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Frankfurt: „Francesca da Rimini“, Saverio Mercadante (zweite Besprechung)

Wenn eine im Jahr 1831 fertiggestellte Oper erst 185 Jahre später ihre Uraufführung erlebt, dann muß auch der Kritiker, den die Manier vieler Kollegen nervt, ihre Besprechungen mit Wikipedia-Wissen vollzurümpeln, einige grundsätzliche Bemerkungen an den Anfang stellen. Der Komponist Saverio Mercadante hat der Nachwelt rund 60 Opern hinterlassen. Aufgeführt werden sie selten. Die . . .

Stuttgart: „Das Rheingold“, Richard Wagner

Seit der vergangenen Spielzeit ist an der Staatsoper Stuttgart behände an einem neuen Ring des Nibelungen geschmiedet worden. Mit der Götterdämmerung, die vor einigen Wochen Premiere hatte, ging das großangelegte Projekt triumphal in die Endrunde. Wieder, wie früher schon in der Ära Klaus Zehelein, hatte die Opernleitung die vier Musikdramen unterschiedlichen Regieteams anvertraut - ein . . .

Frankfurt, Konzert: „Strauss, Bruch, Pejačević“, hr-Sinfonieorchester unter Jader Bignamini

Zwei beliebte Werke und eine absolute Rarität bestimmten das aktuelle Programm der „Auftakt“-Reihe des hr-Sinfonieorchesters. Sehr kurzfristig sagte Dirigent Ivan Repušić krankheitsbedingt ab. An seiner Stelle konnte der in Frankfurt wohlbekannte Jader Bignamini, Chef-Dirigent des Detroit Symphony Orchestras, gewonnen werden. Und sein Einspringen war der große Glücksfall des Abends, denn . . .

Kontrapunkt: „Ohne jeden Anstand“ – Der Oper! Award vergreift sich im Ton

Man darf, wenn man dazu rhetorisch in der Lage ist, Dinge auch mal sprachlich zuspitzen oder Debatten polarisierend vorantreiben, um auf Missstände hinzuweisen. Was man dabei nicht darf, ist: die Würde des Menschen verletzen. Eine „Jury von Fachjournalisten“ hat jetzt die Maske fallen lassen und der Öffentlichkeit gesagt, was sie von Menschen außerhalb ihres erhabenen Dunstkreises hält. . . .

CD: „Elektra“ an der Oper Stockholm, historisches Dokument (1. Besprechung)

Das schwedische Label Sterling hat in der Vergangenheit stets spannende Opern Live-Aufnahmen mit einheimischen Sängern veröffentlicht. Ein besonderes Dokument ist nun dieser Tage erschienen. Es handelt sich dabei um den Bühnenabschied der dramatischen Sopranistin Laila Andersson-Palme (*1941), die nun 1996 letztmalig an ihrem Stamm-Opernhaus Stockholm, die Elektra sang. Der Weg der Sängerin . . .

Linz: „Natasha, Pierre, und der große Komet von 1812“, Dave Malloy

Mit der europäischen (und deutschsprachigen) Erstaufführung von Natasha, Pierre, und der große Komet von 1812 ist der Musical-Sparte des Linzer Landestheaters erneut ein Coup gelungen. Das Musical von Dave Malloy (Text und Musik), das am Broadway erfolgreich gelaufen ist, gilt Musical-Kennern als Bereicherung und Erneuerung des Genres und wird oft mit dem Musical Hamilton verglichen. Das . . .

Frankfurt, Konzert: „Wiener Symphoniker“ unter Jaap van Zweden

Beethoven war fasziniert von Goethes Trauerspiel, so sehr, dass er eine Schauspielmusik komponierte, die 1810 erstmals erklang. Die wuchtig düster beginnende Ouvertüre, die am Ende in ein  Licht des Triumphs führt, zählt zu den besonders beliebten Werken Beethovens. Sie stand am Beginn des Pro Arte Gastspiels mit den Wiener Symphonikern und ihrem Gastdirigenten Jaap van Zweden. Und der . . .

Frankfurt: „Der ferne Klang“, Franz Schreker (zweite Besprechung)

Eine behutsame, kluge Inszenierung voller Poesie hat das Inszenierungsteam rund um Starregisseur Damiano Michieletto für Schrekers spätromantische Autorenoper - Text und Musik stammen wie bei Wagners Musikdramen aus der Hand des Autors - geschaffen. Den Ansatz für ihre Konzeption fanden der Regisseur, der Bühenbildner Paolo Fantin, der Kostümdesigner Klaus Bruns und die Videokünstler Roland . . .