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Berlin: „Les Contes d’Hoffmann“, Jacques Offenbach (zweite Besprechung)

Ein absurdes Weihnachtsmärchen – Immer wieder wurde und wird an Jacques Offenbachs „Weltabschiedswerk“ schwer gesündigt, von Regisseuren wie Dirigenten. So auch bei der jüngsten Neuproduktion, der ersten Saisonpremiere an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Es ist eine Koproduktion mit dem MusikTheater an der Wien und dem Teatr Wielki Warschau und – es sei schon vorab . . .

Frankfurt: „Die ersten Menschen“, Rudi Stephan

Die Aufführung von Die ersten Menschen war 2023 nicht weniger als eine Sensation: faszinierende Musik, gesungen von großartigen Sängern und gespielt von einem Orchester in Hochform, das glanzvoll die künstlerisch höchst fruchtbare Ära des scheidenden Generalmusikdirektors Sebastian Weigle abrundete. Wir hatten in unserer Premierenkritik die Hoffnung geäußert, daß der Frankfurter Erfolg . . .

Nürnberg: „Innocence“, Kaija Saariaho

Kann man ein Massaker auf die Bühne bringen? Man kann, moderne Operninszenierungen zeigen selbst dann Massenmorde, wenn es nicht um Meyerbeers Hugenotten geht, in denen am Ende die Protestanten niedergemetzelt werden. Im Fall von Innocence haben die Autoren, die Komponistin Kaija Saariaho und die Librettisten Sofi Oksanen und Aleksi Barrière, vertraglich verfügt, dass der Amokläufer, also . . .

Düsseldorf, Ballett: „Dornröschen“, Peter Tschaikowsky

Bridget Breiner, die frühere Erste Solistin des Stuttgarter Balletts, hat sich nach dem „Nussknacker“ während ihrer Direktionszeit beim Badischen Staatsballett Karlsruhe nun in selbiger Funktion beim Ballett am Rhein einen weiteren Klassiker vorgenommen und ihn auf der Basis klassischer Grundfesten behutsam, d.h. mit Liebe und gedanklich-handwerklichem Geschick in eine Zeit nach der . . .

Wien: „Alice in Wonderland“, Unsuk Chin

Die gebürtige Südkoreanerin Unsuk Chin (1961*) etablierte sich spätestens im vergangenen Jahr im Olymp der führenden zeitgenössischen Komponisten, als sie den mit 250.000 Euro dotierten Ernst von Siemens Musikpreis erhielt. Im Musiktheater an der Wien feierte nun Chins erste Oper "Alice in Wonderland", immerhin 18 Jahre nach der Uraufführung in München (2007), Premiere. Die Oper in acht . . .

Baden-Baden: „La Cenerentola“, Gioachino Rossini

Rossini sagte einst: „Mesdames er Monsieurs, es ist angerichtet! Eine Stretta jagt die andere!“ Bei den Herbstfestspielen in Baden-Baden muss dem Kurator Thomas Hengelbrock etwas schiefgelaufen sein: Die Premiere der La Cenerentola fand am 14. November 2025 nicht statt und wurde auf den 16. November 2025, einen Sonntagnachmittag verschoben. Wegen technischer Probleme wurden dann die Zuschauer . . .

Budapest: „Lohengrin“, Richard Wagner

Zu dem Etikett einer kolportierten „festspielreifen“ Neuinszenierung passt am ehesten der Vergleich mit dem dritten Akt der „Meistersinger“, wo das Volk und Kinder auf der Festspielwiese ähnlich „herumwuseln“. Als ein „Märchen für Erwachsene“ aufgefasst entbehrt die Lesart von Regisseur András Almási-Tóth jeglicher Sinnlichkeit, abgesehen von zaghaften Umarmungen . . .

Wuppertal, Konzert: „Borodin, Grieg, Tschaikowsky“, Sinfonieorchester Wuppertal unter Moritz Gnann feat. Herbert Schuch

Gewidmet hat Alexander Borodin die Steppenskizze, dieses kurze Stück romantischer Programmmusik, seinem Freunde Franz Liszt.  In St Petersburg hatte er Medizin und Chemie studiert und wirkte nach einem zweijährigen Stipendium u.a. in Heidelberg - wo er sein Herz verlor - als Professor für Chemie daselbst. Das Musikstück entstand als Auftragswerk zum 25-jährigen Herrschaftsjubiläum von . . .

Plauen: „Hoffmanns Erzählungen“, Jacques Offenbach

Betreiben wir zunächst ein wenig Philologie – denn im Fall der Contes d’Hoffmann muss man zunächst einmal fragen, welche „Contes“ gespielt werden. In Plauen hat man sich dazu entschlossen, das einzig Richtige zu tun: sich des Materials zu bedienen, das von Michael Kaye und Jean-Christophe Keck herausgegeben wurde – „Material“, denn Hoffmanns Erzählungen hat, da die Oper . . .

Lüttich: „Il cappello di paglia di Firenze“, Nino Rota

Lieber Opernfreund-Freund, – eine veritable Rarität ist derzeit im belgischen Liège zu erleben: Nino Rotas Il cappello di paglia di Firenze (Der florentiner Strohhut) ist als Übernahmeproduktion aus Genua zu sehen. Das Bühnenwerk des weltberühmten Filmkomponisten sprüht nur so vor guter Laune und die Beteiligten setzen die „musikalische Farce“, wie Rota selbst sein Werk . . .

Bonn: „Die Frau ohne Schatten“, Richard Strauss

Da sitzt er nun: Peter Konwitschny, Regie-Altstar, Berserker, Publikumsschreck. In einem vorab von der Oper Bonn veröffentlichen Interview erzählt er altväterlich, dass dies nun seine 209. Inszenierung sei. Und ja, er hat eine Menge gemacht – Dinge, die das Publikum oft auf die Barrikaden getrieben haben, die aber in gewisser Weise auch epochal waren. Der Lohengrin im Klassenzimmer löste . . .