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Wien: „Die Meistersinger von Nürnberg“, Richard Wagner

Die Neuinszenierung der „Meistersinger von Nürnberg“ von Richard Wagner, keine Komödie, sondern nach des Bayreuther Meisters Bezeichnung eine „Oper in drei Aufzügen“, in der Regie von Altmeister Keith Warner, führt uns angesichts der derzeitigen Wagner-Ästhetik an der Wiener Staatsoper („Parsifal“ und „Tristan und Isolde“) relativ unerwartet in die Gefilde eines . . .

Mailand: „Boris Godunow“, Modest Musorgskij

Für die Eröffnung der neuen Scalasaison hatte sich die Direktion für den sogenannten Ur-"Boris" entschieden, also die allererste Fassung der Oper, die Modest Musorgskij nach Alexander Puschkins Drama erstellt hatte. Die zweite, um den Polenakt erweiterte Fassung läuft unter der Bezeichnung "Original"; dazu gesellten sich später noch Umarbeitungen vom Komponisten selbst bzw. die . . .

Berlin: „Gala – 75 Jahre Komische Oper“

So mancher Besucher im fast ausverkauften Haus in der Behrenstraße hatte am 23. Dezember 2022 einen Abend mit vielfältigem musikalischem Programm erwartet. Aber nach der Begrüßung des Publikums durch die Co-Intendantin des Hauses Susanne Moser war schon die Eröffnungsrede des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier über Gebühr ausgedehnt und redundant. Und Wort-lastig sollte fast das . . .

CD: „Das Himmelskleid“, Ermanno Wolf-Ferrari (zweite Besprechung)

Ermanno Wolf-Ferrari ist vor allem für seine komischen Opern bekannt, wie z.B. „Susannas Geheimnis“ oder „Die vier Grobiane“. Mit diesem etablierten Ruf überraschte der Komponist die damaligen Kritiker, als er nun mit seiner ernsten Oper „Das Himmelskleid“ 1927 die Zuhörer in eine „symbolische Zwielichtwelt“ führte. Die Form ein Legende, die sich zu religiöser Größe erhebt, . . .

Berlin: „Das Märchen von der Zauberflöte“, nach W. A. Mozart

Ihre jüngsten Besucher auch in diesem Jahr nicht im Stich gelassen hat die Deutsche Oper Berlin, indem sie zur Adventszeit zwar 2022 nicht die Hänsel-und-Gretel-Produktion von Andreas Homoki auf den Spielplan setzte, sondern die mindestens ebenso beliebte Zauberflöte, d.h. genau gesagt Das Märchen von der Zauberflöte nach Wolfgang Amadeus Mozart. Die langjährige Regieassistentin und . . .

Nürnberg: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Der Besuch einer Aufführung von Hänsel und Gretel birgt ja selbst für den hartgesottensten Opernkritiker die Gefahr, dass ihm plötzlich vor Ergriffenheit der innere Griffel aus der Hand fällt und aus seinen Augen plötzlich die Tränen rinnen. Ein „Kinderstück“, im besten Fall verbunden mit Kindheitserinnerungen wie, im Normalfall, sonst nur ein zweites sie birgt, die Zauberflöte. Dass . . .

Lübeck: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Für zwei Stunden mal wieder Kind sein! Staunen, bange sein, Tränchen wegdrücken, Lachen, wild applaudieren! So etwas wünschen wir Erwachsenen uns gerade in der sentimental anspruchsvollen Vorweihnachtszeit doch immer wieder, wenn wir uns an früher erinnern, als wir tatsächlich mit festem Kinderglauben das Christkind für den Überbringer all der wunderbaren Geschenke hielten, die unsere . . .