Reisebilanz VII: Tops und Flops der „Saison 2024/25“
. . .
. . .
. . .
Mit dem Fokus auf die Opernhäuser in der Region Rhein/Ruhr haben wir das Ende unserer Bilanzen zu einzelnen Häusern und Regionen erreicht. Wie im vergangenen Jahr präsentieren wir nun wieder Bilanzen von Kritikern, die im Laufe einer Spielzeit gezielt zu einzelnen, vielversprechenden Produktionen im In- und Ausland reisen. Den Anfang macht ein Rundblick über Produktionen in Deutschland und . . .
Auch in diesem Jahr haben wir unsere Kritiker wieder gebeten, eine persönliche Bilanz zur zurückliegenden Saison zu ziehen. Wieder gilt: Ein „Opernhaus des Jahres“ können wir nicht küren. Unsere Kritiker kommen zwar viel herum. Aber den Anspruch, einen repräsentativen Überblick über die Musiktheater im deutschsprachigen Raum zu haben, wird keine Einzelperson erheben können. Die . . .
Trotzig optimistisch ist das Motto für die inzwischen dritte außerhäusige Spielzeit der Komischen Oper Berlin ein „Wir spielen weiter…“, dabei hat das Haus längst aus der Not der (hoffentlich!) nur vorübergehenden Heimatlosigkeit eine Tugend der Vielfalt gemacht, nicht nur was die Spielplangestaltung, sondern auch was die Spielorte betrifft. Den Sparbeschlüssen des Berliner Senats . . .
Don Giovanni im Bardo – Nanu, ist denn wirklich schon alles ausgereizt, was den Regisseuren zur Verfügung stand, um aus nicht mehr zeitgemäßen, sondern eher museumsreifen Musikwerken hochmoderne, aufklärerische, politische und die Tiefen der Psychologie ergründende Agitpropmeisterstücke zu schaffen, mit einem Überlegenheitsgefühl ganz sicher gegenüber dem Librettisten (manchmal zu . . .
Glass ist der erste amerikanische Komponist, dem der Sprung in den zentraleuropäischen Opernbetrieb und dessen Repertoire geglückt ist. Indes, es ist lange her. – Klaus Umbach schrieb nach der Uraufführung 1984:„Mit der Leichenfeier in a-Moll, einem Bestattungszeremoniell in Zeitlupe und Originaltexten aus dem altägyptischen Totenbuch beginnt »Echnaton«, die jüngste Oper des . . .
Erfolgreich auch im Schillertheater – Die Premiere sowieso, dazu aber auch sämtliche Folgevorstellungen restlos Wochen vor dem Ereignis ausverkauft und eine Karte, wenn überhaupt, nur mit ständiger auch nächtlicher Wachsamkeit, um den Wechsel von Glocke zu Billet nicht zu verpassen, noch zu ergattern. War es die Erinnerung in Glass‘ zweite Oper Satyagraha aus der Trilogie in der . . .
Zirzensisches – Aus der (hoffentlich!) nur vorübergehenden Not des Unbehaustseins macht die Komische Oper Berlin die Tugend der Beweglichkeit und damit zugleich der Vielseitigkeit, indem sie neben dem Ersatzspielort Schillertheater auch noch viele andere Stätten bespielt, und das nicht nur mit Opern, sondern, der Spielplanpolitik der vergangenen Jahre zu Fortsetzung verhelfend, auch . . .
Thomas Mann zum Trotz, der in Humperdinck „den deutsch-bürgerlichen Teil des Wagner-Erbes" erblickte, mit „Käppchen-Meistertum und Treufleiß“, widersprach der Kulturkritiker und Opernkenner Oskar Bie schon 1923 und behauptete, Humperdinck und Strauss seien „die zwei Pole der modernen Musik“. Aber selbst Paul Bekker, der große Musikwissenschaftler der Weimarer Republik sah in . . .
Für ein Publikum von 9 bis 90 – Die Deutsche Oper hat seit Jahrzehnten Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck auf dem Spielplan, und in der Inszenierung von Andreas Homoki tummeln sich anstelle der Engel Clowns auf der Bühne. Die Staatsoper provozierte meine jüngste Enkelin zu dem Schreckensruf: „Oma, sind die krank!?“ angesichts zweier Protagonisten mit überdimensionalen . . .
Die Uraufführung der Opera comique „Robinson Crusoé“ in drei Akten und fünf Bildern auf einen Text von Eugene Cormon und Hector Crémieux fand am 23. November 1867 statt. Nach 32 Aufführungen wurde „Robinson Crusoe“ abgesetzt. Man sprach immerhin von einem Saisonerfolg. – In dem Werk hat sich Offenbach dem Klassiker unter den Abenteuer-Romanen zugewandt und folgte den . . .
Weder vor antiken Göttern noch vor dem Urbild des begnadeten Sängers, dem Griechen Orpheus, machte der Spott des deutsch-französischen Komponisten Jacques Offenbach halt, und ausgerechnet der Abenteurer Robinson Crusoé und dessen Inseldasein wurden ihm Anlass für ein Hoch auf Ehe, Familienleben und Heimat. 1867 wurde das nach den Erfolgen Orpheus in der Unterwelt, Die schöne Helena und . . .
Gute Kinderoper ist keine Hexerei – Jedes Jahr im trüben November, in der verheißungsvollen Vorweihnachtszeit und bis ins neue Jahr hinüber bringt die Komische Oper eine neue Kinderoper heraus, und angefangen mit einem inzwischen studierenden Enkel bis hin zur nun neun Jahre alten jüngsten Enkelin konnte man damit als Großmutter mit einem Besuch immer eine große Freude machen. In . . .
Kein Weihnachtsmärchen – „Hurra, hurra, die Hexe brennt“, möchte man auch in der Komischen Oper singen, obwohl es sich nicht um Hänsel und Gretel handelt, die sich bereits im Repertoire der beiden anderen Berliner Opernhäuser befinden, während das jetzt zeitweise im Schillertheater beheimatete Haus mit einer Uraufführung für die Kinder und mit einem Musical für die Erwachsenen . . .