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Buchkritik: „Gaspare Spontini – The Berlin Years“, Fabian Kolb und Alessandro Lattanzi (Hrsg.)

Erst 2024 wurde der Tagungsband eines interessanten Symposions veröffentlicht: Zwischen Olympia und Freischütz. Oper in Berlin im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Schon 2015 veröffentlichte Anne Henrike Wasmuth mit Musikgeschichte schreiben. Ein Beitrag zur Spontini-Rezeption im Kontext der kulturellen Topographie Berlins 1820-1841 eine umfangreiche Rehabilitation des übel angefeindeten . . .

Köln, Konzert: „Fest der schönen Stimmen“, Szenen aus Opern von Mozart

Die Freunde der Kölner Oper e.V. hatten Mitglieder des Vereins und Opernbesucher zum Fest der schönen Stimmen eingeladen, bei dem auch traditionell der Offenbachpreis an ein junges Ensemblemitglied verliehen wird, das sich durch besondere künstlerische Leistungen ausgezeichnet hat. In diesem Jahr war die Wahl auf Rainer Mühlbach, den Leiter des Internationalen Opernstudios der Oper Köln und . . .

Köln: „Das Rheingold“, Richard Wagner (dritte Besprechung)

Grenze zum Kitsch – Die Oper Köln stemmt einen neuen Ring des Nibelungen. Diese und nächste Spielzeit soll an Wagners großangelegter Tetralogie in Köln geschmiedet werden. Den Anfang machte jetzt das Rheingold. Die Inszenierung lag in den Händen von Paul-Georg Dittrich, das Bühnenbild kreierten Pia Dederichs und Lena Schmid und für die Kostüme zeichnete Mona Ulrich verantwortlich. . . .

Passau: „Trial by Jury“ / „Gianni Schicchi“, Gilbert & Sullivan / Giacomo Puccini

Kurz nach der Premierenfeier singt Peggy March – das war 1969 – im TV ihren Hit In der Carnaby Street. Peggy March sang seinerzeit auch den Song Mister Giacomo Puccini. London und Puccini, geht das zusammen? – Es geht sehr gut zusammen – denn im Landestheater Niederbayern, d.h.: im wunderschönen Fürstbischöflichen Opernhaus, hat man Gilbert & Sullivans Trial by Jury von 1875 . . .

Wiesbaden: „La traviata“, Giuseppe Verdi

Lieber Opernfreund-Freund, – Verdis Opernevergreen La traviata ist derzeit in Wiesbaden in einer Neuproduktion zu erleben, die nach dem fliegenden Holländer erneut mehr oder weniger nahtlos eine alte, äußerst erfolgreiche Inszenierung ablöst. Zwar misslingt die Neudeutung der Traviata, die in Zusammenarbeit mit der belgischen Opera Ballet Vlaanderen entstanden ist, nicht in gleichem . . .

Bremerhaven: „Die Csardasfürstin“, Emmerich Kálmán

Bevor das in Bremerhaven früher sehr ausgeprägte Operettenangebot reduziert bzw. zu Gunsten des Musicals weitgehend aufgegeben wurde, gab es so bis etwa Mitte der achtziger Jahre in jeder Spielzeit fünf oder sechs neue Operetteninszenierungen. Die kamen meist beim Publikum gut an, aber sie waren, man muss es so sagen, oft auch eine wie die andere. Seit gut einem Jahrzehnt ist die Operette aber . . .

Duisburg: „Nabucco“, Giuseppe Verdi

Politisch aufgeladen wie kaum eine andere erscheint die Oper Nabucco von Giuseppe Verdi in Hinblick auf Entstehung, Inhalt und Rezeptionsgeschichte. Beginnt es doch, so wird erzählt, mit einem zufälligem Blick des von persönlichen Schicksalsschlägen und künstlerischem Misserfolg deprimierten Komponisten auf die Zeilen im Libretto: „Va, pensiero, sull’ali dorate… Oh, mia patria sì . . .

Gastbeitrag: „Die Macht des Schicksals“ in Zürich

Der regnerische Sturm hatte sich an diesem sonntäglichen Frühabend heftig an den letzten Blättern dieses Jahres zu schaffen gemacht. Einigermassen trocken geblieben erreichten wir das Opernhaus, vor dem ein gutes Dutzend Menschen ein ukrainisches Fahnenband haltend schweigend protestierten gegen den Auftritt von Anna Netrebko. Seit Tagen waren geradezu hetzerische Stimmen in den Medien zu Wort . . .

Innsbruck: „Die Ausflüge des Herrn Broucek“, Leoš Janáček

Es hat Seltenheitswert, dass beim Verbeugungsritual nach der Vorstellung das Regieteam den stärksten Applaus einheimsen kann – und das diesmal zu Recht. Regisseur Tobias Ribitzki, Ausstatter (B + K) Stefan Rieckhoff, Videokünstler Paul Barritt sowie Lichtdesigner Florian Weisleitner beglückten das Publikum mit einer szenisch äußerst gelungenen Umsetzung . . .