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Frankfurt, Konzert: „Wiener Philharmoniker“ unter Christian Thielemann

Die Wiener Philharmoniker und Dirigent Christian Thielemann schätzen sich sehr. Davon war viel beim aktuellen Gastspiel in Frankfurt zu spüren. Ein schönes Programm wurde dargeboten. – Es sollte mehrere Anläufe dauern, bis Felix Mendelssohn Bartholdy seinen musikalischen Landschaftsbericht „Die Hebriden“ (auch „Die Fingalshöhle“ genannt) 1833 der Öffentlichkeit präsentierte. . . .

Gießen: „Ein Sommernachtstraum“, Benjamin Britten

Für die Wiedereröffnung der Jubilee Hall in Aldebourgh im Jahr 1960, wo er gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Peter Pears das alljährliche Musikfestival gegründet hatte, benötigte Benjamin Britten kurzfristig ein Opernlibretto. Mangels überzeugender Alternativen kürzten er und Pears dazu Shakespeares Komödie „A Midsummer Night’s Dream“ von fünf auf handliche drei Akte zusammen. . . .

Cagliari: „Gloria“, Francesco Cilea (zweite Besprechung)

In seinem langen Leben hat Francesco Cilea (1866-1950) nur fünf Opern geschrieben und seine letzte, eben "Gloria", schon 1907. Einerseits ließen ihm seine Aufgaben als Leiter zuerst des Konservatoriums in Palermo, dann von jenem in Neapel, wenig Zeit zum Komponieren, andererseits lag ihm Instrumentalmusik vom Temperament her besser. Es war anstrengend für Cilea, ein geeignetes Sujet zu finden, . . .

Valencia: „Jenůfa“, Leoš Janáček

Ende Januar stand eine Serie der Oper „Jenufa“ von Leos Janáček auf dem Programm, in einer Produktion der Dutch National Opera Amsterdam. In der Inszenierung von Katie Mitchell mit dramaturgischer Unterstützung von Klaus Bertisch, und vor allem mit dem Bühnenbild von Lizzie Clachan beginnt es im 1. Akt gleich mit einer gehörigen Entfremdung von der typischen Mühlenästhetik, die so . . .

Meiningen: „La Bohème“, Giacomo Puccini

Über ein halbes Jahr liegt der letzte Besuch in Meiningen zurück. Endlich bin ich wieder mit fast 60 Freunden unterwegs und wieder gibt es bei der Heimfahrt im Bus rege und gegensätzliche Diskussionen. Diskussionen über eine Oper, von der wir alle glaubten, sie in- und auswendig zu kennen, der altehrwürdigen „La Bohème“. Einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Maler und . . .

Frankfurt: „Francesca da Rimini“, Saverio Mercadante

Es ist schon erstaunlich: Da gibt es einen Komponisten, Saverio Mercadante heißt der Mann, der Musik von allergrößter Schönheit und knapp 60 Opern komponiert hat, in der Nachfolge Rossinis den Operngesang sachte reformierte, Wegbereiter des jungen Verdi und Impulsgeber für seine Zeitgenossen Donizetti und Bellini war - und trotzdem ist er heute nur noch Kennern ein Begriff, seine Werke . . .

Düsseldorf: „La Sonnambula“, Vincenzo Bellini

In einem kleinen Dorf in den Schweizer Alpen steht die Hochzeit von Elvino und Amina an, zu der das gesamte Dorf eingeladen ist. Auch Lisa ist anwesend, allerdings verzweifelt und wütend, denn Elvino war einst ihr Freund. Das der Dorfmusikant Alessio in sie verliebt ist, interessiert Lisa nicht. Im Gegenteil, sie weist ihn stets brüsk zurück. Auch die Müllerin Teresa ist anwesend, hat sie . . .

Meiningen: „Ivan IV“, Georges Bizet

In nur knapp zehn Monaten schrieb Georges Bizet die Musik für die Grand Opéra Ivan IV, beendete das Werk aber nicht ganz und es kam nicht auf die Bühne. Seit über zehn Jahren hegt Jens Neundorff von Enzberg den Gedanken einer szenischen Erstaufführung. Infiziert mit dem Ivan-IV-Virus, steckte er Regisseur Hinrich Horstkotte an, den ohnehin in Vergessenheit geratene Werke interessieren. Die . . .

Wien: „Belshazzar“, Georg Friedrich Händel (zweite Besprechung)

Der Stoff dieses Oratoriums in drei Teilen von Georg Friedrich Händel entnahm sein Librettist Charles Jennens (1700-73) dem alttestamentarischen Buch Daniel, welches die Ereignisse um das Sesachfest, das dem babylonischen Weingott gewidmet ist mit dem berühmt gewordenen Menetekel, schildert. Die Handlung spielt in Babylon, der Hauptstadt Assyriens um 538 v. Chr. Vor der Stadt lagern die Heere . . .

Mailand: „I Vespri siciliani“, Giuseppe Verdi

Nach dem Erfolg, den Giuseppe Verdis "Jérusalem" (die Umarbeitung der "Lombardi alla prima crociata") 1847 in Paris gehabt hatte, wurden ihm immer wieder Vorschläge für eine grand-opéra im französischen Stil gemacht, doch erst 1854 konnte sich der Komponist entschließen, sich dieser Aufgabe zu stellen. Das Werk umfasst alle von der Pariser Oper für eine solche Komposition geforderten . . .