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Darmstadt: „Im weißen Rössl“, Ralph Benatzky

Lieber Opernfreund-Freund, – Ralph Benatzkys Im weißen Rössl ist nicht erst seit der Verfilmung mit Peter Alexander aus dem Jahr 1960 ein Dauerbrenner – rund ein halbes Dutzend Produktionen laufen in dieser Spielzeit auf deutschen Bühnen. Dabei ist Philipp Moschitz am Staatstheater Darmstadt eine außerordentlich frische Rössl-Version gelungen, die ich mir am gestrigen Ostersonntag . . .

Parma: „L’elisir d’amore“, Gaetano Donizetti

Gaetano Donizettis melodramma giocoso ist mit seinen unterhaltsamen Charakteren und dem schönen Gleichgewicht zwischen giocoso (=lustig, heiter, und nicht buffo= komisch) und der romantischen Wehmut des melodramma ein weltweit vielgeliebtes Werk, das man besser nicht aus seinem ländlichen Ambiente reißt. – Genau das ist aber in der Konzeption von Daniele Menghini geschehen, die aus . . .

Bremen: „La clemenza di Tito“, Wolfgang Amadeus Mozart

Maria Louisa, die frisch gekrönte Kaiserin von Böhmen, bezeichnete Mozarts La clemenza di Tito nach der Uraufführung 1791 als „una porcheria tedesca“ – eine „deutsche Schweinerei“. Vielleicht hat es ihr nicht gefallen, dass ein Herrscher auf die Bestrafung der Attentäter und auf sein eigenes Liebesglück verzichtet. Aber die „Milde“ des Titus wurde in moderneren Inszenierungen . . .

Frankfurt: „Robin Hood – Das Musical“, Chris de Burgh und Dennis Martin

Im Jahr 2022 feierte Robin Hood – Das Musical mit der Musik von Weltstar Chris de Burgh im Rahmen des Fuldaer Musicalsommers seine Weltpremiere und begeisterte seitdem mehr als 200.000 Zuschauer. Nach Aufführungen in Fulda und Hameln, wo die Produktionen der spotlight musicals GmbH seit langem zu sehen sind, ist das Musical aktuell im Rahmen einer erstklassig besetzten und produzierten Tournee . . .

Kontrapunkt: Genderei Teil 221 – Heute: „Das Programmheft“

Wofür brauchen wir ein Programmheft? Da nicht einmal zehn Prozent – grob geschätzt – der Opernbesucher sich noch oder immer noch ein Programmheft kaufen, stellt sich die Frage nach Sinn oder Unsinn. Auf meine jahrelangen Fragen, warum man überhaupt ein Programmheft teuer herstellt, beziehungsweise warum es das nicht mit der Eintrittskarte gratis gibt, bekam ich neben Schulterzucken oft die . . .

Frankfurt: „Giulio Cesare in Egitto“, Georg Friedrich Händel (zweite Besprechung)

Eine perfekt aufeinander abgestimmte, stimmliche Höchstleistung vollbringendes Ensemble machte diese Händeloper zum Ereignis. Man lauschte voller Spannung - quasi auf der Sitzkante verharrend - diesen wunderbar geführten Stimmen, die mit ihrer ausgefeilten Gesangstechnik den seelischen Befindlichkeiten ihrer jeweiligen Rolle nachspürten. Da wurde einem keine der vielen Da-capo-Arien zu lang, . . .

Frankfurt: „Der Traumgörge“, Alexander Zemlinsky (zweite Besprechung)

Die unerschöpflichen Möglichkeiten des Traums – ergründeten Alexander Zemlinsky und sein Librettist Leo Feld in ihrer Oper Der Traumgörge. Gekonnt mischte Leo Feld verschiedene Vorlagen zu seinem Libretto: Die Palette der Inspirationen reicht von Heinrich Heine (Der arme Peter) über Volkmann-Leander (Vom unsichtbaren Königreich) zu E.T.A. Hoffmann (Kater Murr) und Hermann Sudermann . . .