Duisburg: „Eugen Onegin“, Peter Tschaikowsky

Ein musikalisch und visuell überzeugendes Psychogramm dreier junger Menschen zeigt Regisseur Michael Thalheimer unter der musikalischen Leitung von Vitali Alekseenok in der Oper Duisburg. Der Chor fungiert als Visualisierung der sozialen Kontrolle durch die Gesellschaft. Die Enge der dörflichen Gesellschaft verdeutlicht die Wand aus aufgeschichteten Holzquadern, die den Akteuren kaum Platz zur . . .

Pilsen: „Julietta oder Das Traumbuch“, Bohuslav Martinů

Wer oder was ist Juliette? Eine „Schnepfe“, auf die der Jäger (angeblich) geschossen hat? Schon möglich. Eine Traumfantasie der einzigen Figur, mit der sich der Zuschauer identifizieren könnte? Mag sein. Eine kollektive Männerfantasie? Eher unwahrscheinlich, auch wenn manch Regisseurin dies behaupten mag. Eine (Alb-)Traumfrau? Auf jeden Fall. – Bohuslav Martinů schuf mit seiner . . .

Duisburg: „Pinocchio“, Marius Schötz (zweite Besprechung)

Der Streit zwischen verschiedenen Startenören oder Operndiven um die jeweiligen Hauptrollen ist immer wieder Thema in Filmen, Witzen oder auch in den Opern selbst. Zuletzt war dies sogar am Duisburger Theater in Donizettis Opera buffa Prima la Mamma! der Fall. Ganz anders ist dies bei der Familienoper Pinocchio, die als Auftragswerk der Deutschen Oper am Rhein entstanden ist. Marius Schötz und . . .

Leipzig: „Orpheus in der Unterwelt“, Jacques Offenbach

Mit „Orphée aux Enfers“ komponierte Offenbach 1858, in dem Augenblick, als ihm die Pariser Theaterbehörde die Erlaubnis dazu gab, sein erstes abendfüllendes Werk und landete damit nicht nur einen sensationellen Erfolg, er schuf damit auch ein Modell, das Schule machte, und dem er und seine kongenialen Librettisten sich über Jahre treu blieben und damit einen Fundus satirischen . . .