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Nürnberg: „Alice in Wonderland“ als musikalisches Schauspiel

Es nennt sich: „Musikalisches Schauspiel“ – und es ist ein musikalisches Schauspiel. Vera Mohrs, Leiterin der Sparte Schauspielmusik am Staatstheater Nürnberg, hat zusammen mit Kostia Rapoport eine weitere „Alice in Wonderland“-Version vorgelegt, die sich schon deshalb gewaschen hat, weil sie das Prinzip der Sprachanalyse und -verdrehung auf die Spitze treibt; wäre ich ein Hase, ein . . .

Hamburg, Konzert: „Mozart“ und der Tod in Wort und Musik

Der Titel der Veranstaltung am 5. März in der Hamburger Elbphilharmonie, „Mozart und der Tod in Wort und Musik“, gibt bei weitem nicht wieder, was da an musikalischer und verbaler Kraft und Intensität zusammengeballt war, um das auszudrücken, was das Jahr 1791 für Mozart und sein Schaffen, somit auch für die Nachwelt bedeutete. Daß das eigene Sterbejahr mit der Komposition des wohl . . .

Kontrapunkt: „Kann eine Frau nicht sein wie ein Mann?“ – Anmerkungen zum Film Tár

„Kann eine Frau nicht sein wie ein Mann?“ mäkelt Professor Higgins in der deutschen Übersetzung der „My Fair Lady“ herum, und damit spricht er dem weiblichen Geschlecht, als es noch unzweifelhaft ein solches gab, (weil sie eben nicht wie ein Mann ist) alle guten und souveränen Eigenschaften ab. – Mittlerweile hat sich das Rad der Geschichte (oder sagen wir: der Entwicklung, denn . . .

Piacenza: „Il trovatore“, Giuseppe Verdi

Ein triumphaler Abend in der Stadt, die nur rund 70 km von Mailand entfernt ist und doch schon in einer anderen Region, nämlich in der Emilia, liegt. Auch hier gibt es zahlreiche Hardcorefans, die vielleicht nicht ganz so heikel sind wie das Publikum in Parma, aber ihren Verdi gleichfalls im Herzen tragen. – Ein stimmlich eindrucksvolles Solistenquartett eroberte die Zuschauer im Sturm, . . .

Buchkritik: „Isolde – Richard Wagners Tochter“, Eva Rieger

Vor zehn Jahren befasste Eva Rieger sich mit dem Schicksal der Wagner-Enkelin Friedelind, nun ist ihr neuestes Buch erschienen und ist der Wagner-Tochter Isolde gewidmet. Beiden Nachkommen gemeinsam ist der ihr gesamtes Leben überschattende Zwist mit den in Wahnfried ansässigen und die Festspiele leitenden Wagners, beiden gemeinsam ist aber auch die offensichtliche künstlerische Begabung, die . . .

Nürnberg: „Die Großherzogin von Gerolstein“, Jacques Offenbach

In der Pause aber gehen schon einige Besucher. War ihnen die Chose zu wild? Fanden sie die Groẞherzogin zu aufgekratzt, den General zu blödsinnig, den Chor zu dumm, die Liebhaber zu lächerlich? War ihnen – horribile dictu! – die Musik des genialen „Mozarts der Champs Elysée“ zu trivial? Es bleibt wieder mal ein Rätsel. – Halten wir fest, dass eine Operette, noch dazu eine von . . .

CD: „Mahler 5. Symphonie“, Orchestre Montréal unter Raphael Payare

Eine neue Ära für das traditionsreiche Orchestre symphonique de Montréal (OSM) beginnt. Seit dieser Spielzeit ist der Venezolaner Rafael Payare der elfte Chefdirigent des traditionsreichen Orchesters. Damit folgt er den berühmten Kollegen Klemperer, Markevitch, Metha oder dem längsten bisherigen Chef Charles Dutoit. – Große Namen werfen also ihren Schatten voraus. Was ist nun von . . .

Stuttgart: „Die Walküre“, Richard Wagner

Mit der Walküre ging die erste zyklische Aufführung von Wagners Ring an der Staatsoper Stuttgart in die zweite Runde. Neu war, dass Intendant Victor Schoner für die Inszenierung gleich drei Regieteams engagiert hatte, für jeden Aufzug eines. Damit hat er seinen ruhmreichen Vorgänger Klaus Zehelein, dessen Konzept, die einzelnen Ring-Teile auf vier verschiedene Regisseure zu verteilen, damals . . .