Flensburg: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Für norddeutsche Sehgewohnheiten ist die Inszenierung von Tristan Braun im Bühnenbild und den Kostümen von Christian Blechschmidt recht modern. Während der Ouvertüre wird das Publikum mittels einer Videoprojektion in Film Noir Optik auf einen Waldspaziergang mitgenommen. Das wirkt bereits leicht beängstigend. Später kommt das karge Kinderzimmer von Hänsel und Gretel zum Vorschein, welches . . .

Berlin: „Macbeth“, Giuseppe Verdi (zweite Besprechung)

Verdis „Macbeth“ war die erste italienische Oper, die unerbittlich konsequent Shakespeare reflektierte. So viele düstere Molltonarten, so schrille Dissonanzen, so stakkatohafte Chöre und nervös-hektische Orches­terfiguren gab es kaum je vor 1847, als die Oper in Florenz ur­auf­geführt wurde. „Ein Gesamtkunstwerk“ im Wagnerschen Sinne nannte Verdi seine Oper, die die Zeitgenossen . . .

Duisburg: „Sister Act“, Alan Menken

Im Jahr 1992 lockte der Film Sister Act mit Whoopi Goldberg allein in Deutschland rund 5 Millionen Zuschauer in die Kinos. Wer erinnert sich nicht an die himmlische Verwandlung der exzentrischen Nachtclubsängerin Deloris Van Cartier in Schwester Mary Clarence? Im Kloster in Zeugenschutz genommen, prallen zwischen der Disco-Diva und der strengen Mutter Oberin Welten aufeinander. Im Kirchenchor . . .

Frankfurt: „Partenope“, Georg Friedrich Händel

Wenn die Oper Frankfurt Händel im Bockenheimer Depot gibt, dann sind Empfehlungen der Kritiker müßig, denn es stehen meist ohnehin keine Karten mehr zum Verkauf. Auch in diesem Jahr waren die insgesamt acht Vorstellungen Wochen vor der Premiere ausgebucht. Bleibt also nur, denen, die leer ausgegangen sind zu schildern, was sie verpassen. – Das blinde Vertrauen des Publikums, das sich in . . .