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Gelsenkirchen: „Don Pasquale“, Gaetano Donizetti

Neben einigen spannenden Raritäten setzt das Musiktheater im Revier in dieser Spielzeit mit Gaetano Donizettis Oper „Don Pasquale“ auf einen beliebten Klassiker des Opern-Repertoires, der vor wenigen Tagen seine Premiere feierte. Und diese Inszenierung kann sich wahrlich sehen und hören lassen. Zsófia Geréb verlagert die Handlung (auf deren ausführliche Schilderung an dieser Stelle . . .

Linz: „La forza del destino“, Giuseppe Verdi

In einer musikdramatischen Notlage ist Linz, schon wegen der guten Erreichbarkeit per Zug, immer eine überlegenswerte Alternative. Wenn in Wien, wie im Vorjahr, in der Karwoche erstmals seit langem kein Parsifal angeboten wird: Auf nach Linz, wo eine respektable Aufführung von Wagners Bühnenweihfestspiels zu erleben ist. Und wenn an der Staatsoper, nach drei Jahren Corona, wieder „Alles . . .

Interview: „Søren Nils Eichberg“ zur Uraufführung seiner Oper „Oryx and Crake“

Søren Nils Eichberg ist in Wiesbaden ein Wiederholungstäter. Der Komponist, Jahrgang 1973, hatte am Staatstheater bereits 2017 mit der Uraufführung seiner Oper "Schönerland" auf sich aufmerksam gemacht und den rührigen Intendanten Uwe Eric Laufenberg bei dessen Suche nach Stücken mit "überraschender, heutiger Musik" (so Laufenberg im OF-Interview) offenbar so überzeugt, daß dieser gleich . . .

Wien: „Der goldene Drache“, Peter Eötvös

Wer 2009 aus der Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs Stück „Der goldene Drache“ aus dem Akademietheater wankte, war nachdrücklich verwirrt über das Chaos der 45 Szenen, die da über die Bühne gewürfelt worden waren. Doch als Komponist Peter Eötvös das Stück in seiner Heimatstadt Budapest sah, überzeugte es ihn, ein Libretto für eine Oper gefunden zu haben (die dann 2014 in . . .

Zürich, Konzert: „Philharmonia Zürich“, Rachmaninow

Mit einem auf vier Abende angelegten Konzert-Zyklus gedenken das Opernhaus Zürich und die Tonhalle-Gesellschaft Zürich des 150. Geburtstages von Sergej Rachmaninow. Diese Konzerte werden von den jeweiligen Chefs geleitet, Gianandrea Noseda von der Philharmonia Zürich (dem Orchester des Opernhauses) und Paavo Järvi vom Tonhalle-Orchester Zürich. – Den Anfang m:chten gestern Vormittag . . .

Dresden, Konzert: „Gedenkkonzert“, Johann Sebastian Bach

Aus heutiger Sicht ist es kaum zu glauben, dass Johann Sebastian Bachs (1685-1750) gewaltige h-Moll-Messe BWV 232 als Collage entstanden war. In seinen letzten Lebensjahren katalogisierte der Thomaskantor zwischen August 1748 und Oktober 1749 sein vokal-instrumentales Schaffen und fügte Rückgriffe bis aus den Jahren seiner Weimarer Zeit 1714 mit wenigen Neukompositionen zusammen. Bachs Genie . . .

Frankfurt, Konzert: „Opern- und Museumsorchester“ unter Mario Venzago

Es ist selten, gleich mehrfach in einem Konzert Kompositionen zu hören, in welchen die Form der Passacaglia verwendet wurde. Im aktuellen Museumskonzert war zunächst die gut zehnminütige Passacaglia von Anton Webern angesetzt, die der junge Komponist 1908 schrieb. – Ein Werk voller Kontraste und Gegensätze im spätromantisch eingefärbten Klanggewand, welches zuweilen dissonante Risse . . .

Pilsen: „Armida“, Antonín Dvořák

Die Oper gilt, vertraut man dem einschlägigen Nachschlagewerk, also „Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters“, dramaturgisch als problematisch. Der Textdichter, „der sonst als Meister der dichterischen Form und des poetischen Ausdrucks gelten“ müsse, habe hier „erhebliche Schwächen nicht nur im dramatischen Aufbau und im logischen Gefüge der Handlung, sondern stellenweise auch in der . . .

Stuttgart: „Götterdämmerung“, Richard Wagner

Mit einer rundum gelungenen Götterdämmerung endete der neue Ring-Zyklus an der Staatsoper Stuttgart. Zwei Jahre ist an diesem Projekt geschmiedet worden, und das Ergebnis kann sich insgesamt sehen lassen. Wie auch bereits in dem denkwürdigen Vorgänger-Ring aus der Ära Klaus Zehelein zeichnen auch hier wieder mehrere Regisseure für die Aufführungen verantwortlich - ein Vorgehen, das sich . . .

Bremerhaven: „Orpheus in der Unterwelt“, Jacques Offenbach

Nun wissen wir, wer den Bremerhavener Molenturm in Schieflage gebracht hat: Es war der teuflische Pluto. Diese Erkenntnis verdanken wir der rundum gelungenen Inszenierung von Jacques Offenbachs Operette Orpheus in der Unterwelt durch Isabel Hindersin in der Ausstattung von Dietlind Konold. Zu Beginn sieht man nämlich ganz im Hintergrund einen noch aufrechten Turm, der in dem Moment schräg . . .

Cagliari: „Gloria“, Francesco Cilea (erste Besprechung)

Lieber Opernfreund-Freund, – das Teatro Lirico di Cagliari tut sich seit ein paar Jahren mit der Ausgrabung von Opern hervor, die teilweise jahrzehntelang nicht gespielt wurden; dabei legt man einen Focus auf Werke von Zeitgenossen von Puccini, Mascagni und Leoncavallo, die aber wegen der Übermacht der Kassenschlager der drei genannten keinen dauerhaften Platz auf den Opernbühnen dieser . . .