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Dresden: „Wagner, Strauss“, Staatskapelle unter Daniele Gatti

Am 26. Oktober 2025 spielten im ersten Teil der Matinee des 3. Symphoniekonzertes in der Semperoper die Musiker der Sächsischen Staatskapelle unter dem Dirigat Daniele Gattis eine symphonische Suite aus Richard Wagners (1813-1883) Götterdämmerung. In einem dichten Orchesterpart und einem monumentalen Klangbild waren die Morgenröte, Siegfrieds Rheinfahrt mit dem Trauermarsch verbunden. Gatti . . .

Meiningen: „Der Freischütz“, Carl Maria von Weber

Als zu Beginn der Premiere der Intendant mit drei Männern im Gefolge die Bühne betritt, kann es sich nicht um eine Hiobsbotschaft handeln, die hätte er auch alleine verkünden können. Stattdessen folgten Lobeshymnen auf die Meininger Hofkapelle, die von der Opernwelt zum Orchester des Jahres gekürt wurde. Auch die Ausgrabung des Jahres, The Wreckers von Ethel Smythe, erreichte die Bestnote. . . .

Hildesheim: „Die Göttin der Vernunft“, Johann Strauss

In den letzten Jahren zeichnet sich das Theater für Niedersachsen (TfN) in jeder Saison dadurch aus, dass es mindestens eine Rarität im Musiktheater entdeckt und zur Aufführung bringt. Diesmal ist es neben „Till Eulenspiegel“ von Emil Nikolaus von Reznicek (wird voraussichtlich im November besprochen) die letzte von Johann Strauss komponierte Operette „Die Göttin der Vernunft“, die im . . .

Mönchengladbach: „Die Passagierin“, Mieczysław Weinberg

Das Gute an Theaterehen, also der engen Zusammenarbeit von zwei Theatern, ist die Möglichkeit, eine Produktion länger im Spielplan zu halten, indem sie in einer Saison auf einer Bühne gespielt wird, in der folgenden Saison auf der anderen Bühne. Für die Produktion des Theaters Krefeld und Mönchengladbach von Die Passagierin kann man dafür nur dankbar sein. Die Oper des polnischen, nach der . . .

Berlin: „Francesca da Rimini“, Riccardo Zandonai

Dante Alighieri muss es gewusst haben, dass Francescas und Paolos Liebesbeziehung in der Realität gute zehn Jahre dauerte, ehe sie vom Gatten Giovanni „lo sciancato“ oder auch Gianciotto entdeckt und mit dem Tod beider bestraft wurde. Schließlich war er mit ihrem Neffen in Ravenna, woher die Sünderin stammte und wo der Dichter seine letzten Lebensjahre verbrachte, befreundet. Für die . . .

Parma: „Festival Verdi 2025“, Otello, Falstaff, Requiem

„Otello“, Giuseppe Verdi – Wie in meinem Bericht über Macbeth erwähnt, ist das heurige Festival Verdi den auf Shakespeare basierenden Werken des Meisters aus Busseto gewidmet. Nun also „Otello“ in einer einfach gehaltenen Regie von Federico Tiezzi, die mit weniger Versatzstücken ihr Auslangen fand: In erster Linie Stühle, einmal ein Tisch, beim Empfang fuer den venezianischen . . .

Berlin: „Glinka, Beethoven, Tschaikowski“, Staatskapelle unter Nathalie Stutzmann

Was für ein grandioser Konzertbeginn! Die Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Nathalie Stutzmann eröffnet das II. Sinfoniekonzert in der Berliner Staatsoper mit der Ouvertüre zu Ruslan und Ljudmila von Michail Glinka (1804-1857). – Glinka,1804 nahe Smolensk im Dorf Nowospasskoje als Sohn eines Adligen geboren, kommt erst im Alter von zehn Jahren mit der klassischen Musik in . . .

Buchkritik: „Wie funktioniert ein klassisches Orchester?“, Otto Biba (Hrsg.)

Zum 125. Geburtstag – Um den angemessenen Titel für das Buch, das zum 125. Geburtstag der Wiener Symphoniker erschienen ist, hat man sicherlich hart gerungen, denn das Ergebnis ist ein das Geburtstagskind noch verleugnendes Wie funktioniert ein klassisches Orchester?, ehe sich ein sehr klein gedrucktes Ein Buch der Wiener Symphoniker anschließen darf. Damit trifft man jedoch den Inhalt . . .

Wuppertal: „Das Rheingold“, Richard Wagner (konzertant)

An sich mochte Richard seine Werke bekanntlich „nicht jedem hergelaufenen Stadttheater“ anvertrauen. Das würde er bezüglich der Qualität heutiger Solisten, des Wuppertaler Sinfonieorchesters und seines Generalmusikdirektors so nicht mehr sagen. Patrick Hahn hat mit dem Tannhäuser seine Zeit in Wuppertal begonnen, später den Tristan hier dirigiert, hat den ganzen Ring ohne Gesangssolisten . . .

Dessau: „Così fan tutte“, Wolfgang Amadeus Mozart

Mozartglück, szenisch wie musikalisch und sängerisch – Zuletzt sah ich das Schlussstück aus Mozarts Da Ponte-Trilogie in der Oper Frankfurt in einer fragwürdigen szenischen Umsetzung von Etienne Pluss (Bühnenbild) und der Regisseurin Mariame Clément. Regielich war diese Produktion ein absurdes Stück Regisseurinnen-Theaters, eine aufgeblasene Hochzeitsparabel in hin- und . . .