Neustrelitz: „Hopfen und Malz“, Daniel Behle

Die Operette ist tot? Nö, sie könnte vor Lebensfreude sprühen, aber sie wird seit Jahren ausgehungert – von Sparwut, die Operettenensembles abgebaut hat, von Intendanten, die sie aus den Spielplänen tilgen, von mahlerisiert ehrgeizigen Generalmusikdirektoren, die sie höchstens als Metier ihrer stabwedelnden Unteroffiziere geringschätzen, und von humorlosen Regisseuren. Was die schlampige . . .

Wien: „Der Idiot“, Mieczysław Weinberg (Zweite Besprechung)

Mit der 1986/87 entstandenen Oper auf ein Libretto von Alexander Medwedew unternahm der sowjetische Komponist polnisch-jüdischer Abstammung den Versuch, einen 700 Seiten umfassenden Roman zu vertonen. Durch Straffung ist ihm das – meiner Meinung nach – besser gelungen als vor ihm Prokofjew mit seiner monströsen Oper „Krieg und Frieden“. Der Antiheld des Romanes wie der Oper ist der von . . .

Wuppertal: „Die Krönung der Poppea“, Claudio Monteverdi

Diese Neuinszenierung von Monteverdi „Die Krönung der Poppea“ hat einen ungewöhnlichen Weg hinter sich: Ursprünglich sollten Immo Karaman und Fabian Posca im Oktober 2021 Händels „Giulio Cesare“ auf die Bühne bringen, was dann allerdings durch das Hochwasser vom 14. Juli, bei dem auch das Wuppertaler Opernhaus überschwemmt wurde, verhindert wurde. Anstatt den ursprünglich geplanten . . .

Dresden: „Madrigale und Opernausschnitte“, Claudio Monteverdi

Die Euphorie der L´Orfeo-Premiere des vergangenen Sonntags hat bei vielen Dresdner Musikfreunden den Wunsch nach mehr von Claudio Monteverdi (1567-1643) geweckt. Deshalb luden am Abend des 3. Mai 2023 Rolando Villazón und die „lautten compagney BERLIN“ zu einem Querschnitt des Schaffens Monteverdis in die Semperoper ein. Unterstützt wurden sie von der Sopranistin Nikola Hillebrand, der . . .