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Berlin: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck (zweite Besprechung)

Thomas Mann zum Trotz, der in Humperdinck „den deutsch-bürgerlichen Teil des Wagner-Erbes" erblickte, mit „Käppchen-Meistertum und Treufleiß“, widersprach der Kulturkritiker und Opernkenner Oskar Bie schon 1923 und behauptete, Humperdinck und Strauss seien „die zwei Pole der modernen Musik“. Aber selbst Paul Bekker, der große Musikwissenschaftler der Weimarer Republik sah in . . .

Krefeld: „Elias“, Felix Mendelssohn Bartholdy

Im Alten Testament wird unter anderem im ersten und zweiten Buch der Könige über den Propheten Elija berichtet. Dieser soll im 9. Jahrhundert v. Chr. zur Zeit der Könige Ahab und Achazja gelebt und gewirkt haben. Zeitlebens kämpfte er gegen den Baalskult und für den Glauben an den einen und wahren Gott JHWH. Die Geschichten um diesen Propheten faszinierten auch Mendelssohn, der sich bereits . . .

Berlin: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Für ein Publikum von 9 bis 90 – Die Deutsche Oper hat seit Jahrzehnten Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck auf dem Spielplan, und in der Inszenierung von Andreas Homoki tummeln sich anstelle der Engel Clowns auf der Bühne. Die Staatsoper provozierte meine jüngste Enkelin zu dem Schreckensruf: „Oma, sind die krank!?“ angesichts zweier Protagonisten mit überdimensionalen . . .

Wien: „Das Spitzentuch der Königin“, Johann Strauss

Gleich mehrere Librettisten bearbeiteten Heinrich Bohrmanns musikalisches Lustspiel Cervantes für die dreiaktige Operette von Johann Strauss (Sohn), seine insgesamt siebente. Die Uraufführung fand am 1. Oktober 1880 im Theater an der Wien statt und auf Grund des durchschlagenden Erfolges wurde die Operette sogleich in Hamburg, Berlin, München, Prag, Budapest, Stockholm und sogar in New York . . .

Düsseldorf: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Wer die Geschichte vom verfluchten Seefahrer mit mindestens einem Schiff auf der Bühne und Frauen mit Spinnrädern oder etwas, was dem ähnlich sieht, erwartet, sollte diese Produktion nicht besuchen. Das ältere Ehepaar, das bei der Duisburger Premiere neben dem Rezensenten saß, war jedenfalls schwer enttäuscht und floh gleich zu Beginn des Schlussapplauses mit einem missbilligendem . . .

Duisburg, Konzert: „Webern, Perry, Boulogne, Price“, Duisburger Philharmoniker

Wer mit der Straßenbahn vom sich mondän gebenden, wohlhabenden Regierungs-, Verwaltungs-, Kultur-, Party- und Modestandort Düsseldorf in das nördlich gelegene Duisburg fährt, gelangt in eine andere Welt. Es ist nicht zu übersehen, dass der industrielle Strukturwandel, der längst nicht abgeschlossen scheint, sich auf die städtische Haushaltskasse und das Durchschnittseinkommen der . . .

Dortmund: „Don Giovanni“, Wolfgang Amadeus Mozart

„Die Oper aller Opern“, wie E.T.A Hoffmann Mozarts Don Giovanni bezeichnete, feierte im Theater Dortmund eine umjubelte Premiere. Am 29. Oktober 1787 fand die Uraufführung von   Il dissoluto punito ossia Il Don Giovanni mit dem Libretto von Lorenzo da Ponte im Nationaltheater Prag statt. Bis heute ist Mozarts Geniestreich eine der meist gespielten Opern in aller Welt. Die Geschichte vom . . .

Nürnberg: „Die Dreigroschenoper“, Bertolt Brecht / Kurt Weill (zweite Besprechung)

Mr. Peachum und seine Frau betreiben ein florierendes Bettler-Unternehmen in London, aber privat läuft es leider nicht so gut. Ihre einzige Tochter Polly hat sich in Mackie Messer verliebt, Englands berüchtigtsten und meistgesuchten Ganoven. Der ist nur deshalb noch auf freiem Fuß, weil er den Polizeichef Tiger Brown bestochen hat, aber die Luft wird immer dünner. Brecht und Weill haben 1928 . . .

Wiesbaden: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

In der Schrift „Eine Mitteilung an meine Freunde“ hat Richard Wagner den Fliegenden Holländer eindeutig charakterisiert: Es sei „die Sehnsucht des Odysseus nach Heimat, Herd und Eheweib“ die diese mythische Figur, halb Ahasverus, halb Seefahrer, kennzeichne. Diese „dem ewigen Juden noch verwehrte Erlösung kann der Holländer aber gewinnen durch - ein Weib, das sich aus Liebe ihm . . .

Bonn: „12. Festliche Operngala“ für die Deutsche AIDS-Stiftung

Lieber Opernfreund-Freund, – im Bonner Opernhaus fand gestern zum nunmehr 12. Mal die festliche Operngala zu Gunsten der Deutschen AIDS-Stiftung. Nicht nur die anwesende Prominenz aus Politik und Gesellschaft hatte sich dazu in feinen Zwirn und prunkvolle Roben gehüllt und durften sich im ausverkauften Saal über ein buntes Potpourri vornehmlich italienischer Opernhits und zudem erstmals . . .

Berlin: „Der Rosenkavalier“, Richard Strauss

Der Rosenkavalier mit drei Debütantinnen – Ein Edelstein im Repertoire der Lindenoper ist André Hellers Inszenierung des Rosenkavalier von 2020 mit ihrer stimmigen Atmosphäre und opulenten Optik (Bühne: Xenia Hausner/Kostüme: Arthur Arbesser). Die 23. Vorstellung der Produktion am 19. Januar 2025 fand das besondere Interesse der Opernfreunde, denn in den drei weiblichen Hauptpartien . . .

Nürnberg: „Die Dreigroschenoper“, Bertolt Brecht / Kurt Weill

Am Abend des 31. August 1928 verhielt sich das Publikum trotz der tropischen Temperatur zu Beginn der Vorstellung noch eisig. Es schien, als sollte die Produktion schon bald sang- und klanglos in den Annalen der Theatergeschichte verschwinden. Da, plötzlich, beim Kanonensong, wurden die Leute wach und verlangten die erste Wiederholung dieses Abends – und Die Dreigroschenoper konnte ihren Weg . . .

Zürich, Ballett: „Of light, wind and waters“, Kim Brandstrup

Atmosphärisch unglaublich dichtes Bühnenbild und Licht - Das war das Hauptelement, welches diesen Ballettabend prägte und nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. Geschaffen hatte diese mystische Ausstattung Richard Hudson: Zwei gigantische, in Grau- und Anthrazittönen kunstvoll strukturierte Wände auf der Bühnenrückseite, davor ein Kubus mit ähnlich strukturierten Wänden und einem . . .

Wuppertal: „Von Thalia geküsst“, eine Wupperetten-Revue (zweiter Premierenbericht)

Eine Wupperetten Revue zur Geschichte des Thalia-Theaters in Elberfeld – Ursprünglich reichten zwei Theater für Barmen- Elberfeld nicht aus. 1906 kam das Thalia- Theater dazu, ein Denkmal seiner Zeit mit drei Rängen und 2000 Plätzen. Bis 1929 kamen Weltstars in das Haus, darunter Sara Berhardt und Elenora Duse. – ZurStadtgründungWuppertals1929war dasThalia-Theater renoviert und . . .