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Mailand: „Midridate re di Ponto“, Wolfgang Amadeus Mozart

Noch keine 15 Jahre alt war Wolfgang Amadeus Mozart, als seine erste opera seria am 26. Dezember 1770 im Mailänder Teatro Regio Ducale (das fünf Jahre später abbrannte und durch das jetzige Haus ersetzt wurde) uraufgeführt wurde. Der Auftrag war die Folge einer gelungenen „Akademie“ im Beisein des Grafen Firmian, des kaiserlichen Statthalters in der Lombardei. Dem mit 22 . . .

Dortmund: „Götterdämmerung“, Richard Wagner

Kann man eine 25 Jahre alte Inszenierung noch einmal reaktivieren? Die Beantwortung dieser Frage hängt an von der Erwartung, die man hat. Zunächst sollte man der Oper Dortmund dankbar sein, dass sie dem Regisseur Peter Konwitschny die Möglichkeit eröffnet, einmal den ganzen Ring des Nibelungen zu inszenieren. Die vier Abende werden nicht in der Reihenfolge des Zyklus gezeigt, um zu betonen, . . .

Nürnberg: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Nicht allein Vasco da Gama und Cristobal Colon waren skrupellose Menschenschinder. Nike Wagner nannte sie einmal, in einem großen Essay über die Oper, „zynische Ausbeuter der Kolonien“: so wie den Fliegenden Holländer selbst. Woher denn kommt sein ungeheurer Reichtum, den der seit Jahrhunderten über das Meer fahrende Mann mit sich führt? Gewiss aus Blutgeschäften. Nein, auch Wagners . . .

Hamburg: „Mahlers sechste und siebente Sinfonie“, Chicago Symphony Orchestra unter Jaap van Zweden

Das "beste Orchester der Welt" gibt sich nach langer Zeit wieder die Ehre in der Elbphilharmonie Hamburg. Das Chicago Symphony Orchestra ist nach dem Skandal und dem unrühmlichen Kommentar seines damaligen Chefdirigenten Riccardo Muti beim Eröffnungsfestival im Januar und Februar 2017 wieder zurück und glänzte in einem Doppelkonzert mit Gustav Mahlers Sechster und Siebenter Sinfonie. –  . . .

Wien: „Ambleto“, Francesco Gasparini (zweite Kritik)

Im frühen 18. Jahrhundert hat der italienische Barockkomponist Francesco Gasparini (1661-1727) eine „Hamlet“-Oper nach einem Libretto von Apostolo Zeno und Pietro Pariati komponiert, die Shakespeares „Hamlet“ mangels vorhandener Übersetzung noch gar nicht kannten. Ihre Handlung ist noch blutrünstiger und weicht von der Shakespeares deutlich ab, wobei sich beide der Gesta Danorum des . . .

Dresden, Konzert: „Schostakowitsch und Bruckner“, Staatskapelle unter Tugan Sokhiev

Die Matinee der Sächsischen Staatskapelle am 18. Mai 2025 war das Auftaktkonzert einer Reihe von zehn Musikveranstaltungen einer Tournee des Orchesters mit Dmitri Schostakowitschs 1. Cellokonzert Es-Dur op. 107 und Anton Bruckners siebter Symphonie E-Dur WAB 107. Als mit dem Klangkörper bestens vertraute Mitwirkende waren der Dirigent Tugan Sokhiev und als Solistin die Cellistin Sol Gabetta . . .

Hannover: „Der Rosenkavalier“, Richard Strauss

Um einmal mit dem Fazit zu beginnen: Die letzte Musiktheater-Premiere in der Intendanz von Laura Berman fand begeisterte, jubelnde Zustimmung, und das zu Recht jedenfalls für den musikalischen Bereich, denn es war ein Stimmenfest erster Güte. Die wirbelige Neuinszenierung war dagegen zu sehr bemüht, alles aus der Vorlage zu eliminieren, was auch nur entfernt an das Wien zu Zeiten von Maria . . .

Solingen: „Carousel“, Richard Rodgers & Oscar Hammerstein II

Bereits zum fünften Mal schließen sich das Theater und Konzerthaus Solingen und die Folkwang Universität der Künste zusammen, um eine große gemeinsame Musicalproduktion auf die Beine zu stellen. In diesem Jahr fiel die Wahl auf den Klassiker Carousel, ein Stück, das hierzulande so gut wie nie zu sehen ist. Dabei war das Musical nach seiner Premiere am Broadway am 19. April 1945 mit 890 . . .

Buchkritik: „Haydn! Eine literarische Sinfonie“, Alain Claude Sulzer (Hrsg.)

Vorbote großer Ereignisse – Bunt wie der Einband, der in mindestens sechs unterschiedlichen Farben leuchtet, ist auch der Strauß von Autoren zwischen Musikstar und Musikverächter, die sich zum Thema Haydn äußern, und ebenso vielfältig sind die Themen, die behandelt werden und von der Bewahrung des Komponisten vor der Kastration bis hin zum Abhandenkommen und Wiederauffinden seines . . .

Duisburg: „Pinocchio“, Marius Schötz

Wer „Pinocchio“ hört, denkt im ersten Moment vermutlich vor allem an eine Holzpuppe mit langer Nase. Und vielleicht noch daran, dass Lügen nichts bringen und letztlich meistens auffliegen. Aber ist das wirklich die ganze Geschichte? Oder steckt darüber hinaus womöglich noch mehr in Carlo Collodis 130 Jahre alter Erzählung vom Holzschnitzer Geppetto, der eines Tages aus einem Stück . . .

Kopenhagen, Ballett: „The great Gatsby“, Arthur Pita / George Gershwin

Im Englischen gibt's das Adjektiv “lavish”. Es umschreibt am besten die Augenweide dieser Ausstattung von Gary McCann, da der Ausdruck alles beinhaltet, was das Auge an dieser Produktion von The Great Gatsby zu fesseln vermochte: opulent, großzügig, verschwenderisch, stilvoll, luxuriös, üppig. Ins atmosphärisch fantastisch passende Licht gerückt wurden Bühne und Kostüme durch das . . .