Oldenburg: „Die Vögel“, Walter Braunfels (zweite Besprechung)

Was passiert, wenn jemand versucht, andere zu beeinflussen, ihnen in manipulativer Absicht angebliche Tatsachen vorgaukelt, damit sie ihm folgen? Wann wird aus angeblichem Miteinander eine Diktatur? Was bleibt, wenn dann das so entstandene Regime vernichtet wird. Was macht es mit den Übriggebliebenen? Alles Fragen, die Walter Braunfels in seiner Oper Die Vögel, uraufgeführt 1920 in München, . . .

Oldenburg: „Die Vögel“, Walter Braunfels

Von den Opern des Komponisten Walter Braunfels (1882 - 1954) waren die 1920 unter der Leitung von Bruno Walter in München uraufgeführten Vögel am erfolgreichsten. Über fünfzig Mal standen sie dort innerhalb von zwei Jahren auf dem Programm und wurden in rascher Folge in Berlin und Wien nachgespielt. Doch als die Nazis 1933 die Werke von Braunfels verboten, war dies zunächst der Todesstoß . . .

Berlin: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck (zweite Besprechung)

Thomas Mann zum Trotz, der in Humperdinck „den deutsch-bürgerlichen Teil des Wagner-Erbes" erblickte, mit „Käppchen-Meistertum und Treufleiß“, widersprach der Kulturkritiker und Opernkenner Oskar Bie schon 1923 und behauptete, Humperdinck und Strauss seien „die zwei Pole der modernen Musik“. Aber selbst Paul Bekker, der große Musikwissenschaftler der Weimarer Republik sah in . . .

Wien: „Das Spitzentuch der Königin“, Johann Strauss

Gleich mehrere Librettisten bearbeiteten Heinrich Bohrmanns musikalisches Lustspiel Cervantes für die dreiaktige Operette von Johann Strauss (Sohn), seine insgesamt siebente. Die Uraufführung fand am 1. Oktober 1880 im Theater an der Wien statt und auf Grund des durchschlagenden Erfolges wurde die Operette sogleich in Hamburg, Berlin, München, Prag, Budapest, Stockholm und sogar in New York . . .

Düsseldorf: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Wer die Geschichte vom verfluchten Seefahrer mit mindestens einem Schiff auf der Bühne und Frauen mit Spinnrädern oder etwas, was dem ähnlich sieht, erwartet, sollte diese Produktion nicht besuchen. Das ältere Ehepaar, das bei der Duisburger Premiere neben dem Rezensenten saß, war jedenfalls schwer enttäuscht und floh gleich zu Beginn des Schlussapplauses mit einem missbilligendem . . .

Nürnberg: „Die Dreigroschenoper“, Bertolt Brecht / Kurt Weill (zweite Besprechung)

Mr. Peachum und seine Frau betreiben ein florierendes Bettler-Unternehmen in London, aber privat läuft es leider nicht so gut. Ihre einzige Tochter Polly hat sich in Mackie Messer verliebt, Englands berüchtigtsten und meistgesuchten Ganoven. Der ist nur deshalb noch auf freiem Fuß, weil er den Polizeichef Tiger Brown bestochen hat, aber die Luft wird immer dünner. Brecht und Weill haben 1928 . . .

Wiesbaden: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

In der Schrift „Eine Mitteilung an meine Freunde“ hat Richard Wagner den Fliegenden Holländer eindeutig charakterisiert: Es sei „die Sehnsucht des Odysseus nach Heimat, Herd und Eheweib“ die diese mythische Figur, halb Ahasverus, halb Seefahrer, kennzeichne. Diese „dem ewigen Juden noch verwehrte Erlösung kann der Holländer aber gewinnen durch - ein Weib, das sich aus Liebe ihm . . .