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Frankfurt: „Die Nacht vor Weihnachten“, Nicolai Rimski-Korsakow

Und es leuchten die Sterne – Sie blinken nicht nur aus den hunderten von Lichtdioden, welche in den weiß gefliesten Bühnenraum von Johannes Leiacker eingebaut sind, sie leuchten auch aus dem Orchestergraben, von wo aus uns das Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter der Leitung von Takeshi Moriuchi auf diesen so wunderbar entspannenden, schon beinahe psychedelischen Trip mitnimmt. . . .

Stuttgart: „Der Räuber Hotzenplotz“, Sebastian Schwab

Seit kurzer Zeit ist an der Staatsoper Stuttgart erneut Sebastian Schwabs neues Singspiel Der Räuber Hotzenplotz zu erleben. Die erfolgreiche Uraufführung ging bereits am 4. März dieses Jahres über die Stuttgarter Bühne. Auch die hier zu besprechende Vormittagsvorstellung war eine beachtliche Angelegenheit. Hier haben wir es mit einem Werk zu tun, dass für Erwachsene und Kinder . . .

OF-Stern für das Projekt „Fokus ’33“ in Bonn

Dass ein Opernhaus sich so um eine ganze Epoche verdient macht, sich traut gleich eine Vielzahl gänzlich in Vergessenheit geratener Stücke wieder auf den Spielplan zu nehmen, wie es die Bonner Oper getan hat, das kommt selten vor. Über drei Spielzeiten kamen unter dem Titel „Fokus '33“ Werke von Komponisten wie Schreker, Meyerbeer, Strauss, Schönberg, Franchetti u.a. auf den Spielplan und . . .

Modena: „Il Trovatore“, Giuseppe Verdi

Diese im März des Jahres in Piacenza über die Bühne gegangene Koproduktion zwischen Modena, Savona, Lucca und Livorno hatte ich hier enthusiastisch besprochen, war doch Stefano Monti (Regie, Bühnenbild und Kostüme) mit Unterstützung der Schattenspiele von Teatro Gioco Vita eine so einfache wie visuell überzeugende Inszenierung gelungen, die dazu noch den Vorteil hat, sich den Gegebenheiten . . .

Antwerpen: „Die Perlenfischer“, Georges Bizet

Lieber Opernfreund-Freund, – seit gestern sind Bizets vergleichsweise selten gespielte Perlenfischer in der atemberaubenden Produktion, die das Künstlerkollektiv FC Bergmann 2018 auf die Bretter der Vlaamse Opera gebracht hatte, erneut in Antwerpen zu erleben. Dabei hat die erste Opernregiearbeit der vier Künstler Stef Aerts, Joé Agemans, Thomas Verstraeten und Marie Vinck nichts von . . .

Berlin: „Anna Bolena“, Gaetano Donizetti

Dank schuldet der „moderner“ Regie abholde Zuschauer dem britischen Königshaus, denn wenn dieses nicht seit Jahrhunderten konservativ, ja altmodisch Traditionen verhaftet wäre, könnte er sich nicht an einer Produktion von Donizettis Anna Bolena in weitgehend zumindest historisch angehauchten Kostümen erfreuen. So jedenfalls äußert sich Regisseur David Alden im Programmheft, das wie . . .

Wuppertal: „Cinderella“, Richard Rodgers & Oscar Hammerstein

Bei Bühnen-Versionen des Aschenputtel-Märchens denkt man am ehesten an Prokofjews „Cinderella“-Ballett oder Rossinis „Cenerentola“-Oper. Wuppertals neue Opernintendantin Rebekah Rota bringt aber als dritte Neuproduktion der Saison ein „Cinderella“-Musical aus der Feder von Rodgers und Hammerstein heraus. Erstaunlich dabei ist, dass es immer noch kein richtiges Ensemble zu geben . . .

Dortmund: „Orpheus in der Unterwelt“, Jacques Offenbach

Ist das nicht ein bisschen zu viel „Orpheus in der Unterwelt“? Gerade erst wurde an der Rheinoper in Duisburg und Düsseldorf die überdreht-aberwitzige Inszenierung von Barrie Kosky aufgenommen, da bringt im November die Oper Dortmund eine Inszenierung von Nikolaus Habajan heraus, und die Essener Folkwang-Hochschule lässt Zsófia Geréb den Can-Can-Klassiker inszenieren. – Die . . .

Frankfurt, Konzert: „Englisch-böhmische Musikgeschichte“, Museumsorchester unter Antonello Manacorda

Das Konzert in der Alten Oper Frankfurt am 11. Dezember 2023 war ein musikalisches Ereignis mit vielen bewegenden Momenten. Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter der Leitung von Antonello Manacorda bot einen abwechslungsreichen und spannenden Querschnitt durch die englische und böhmische Musikgeschichte. Mit Maximilian Hornung als Solist im Cellokonzert von Edward Elgar war zudem ein . . .

Zürich: „Platée“, Jean-Philippe Rameau

Eigentlich klang die Idee der Regisseurin Jetske Mijnssen bestechend: Anstatt eine hässliche, eingebildete Frau, die zudem noch von einem Mann gesungen wird, dem allgemeinen Spott auszusetzen, machte sie aus der Sumpfnymphe Platée kurzerha:nd einen schwulen Souffleur und verlegte das Geschehen aus dem antiken Griechenland in ein heutiges Theater - wir erleben also Theater im Theater. Ben Bauer . . .

Nürnberg: „Die Fledermaus“, Johann Strauss

„Der Frosch, der g’hört eigntlich nei“, sagt der ältere Herr neben mir. Eigentlich schon. Und uneigentlich? Was aber, wenn der Dritte-Akt-Komiker einfach nicht da ist? – Der Frosch kann ja auf verschiedene Weise dargestellt werden – inzwischen auch als Frau. An der Wiener Volksoper tritt eine Fröschin auf, nachdem Hans Neuenfels 2001 mit Elisabeth Trissenaar seine Ehefrau in die . . .