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Parma: „Messa da Requiem“ und „La forza del destino“

Giuseppe Verdis große Totenmesse stellt an alle Mitwirkenden höchste Ansprüche und meiner Meinung nach die allerhöchsten an den Dirigenten. Es gibt verschiedene gestandene Vertreter dieses Metiers, die sich an dieses (im besten Sinne) monströse Werk noch nicht herangewagt haben. Als sich Michele Mariotti nach getaner Arbeit dem jubelnden Publikum zuwandte, drückten seine Züge immer noch . . .

Dresden: „Götterdämmerung“, Richard Wagner (konzertant)

Nach der grandiosen „Direktschall-Darbietung des dritten Siegfried-Aufzugs“ vom vorhergehenden Samstag waren wir auf Marek Janowskis „konzertante Götterdämmerung“ am 15. Oktober 2022 gespannt. – Mit einem richtig freigespielten Wagner-Orchester konnte Marek Janowski prachtvolle, bis ins Detail aufgefächerte plastische Klangbilder hörbar machen. Die Transparenz, die dynamische . . .

Bonn: „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ Weill/Brecht

Es gibt Opern, mit denen tut man sich schwer; Werke an denen man sich überhört hat, zu denen man keinen Zugang findet, die man irgendwie unbegründet nicht so mag. Es ging mir sehr lange mit Weill/Brechts "Mahagonny" so; oft als historisches Brecht-Theater abgefeiert, mit den üblichen Hits "Moon of Alabama" und "Wie man sich bettet...", etwas spröde ob der akademischen Formen Weills, doch . . .

Dresden: Dresdner Philharmonie mit konzertantem „Siegfried“

8.10.2022 Konzertsaal des Kulturpalastes Dresden – Marek Janowski setzt die Ring-Aufführung der DD-Philharmonie fort – Von den Segmenten des „Ring des Nibelungen“ hat „Siegfried“ die komplexeste Entstehungsgeschichte. Als der 30-Jährige Richard Wagner im Jahre 1843 beim Kuraufenthalt in Teplitz erste Berührungen mit Jacob Grimms „Deutsche Mythologie“ hatte, faszinierte . . .

Hannover: „Mefistofele“ Arrigo Boito

Eine interessante Rarität galt der ersten Saisonpremiere an der Staatsoper Hannover: Arrigo Boitos "Mefistofele" taucht zwar immer mal wieder in den Spielplänen auf, doch gehört die mutige Vertonung beider Goetheschen Faust-Teile eher zum Randrepertoire. Das, was man heute spielt ist die zweite Fassung, mit der Boito dann endlich den verdienten Erfolg erreichte, die erste Fassung mit angeblich . . .

Schwarzenberg: „Schubertiade 2022“, Teil 2

www.schubertiade.at – Ein Markenzeichen der Schubertiade ist auch die Präsentation weithin unbekannter Lieder und vor allem von mehrstimmigen Gesängen, die man anderswo höchst selten hören kann. So gab es am Nachmittag des 21. Juni Quartette und Duette von Franz Schubert, die mit exzellenter Qualität von Brenda Rae, Sophie Rennert, Mauro Peter und David Steffens gesungen wurden, vom . . .

Bayreuth: „Monteverdi: L’Orfeo – Il combattimento“

Markgräfliches Opernhaus, 8.10.2022 – Die Sache ist schon witzig: da engagiert man einen Superstar – und bekommt automatisch eine Musik und Werke geliefert, die man sich ansonsten kaum zu Gemüte führen würde, im Allgemeinen auch kaum mit dem Sänger verbinden würde, es sei denn, man weiss, dass der bekannte Mann das Repertoire bereits vor 15 Jahren sang, als er in gänzlich anderen . . .