überhaupt? – L: Das Stück entfaltet sich in der Suche nach der Antwort auf diese Frage; die Suche selbst findet im Stück . . .

Mailand: „Gurre-Lieder“, Arnold Schönberg

Im Jahr, welches die Wiederkehr von Arnold Schönbergs 150. Geburtstag feiert, setzte die Scala - wie viele andere Opernhäuser und Konzertstätten - dessen spätromantisches Meisterwerk an. Bekanntlich hatte der Komponist mit der enthusiastischen Aufnahme seitens des Publikums bei der von Franz Schreker 1913 dirigierten Uraufführung keine große Freude, waren seine später entstandenen atonalen . . .

Berlin: „Messias“, Georg Friedrich Händel

„Halleluja“ wird es in den vergangenen Tagen nicht nur bei den Endproben zu Händels Messias im Hangar 4 des ehemaligen Flughafens Tempelhof geschallt haben, sondern wohl auch durch das Schillertheater am Ernst-Reuter-Platz, in dem die Komische Oper Berlin nach Komödie am Kurfürstendamm und Berliner Staatsoper ihr vorläufiges Domizil gefunden hat. Für viel Unruhe hatten Stimmen aus dem . . .

Mönchengladbach: „La traviata“, Giuseppe Verdi

Am 6. März 1853 im Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführt, fiel Verdis La traviata beim Publikum zunächst durch. Eine Kurtisane als Hauptfigur, die noch dazu an Tuberkulose stirbt - kein einfacher Stoff für einen Publikumserfolg. Erschwerend kam hinzu, dass auch die damalige Besetzung für den Misserfolg mitverantwortlich gemacht wurde. Trotz aller Kritik am Libretto war Giuseppe Verdi von . . .

Lüttich: „La traviata“, Giuseppe Verdi

Lieber Opernfreund-Freund, – eine an Farbenpracht kaum zu überbietende Kostümschlacht präsentiert die Opéra Royal Wallonie-Liège zum Start der neuen Spielzeit in ihrer Traviata. Und auch über die optische Opulenz hinaus gelingt dem US-amerikanischen Opernregisseur Thaddeus Strassberger eine interessante Interpretation des Verdi-Dauerbrenners. – Violetta ist bei ihm eine . . .