Berlin, Ballett: „Saaba / Minus 16“, Sharon Eyal und Gai Behar / Ohad Naharin

Lärmempfindlichen Zuschauern sei für den Besuch des neuen Abends beim Staatsballett ein Hörschutz empfohlen, denn die vom Tonträger eingespielten Musikstücke stellen eine empfindliche Belastung für den Gehörnerv dar. Der Abend ist zweiteilig und beginnt mit Saaba, einer Choreografie von Sharon Eyal und Gai Behar, die 2021 in Göteborg uraufgeführt wurde. – Es ist bereits die vierte . . .

Nürnberg: „Eines langen Tages Reise in die Nacht. Instrumentalversion“, Philipp C. Mayer

Frei nach Wittgenstein: Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man singen – oder spielen. Oder ein Instrument spielen; es kommt in diesem Fall auf das Selbe heraus. – Eugen O’ Neills Stücke sind nicht dafür bekannt, dass in ihnen zu wenig Worte gemacht werden. Im Gegenteil: Es sind reine Wort-Dramen, die auch auf einer reduzierten Bühne sehr gut funktionieren – . . .

Pilsen: „Die Teufelswand“, Bedřich Smetana

Müsste ich mich heute für eine Smetana-„Lieblingsoper“ entscheiden, so wäre dies Die Teufelswand, also Čertova stěna. – Die Teufelswand? Ausgerechnet diese Oper, die als dramaturgisch besonders missglückt gilt? Ja, denn auch hier gilt, dass die Musik wieder einmal alle Zwecke heiligt. Die Smetanakritiker unter den Smetanafreunden mögen recht haben, wenn sie die etwas ungelenke . . .

Darmstadt: „Orphée et Eurydice“, Christoph Willibald Gluck

Lieber Opernfreund-Freund, – Christoph Willibald Glucks wohl beliebteste Oper Orpheus und Eurydike ist derzeit am Staatstheater Darmstadt zu sehen. Das Regieteam um Søren Schuhmacher hat dabei einen zutiefst psychologischen Ansatz gewählt. Der geht nicht immer auf, Sänger und Orchester hingegen wachsen am gestrigen Abend über sich hinaus und präsentieren Wunderbares. – Der . . .

St. Gallen: „The Rocky Horror Show“, Richard O’Brien

Was für einen mitreißenden, begeisternden, rasanten und witzigen Musical-Abend durfte man gestern Abend in St. Gallen erleben! Da wurde mit großer Kelle angerichtet und das Aufgetischte schmeckte schlicht fantastisch. Es stimmte einfach alles; jede Zutat trug das ihrige bei, um ein unvergessliches, vergnügliches und irrwitziges Musical-Erlebnis zu garantieren. Da ist natürlich das Stück, . . .

Dresden, Ballett: „Wonderful World“, Kinsun Chan, Martin Zimmermann

Für die Eröffnung der neuen Spielzeit hatte das Semperoper Ballett einen ungewöhnlichen Auftrittsort gewählt. Im Kleinen Haus des Staatsschauspiels wurde das Tanztheaterstück Wonderful World von Kinsun Chan und Martin Zimmermann gezeigt. Ersterer ist der neue Ballettdirektor der Dresdner Compagnie, dessen Arbeit 2022 vom MZ Atelier und Theater St. Gallen uraufgeführt wurde und am 17. 10. . . .

Meiningen: „Hexe Hillary geht in die Oper“, Peter Lund

Hilfe, es ist passiert! Die Schreckvision aller Theater: Kurz vor der Premiere erkrankt die Hauptperson, Hexe Hillary. Was tun? Absage der Vorstellung? Nein – Meiningen kann einfach alles, auch zaubern. So schlüpft spontan Regisseurin Freya Gölitz in deren Rolle. Es ist ihre erste eigenständige Regie und nun darf sie zeigen, was sie drauf hat. Singen wird sie nicht, aber sprechen und . . .

Berlin: „Nabucco“, Giuseppe Verdi (zweite Besprechung)

Ein von einem Buhorkan nach der Premiere von einem Teil des Publikums begrüßtes Regieteam und viele durchweg ausverkaufte Vorstellungen, höhnische Kritiken im Feuilleton und verzweifelte Kartensuche auf dem Schwarzen Brett der Berliner Staatsoper – wie kann das sein, wie kann das gehen, wie passt eins zum anderen? Ist es Anna Netrebko, von der die einen sich eine dann auch prompt erbrachte . . .

Annaberg-Buchholz: „Satanella oder Die Macht der Liebe“, Michael William Balfe

Lieber Opernfreund-Freund, – am Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz werden seit einigen Jahren Ausgrabungen präsentiert, die die Reise ins Erzgebirge noch lohnender machen. Nach der Welturaufführung von Alberto Franchettis Alterssünde Don Buonaparte im vergangenen Jahr, präsentiert die ETO heuer ein Werk eines zumindest in Annaberg-Buchholz alten Bekannten: den Falstaff . . .