Archiv

Buchkritik: „Carl Millöckers Leben und Werk im Spiegel der zeitgenössischen Presse“, Martin Trageser

1998 veröffentlichte der Musikkenner und -liebhaber Eckhard Henscheid unter der Überschrift Millöcker – Mahler – Krakau einige Anmerkungen zu einem jüngst erschienen Buch über Gustav Mahler. Er begann seine Glosse mit folgender Beobachtung: „In seinem auch sonst recht ahnungslosen und frappant schlecht im Stile der internationalen spätkarlkrausischen Journalpest heruntergeschriebenen . . .

Leipzig: „Lady Macbeth von Mzensk“, Dmitri Schostakowitsch

Das hatten wir doch vor vier Wochen erst in der Semperoper erlebt: eine junge unglücklich verheiratete Frau nimmt sich, während der Ehemann auf Geschäftsreise unterwegs ist, einen Liebhaber und beide Frauen gehen an den Konsequenzen ihres Ehebruchs zu Grunde. Obwohl die Sujets der Opern, „Katja Kabanova“ von Leoš Janáček und „Lady Macbeth von Mzensk“ von Dmitri Schostakowitsch, in . . .

Mailand: „Don Pasquale“, Gaetano Donizetti

Die 2018 entstandene Produktion von Davide Livermore (Regie), Livermore und Giò Forma (Bühne), sowie Gianluca Falaschi (Kostüme) hatte schon damals nicht mein ungeteiltes Entzücken erregt. Livermores Fixierung auf die Filmproduktion, deren großer Kenner er ist, führt den Zuschauer unter dem Aufhänger, dass die Oper in Rom spielt, nach Cinecittà, wo in den Fünfzigerjahren des vorigen . . .

Lüttich: „I Capuleti e i Montecchi“, Vincenzo Bellini

Lieber Opernfreund-Freund, – das Opernhaus in Liège erfreut Opernliebhaber immer wieder mit sehr klassisch angelegten Operninszenierungen. Dabei schafft man an der Opèra Royal de Wallonie-Liège oft das Kunststück, dass in traditionellem Gewand äußerst spannende Opernabende gelingen. Bei den seit Sonntag zu sehenden, vergleichsweise selten gespielten I Capuleti e i Montecchi von . . .

Karlsruhe: „Hoffmanns Erzählungen“, Jacques Offenbach

Kein anderes Werk der Opernliteratur dürfte eine derart verworrene Rezeptionsgeschichte aufweisen wie Offenbachs fünfaktige Oper Hoffmanns Erzählungen, im Original Les contes d’ Hoffmann. Dem Komponisten war es verwehrt, sein Werk zu vollenden, er starb am 5. Oktober 1880. Zu diesem Zeitpunkt lag der Hoffmann lediglich in Form eines Torsos vor. Die Orchestrierung war unvollendet und von dem . . .