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Münster: „L’elisir d’amore“, Gaetano Donizetti

Gaetano Donizettis komische Oper L’elisir d’amore auf einen Text von Felice Romani wurde kaum jemals in den letzten Jahren in Deutschland im von den Autoren angegebenen Ambiente inszeniert, nämlich einem ländlichen Dorfplatz. Dagegen wurde etwa vor gut zehn Jahren in Dortmund in einem verfallenen Lagerhaus gespielt, in Essen in einem Sanatorium – damals für viele Operninszenierungen . . .

Bielefeld: „Anastasia – Das Musical“, Stephen Flaherty

Auch wenn es seit über 17 Jahren wissenschaftlich bewiesen ist, dass die Großfürstin Anastasia Nikolajewna Romanowa beim Mord an der Zarenfamilie im Juli 1918 in Jekaterinburg ums Leben kam, war sie doch Teil eines der größten Mythen des 20. Jahrhunderts. Da zunächst nur zwei Kinderleichen gefunden wurden, entstand schnell das Gerücht, dass Anastasia, die jüngste der vier Töchter des . . .

Gelsenkirchen: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Gestern ging ein Glanzabend in der Geschichte des MiR vor zu Recht begeistertem Publikum zu Ende. Ein letzter und verdienter Meilenstein in der erfolgreichen 18-Jährigen Geschichte von Intendant Michael Schulz. Das Musiktheater im Revier wurde seinem Namen mal wieder gerecht. Allerdings habe ich seit dem Rigoletto (2014) auch wirklich nichts Besseres gesehen. So ist auch mein Fazit für das . . .

CD: „Der fliegende Holländer“, Hong Kong Philharmonic Orchestra unter Jaap van Zweden (zweite Besprechung)

Jaap van Zweden (der in Amsterdam studierte) ist der wohl prominenteste niederländische Shootingstar, der bereists mit achtzehn Jahren Konzertmeister des Concertgebouw-Orchesters war. Dann machte er Karriere als Dirigent, zunächst des Netherlands Symphony Orchestra, dann des Residenz Orchester Den Haag, schließlich des Philharmonischen Orchesters Antwerpen und als künstlerischer Leiter des . . .

CD: „Der fliegende Holländer“, Hong Kong Philharmonic Orchestra unter Jaap van Zweden

Von 2015 bis 2018 ist bei dem Label Naxos Wagners Ring des Nibelungen unter der musikalischen Leitung von Jaap van Zweden auf CD herausgekommen. Nicht nur der beeindruckenden Leistung des Dirigenten war es zu verdanken, dass diese Ring-Aufnahme damals zu einem großen Erfolg geriet. Da wurden Wünsche nach weiteren Wagner-Aufnahmen unter van Zwedens Leitung wach. Dieser Wunsch ist nun endlich . . .

Frankfurt: „Così fan tutte“, Wolfgang Amadeus Mozart (zweite Besprechung)

Es sind große Fußstapfen, in die Mariame Clément mit der Neuproduktion dieses letzten Gemeinschaftswerks von Mozart und seinem Librettisten Da Ponte tritt. An der Oper Frankfurt war vor 17 Jahren Christof Loys maßstabsetzende Inszenierung der Così herausgekommen, war mit dem Theaterpreis „Faust“ ausgezeichnet worden und erlebte in gekürzter Corona-Fassung 2020 eine vielbeachtete . . .

Dortmund: „Klangstreich“, Marc L. Vogler

Finn ist nur eine kleine Note, aber mit einem großen Traum. Im Reich der Wünsche und Imaginationen hat sie eine wunderschöne Melodie gehört, die sie nicht mehr loslässt. Eigentlich gehört sie in ein Geburtstagslied; da springt sie einfach raus. Das Lied hat jetzt ein Loch. Aber die kleine Note, Finn heißt sie, macht sich auf den Weg. Sie begibt sich auf die Suche nach ihrer eigenen, ihrer . . .

Wien: „L’occasione fa il ladoro“, Gioachino Rossini

Schatzgräberei im Riesenbestand der Opernwelt lohnt sich zwar nicht immer, aber gelegentlich doch. Da lernt man ein Frühwerk von Gioachino Rossini kennen (er war 20 Jahre alt, als er es komponierte) – und staunt nur so. Erstens ist der Einakter „L’occasione fa il ladro“, womit das Theater an der Wien seine Saison in der Kammeroper eröffnet, wirklich komisch, auch wenn es „nur“ um . . .

Essen: „Rigoletto“, Giuseppe Verdi

Saison-Eröffnungen am Essener Aalto-Theater stehen besonders im Fokus der Aufmerksamkeit, seit in den letzten Spielzeiten regelmäßig zum Spielzeitbeginn Repertoire-Klassiker in den Sand gesetzt wurden. Der Tannhäuser von 2022 ging noch auf das Konto von Hein Mulders, danach folgten unter der Verantwortung von Merle Fahrholz Macbeth und Die Zauberflöte. Dadurch blieb das Publikum aus, und die . . .