Berlin: „Melancholie des Widerstands“, Marc-André Dalbavie

Uraufführung einer filmischen Oper – Die strenge musikalische Form der Fuge und im Kontrast dazu, aber im Wortlaut frappierend damit harmonierend eine Welt, die aus den Fugen zu geraten droht, übten wohl eine so unwiderstehliche Faszination auf die Macher von Marc-André Dalbavies neuer Oper Melancholie des Widerstands nach dem gleichnamigen Roman von László Krasznahorkai aus, dass sie . . .

Frankfurt: „Die Entführung aus dem Serail“, Wolfgang Amadeus Mozart

Nach der Entsorgung von Kirchners Kult-Zauberflöte dürfte Christof Loys Version der Entführung aus dem Serail die älteste Inszenierung im Repertoire der Oper Frankfurt sein. Bernd Loebe hatte die Produktion vor 21 Jahren aus Brüssel mitgebracht, wo er zuvor Operndirektor war, und sie in seiner ersten Spielzeit als Frankfurter Intendant gleich im Oktober 2003 präsentiert. Im Interview mit . . .

Nürnberg: „Les Noces / Stop Motion“, Igor Strawinsky & Jean-Christophe Maillot / Sol León & Paul Lightfoot

„Always the question for dancers ist: Can we fly?“ – Die Frage mag berechtigt sein: ob die Tänzer fliegen können. Schaut man sich die beiden Produktionen an, die im Nürnberger Staatsballett zu einem Programm vereinigt worden sind, kommt es einem tatsächlich gelegentlich in den Sinn, dass Tanzen mitunter die Aufhebung der Schwerkraft bedeutet, ja: es hat immer wieder Tänzer in der . . .

Potsdam: „Le Mariage forcé“, Molière / Jean-Baptiste Lully

Heirat wider Willen – Das Festspielprogramm in Potsdam Sanssouci bot in diesem Jahr viele Besonderheiten und eine davon war ganz sicher die Aufführung von Le Mariage forcé im Schlosstheater des Neuen Palais am 21. Juni 2024. Der Text dieser Comédie-ballet stammt von Molìere, die Musik von Jean-Baptiste Lully. Bei der Uraufführung im Louvre von Paris 1664 tanzte sogar König Ludwig XIV . . .

Nürnberg: „Pelléas und Mélisande“, Claude Debussy

„Welche Möglichkeiten der Inszenierung ließen sich denken angesichts eines Werks, das die Idee von Inszenierung einerseits vollkommen zu verweigern scheint, diese andererseits jedoch so vehement in sich trägt, dass sie jedem Besucher wie ein Naturzustand entgegentritt?“ Scheint es nicht so, als würde, wie der Dramaturg Malte Ubenauf es einst suggeriert hat, im Werk jenes „Berühr mich . . .

Bad Hersfeld: „A Chorus Line“, Marvin Hamlisch

Sie stehen oft in der zweiten oder dritten Reihe, die Tänzerinnen und Tänzer der „Chorus Line“. Darunter versteht man im Showbusiness die Gruppe von Darstellern, die als möglichst homogenes Ensemble den Rahmen für den eigentlichen Show-Act bildet. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, den Star der Produktion ins Rampenlicht zu rücken, ohne selbst besonders aufzufallen. Man könnte auch . . .