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Kontrapunkt: „Toscas Sprung in den Tiber“, Thema mit Variationen

Bei unseren Freunden vom Merker-online (Wien) schrieb ein Fachmann mal zu einer Salzburger Produktion: "kennt sich Michael Sturminger in Rom überhaupt aus? Der idiotische Einfall, dass Scarpia auf der Engelsburg auftaucht, schwer verletzt, ist mehr als ärgerlich. Vom Palazzo Farnese braucht ein gesunder Mensch nahezu 15 Minuten zu Fuß, wenn man die Treppen berücksichtigt. Scarpia, schwer . . .

Bremerhaven: „Rusalka“, Antonin Dvořák

Die 1901 uraufgeführte Oper Rusalka ist unter den zehn Bühnenwerken Dvořáks die erfolgreichste. Sie gehört zum Repertoire aller großen Opernhäuser. Dvořák bezeichnete sein Werk als „lyrisches Märchen“. Die Handlung um die Nixe Rusalka, die sich in einen Prinzen verliebt und deshalb selbst ein Mensch werden möchte, ist vordergründig ein hochromantisches Märchen, aber auch ein Werk . . .

Kontrapunkt: „Wann wird das Neujahrskonzert von einer Frau dirigiert?“

Die österreichischen Grünen fordern dies schon lange. Aber Hand aufs Herz, liebe Opernfreunde, ist eine Frau diesen enormen Anforderungen überhaupt gewachsen? Noch vor 20 Jahren waren die Wiener Philharmoniker ein reines Männerorchester. „Frauen sind dieser enormen Belastung aufgrund ihrer Psyche und des zarten Körperbaus halt nicht gewachsen“ hieß es allen Ernstes aus Kreisen der . . .

Athen: „Into the woods“, Steven Sondheim

Stephen Sondheims Musical Into the Woods auf einen Text von James Lapine feierte seine Athener Premiere im Februar 2020. Nun kehrt es in den Spielplan zurück. Der Regisseur Dimitris Ayiopetritis-Bogdanos, der auch zusammen mit Julia Diamantopoulou die Übersetzung besorgt hat und als Erzähler durch die Handlung führt, bringt das Musical in einer personell reduzierten Fassung auf die Kleine . . .

Berlin: „Les pêcheurs de perles“, Georges Bizet

Ach, hätte er doch lieber immer wieder die Taste „Vissi d’arte“ der Jukebox in San Francisco gedrückt und nicht mit Bizets Perlenfischern versucht, die durch zeitweise Erfolglosigkeit trübe Stimmung zu vertreiben! Jeder erfahrene Sänger hätte aus jeder Inszenierung von Tosca etwas machen können. Oder hätte er sich von einem immer wieder wiederholten „Hojotoho“ aufheitern lassen, . . .

Frankfurt: „Ascanio in Alba“, Wolfgang Amadeus Mozart

Mozart war 15 Jahre alt, als er die „Festa teatrale“ Ascanio in Alba komponierte. Die Festoper war für die Feierlichkeiten zur Hochzeit des österreichischen Erzherzogs Ferdinand mit Maria Beatrice d’Este bestellt worden und fand großen Anklang. Die schlanke Handlung feiert allegorisch das Herrscherhaus. Kaiserin Maria Theresia, welche die Hochzeit arrangiert hatte, tritt in Gestalt der . . .

Antwerpen, Ballett: „Petruschka / Die sieben Todsünden“, Igor Strawinsky / Kurt Weill

Lieber Opernfreund-Freund, – gleich zwei Ballette präsentiert Opera Ballet Vlaanderen derzeit ihren tanzinteressierten Besuchern. Neben Igor Strawinskys Dauerbrenner Petruschka sind Kurt Weils recht selten gespielte sieben Todsünden zu erlebeben. Dabei bescheren die Choreographen Ella Rothschild und Jeroen Verbruggen einen kurzweiligen Tanzabend und auch musikalisch wird einiges geboten. . . .

Brisbane/Australien: „Siegfried“ und „Götterdämmerung“, Richard Wagner

Ein gelungener „Ring“ mit Digital Content Design and Programming – Wieder hören wir zu Beginn des Siegfried das gesamte Vorspiel vor geschlossenem Vorhang, ein in Europa heutzutage nahezu nicht mehr zu erlebender Wunsch des Komponisten Richard Wagner, und den meisten anderen, sich allein musikalisch auf das Kommende einzustimmen. Die wieder in langen Girlanden und kosmopolitisch in . . .

Berlin: „Die Banditen“, Jacques Offenbach (zum Zweiten)

Eine beim Publikum beliebte Tradition ist die alljährliche Aufführung einer Operette in halbszenischer Form an der Komischen Oper vor Weihnachten. Eine 2. Aufführung gibt es vor Silvester, in diesem Jahr war es Offenbachs Opéra bouffe Die Banditen. Das Stück erlebte am Haus 1989 eine Produktion von Harry Kupfer. Die neue Version von halber Länge weist allerdings gebremstes Amüsement auf . . .