Archiv

Hildesheim: „Vermisst! Was geschah mit Agatha Christie?“, Paul Graham Brown

Jetzt hatte das Vier-Personen-Musical mit Klavierbegleitung umjubelte Premiere im Kleinen Haus (TIM) des Stadttheaters Hildesheim. Der in Berlin lebende britische Komponist und Texter Paul Graham Brown nahm die Besonderheit im Lebenslauf von Agatha Christie – nämlich im Jahre 1926 elf Tage während einer Lebenskrise spurlos verschwunden gewesen zu sein – zum Anlass, dieses allen Vermutungen . . .

Dresden: „Falstaff“, Giuseppe Verdi (zweite Besprechung)

Die Geriatrie hat Ausgang – Die„Commedia lirica“ in drei Akten Falstaff ist Verdis zweite komische Oper und gleichzeitig sein letztes Bühnenwerk. Das Libretto von Arrigo Boito basiert auf William Shakespeares Die lustigen Weiber von Windsor, unter Einbeziehung von Szenen aus Heinrich IV., Teil 1 und Heinrich IV., Teil 2. Die Uraufführung fand am 9. Februar 1893 im Teatro alla Scala . . .

Bielefeld: „Anastasia“, Stephen Flaherty (zweite Besprechung)

Der Saisonstart mit einem Musical hat am Theater Bielefeld eine lange Tradition. Dabei entstehen immer wieder starke Produktionen, die das Publikum von weither anlocken. Zur Eröffnung der aktuellen Spielzeit ist nun das Musical Anastasia zu sehen, das auf dem Disney-Film von 1997 beruht und 2017 in überarbeiteter Form Premiere hatte – Erfreulich ist, dass Autor Terence McNally die . . .

Nürnberg: „La Traviata“, Giuseppe Verdi

Die Oper beginnt vor dem Fest. Allein da sehen wir schon das Unglück nahen. Mujeres al borde de un ataque de nervios – Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs – das Plakat zum Film hängt unübersehbar an der Wand. Die junge Frau kommt in den Raum, beginnt zu sprechen, macht sich fertig für den Abend, schminkt sich, plappert in die Kamera, empfängt ihre lustigen Freundinnen und setzt sich . . .

Osnabrück: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Lieber Opernfreund-Freund, – große romantische Oper gibt es derzeit in Osnabrück zu erleben – und die Zeichen stehen auf Generationenwechsel. Mit Wagners fliegendem Holländer präsentiert sich eigentlich der neue Generalmusikdirektor Christopher Lichtenstein dem Osnabrücker Publikum. Doch auch der neue Erste Kapellmeister Benjamin Huth, der die gestrige Vorstellung, die ich mir gerne . . .

Linz: „Der Rosenkavalier“, Richard Strauss

Vor acht Jahren gelangte Hermann Schneiders durchdachte und bewegende Inszenierung der „Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal am Musiktheater Linz zur Aufführung, die vom Österreichischen Musiktheaterpreis 2019 zurecht als beste Gesamtproduktion im Bereich Oper ausgezeichnet wurde. Nun widmet sich der Intendant, wiederum zusammen mit Markus Poschner am Pult des . . .

Baden-Baden: „Nijinsky“, John Neumeier

Der Gott des Tanzes Vaslaw Nijinsky: 1889 in Kiew geboren, 1950 in London verstorben. Er war und ist der größte Tänzer des 20. Jahrhunderts. Er war der Dieu de la Danse und wurde zur Legende. Er war halb Mensch und halb Gott und sah sich selbst als Clown Gottes. Sein Leben spielte sich zwischen Bühne und Krankenhaus ab, seine Diagnose war Schizophrenie. Seine Karriere war zwar kurz, aber der . . .

Schallplatte: „Bach, Webern und Agrell“, Emanuel Melchior

„Ja, ist denn schon Weihnachten?“, möchte mancher angesichts des Cover-Photos auf der neuen Schallplatte von Emanuel Melchior fragen. Tatsächlich handelt es sich bei dem Baum um eine Fichte in Nordschweden und die abgebildeten Noten sind eine in die Zweige gestellte Originalpartitur, gedruckt vom Leipziger Verleger C. F. Peters aus der Zeit kurz nach 1814 – es ist eine Titelauflage des . . .

Dresden, Konzert: „Bach: h-Moll-Messe“, Dresdner Philharmonie unter Hans-Christoph Rademann

Interessant im kompositorischen Spätschaffen von Johann Sebastian Bach (1685-1750) erweisen sich seine vier lateinischen Messen BWV 233 bis 236, das Magnificat BWV 243 mit seiner 1723 uraufgeführten Erstfassung BWV 243a und die große Messe in h-Moll BWV 232. Was zunächst für uns heute etwas unerklärlich erscheint, findet seine Ursache darin, dass auch noch viele Jahre nach der Reformation . . .

Gießen: „L’elisir d’amore (Der Liebestrank)“, Gaetano Donizetti

Das Stadttheater Gießen hat eine sichere Hand bei der Produktion von musikalischen Komödien. In der vergangenen Saison brachte es zu Beginn die herzerfrischende zeitgenössische Komische Oper Ich, ich, ich! heraus und beendete die Spielzeit mit der gewitzten deutschen Erstaufführung von Gershwins Wintergreen for President (die empfehlenswerte Produktion wird übrigens ab dem 11. Oktober . . .