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Köln, Kinderoper: „Die Bremer Stadtmusikanten“, Attila Kadri Şendil

Etwa 60 Kinder im Kindergartenalter und 140 Erwachsene, vor allem natürlich die Eltern, waren in die Kinderoper gekommen, um die neueste Produktion für Kinder ab fünf Jahren zu erleben. Mucksmäuschenstill saßen die Kinder auf Sitzkissen und spornten den Esel, den Hund, die Katze und den Hahn auf ihrem Weg nach Bremen an. Der aus Izmir stammende Komponist und Klarinettist Attila Kadri Şendil . . .

Stuttgart, Ballett: „Romeo und Julia“, Sergei Prokofjew

Im Rahmen von Ballett-Rezensionen wird das Corps de ballet selten entsprechend gewürdigt und oft nur am Rande erwähnt. Anhand dieser beiden Aufführungen von Crankos ältestem Handlungs-Klassiker sollen die Tänzer und Tänzerinnen des Ensembles mal zuvörderst für ihren so exakt wie animiert pfiffigen Einsatz in den immer wieder faszinierend strukturierten Volksszenen auf dem Marktplatz von . . .

Winterthur: „Gabriela Montero“ und das Musikkollegium Winterthur

Es mag ungewöhnlich erscheinen, aber diesmal beginne ich meine Würdigung des gestrigen Konzerts des Musikkollegiums Winterthur mit den Zugaben der Solistin Gabriela Montero. – Die begnadete Pianistin setzte sich nach dem begeisterten Applaus für ihre Darbietung von Tschaikowskys b-Moll Klavierkonzert nicht einfach an den Flügel und spielte eine Zugabe ohne Ansage, nein, Frau Montero . . .

Leipzig: „Die Csárdásfürstin“, Emmerich Kálmán

Ganze vier Jahre ist es her, dass ich das letzte Mal in der Musikalischen Komödie Leipzig (MuKo) war. Immer kam etwas anderes dazwischen, aber jetzt, wo die Jahreshauptversammlung der Deutschen Johann Strauss Gesellschaft hier in Leipzig abgehalten wurde, war ich endlich mit den Straussfreunden (darunter Dr. Eduard Strauss mit seiner Gattin Susanne) wieder hier. Viele Erinnerungen kamen hoch, an . . .

Frankfurt: „Filarmónica Joven de Colombia“, mit Hillary Hahn unter Andrés Orozco-Estrada

Das Filarmónica Joven de Colombia unter der inspirierenden Leitung von Andrés Orozco-Estrada gab am gestrigen Abend in der Alten Oper Frankfurt ein Konzert, das nicht nur ein musikalisches Erlebnis, sondern auch ein Bekenntnis der Leidenschaft und Hingabe zur Musik war. Orozco-Estrada, der selbst eine beeindruckende Karriere als Dirigent vorweisen kann, setzt sich leidenschaftlich für dieses . . .

Wien: „Schwanda der Dudelsackpfeiffer“, Jaromir Weinberger (zweite Besprechung)

Für diese Volksoper in zwei Akten und fünf Bildern schrieb Miloš Kareš (1891-1944) das tschechische Libretto, das eine alte Volkssage in der Fassung des Dramas von Josef Kajetán Tyl (1808-56) Der Dudelsackspieler von Strakonitz (1847) zur Grundlage hat. Der Oper war jedoch bei der Uraufführung am 27. April 1927 am Prager Nationaltheater noch kein Erfolg beschieden. Das änderte sich aber . . .

Innsbruck: „La Bohème“, Giacomo Puccini

Jubel, wenn auch eher gedämpft, für die Sänger, Beifall für das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck sowie die Chöre des Hauses (Theater-, Extra-, Kinderchor) sowie mehrheitliche Ablehnung für das Regieteam. Die Reaktion des Publikums fiel kurz, aber eindeutig aus. Nach geschätzt fünf Minuten leerte sich der Saal, die langen Gesichter der Besucher in den Garderoben und die zum Teil . . .

Mailand: „L’amore dei tre re“, Italo Montemezzi

Der Komponist Italo Montemezzi (Vigasio, Provinz Verona 1875-ebenda 1952) ist in Europa außerhalb Italiens nicht sehr bekannt, hingegen in den USA sehr populär. An ihn und seine Werke glaubten nicht nur große Dirigenten wie Toscanini, De Sabata, Serafin oder Marinuzzi, sondern auch der Verleger Ricordi, der ihn nach anfänglichen kleinen Erfolgen unter Vertrag nahm. Und Montemezzi, der 1900 . . .

Pforzheim: „La traviata“, Giuseppe Verdi

Das war ein in jeder Beziehung gelungener Opernnachmittag! Die Neuproduktion von Verdis La traviata an dem schon oft bewährten Theater Pforzheim gestaltete sich zu einem vollen Erfolg! Regisseurin Alicia Geugelin hat in Zusammenarbeit mit der Bühnenbildnerin Malina Rassfeld und Pia Preuss (Kostüme) ganze Arbeit geleistet. – Die Regiearbeit von Alicia Geugelin ist nicht moderner Natur, . . .