Valencia: „Don Giovanni“, Wolfgang Amadeus Mozart

Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, im futuristischen Palau de Les Arts in Valencia eine Opernaufführung zu erleben. Er wurde einst vom katalanischen Star-Architekten Sebastian Calatrava Valls als herausragender Bau eines über einem trockengelegten Flussbett von ihm konzipierten schneeweiß-ultramodernen Gebäudekomplex errichtet. Diesmal war es Wolfgang Amadeus Mozarts „Don . . .

Mailand: „Hoffmanns Erzählungen“, Jacques Offenbach

Als im Vorjahr die Saison 2022/23 vorgestellt wurde, war noch nicht klar, welcher der zahlreichen Ausgaben dieser von Offenbach nicht vollendeten Oper man sich bedienen würde. Letztlich wurde es nach dem Willen des Dirigenten die gute alte Fassung Choudens (von der es auch wieder fünf Varianten gibt, was den Weg freimacht für allerlei Kreuzungen), ohne die aufschlussreichen Ausgaben von Fritz . . .

Wien: „Der Freischütz“, Carl Maria von Weber (zweite Besprechung)

Abgesehen von einer halbszenischen Inszenierung von Olivier Fredj im Theater an der Wien vor genau vier Jahren am 22. März 2019, gab es ebendort eine interessante Produktion von Stefan Ruzowitzky, die am 19. April 2010 unter der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy zur Aufführung gelangte. Und diese Produktion erhielt allgemeine Zustimmung. 2018 gab es dann noch eine Neuinszenierung an . . .

Berlin: „Gala der Staatlichen Ballettschule Berlin“

Ein Höhepunkt in der Berliner Tanzszene ist stets die Gala der Staatlichen Ballettschule in einem der Berliner Opernhäuser. Am 27. März 2023 wollte der Beifall in der Staatsoper kein Ende nehmen nach einem Abend voller Vielfalt und Bravour. Der 2. Akt aus Adolphe Adams Giselle in der Choreografie von Patrice Bart sorgte für einen beglückenden ersten Teil des Programms mit staunenswerten . . .

Mönchengladbach: „Mata Hari“, Robert North und Christopher Benstead

Die niederländische Tänzerin Margaretha Geertruida Zelle war bereits zu Lebzeiten eine Legende, allseits bekannt unter ihrem Künstlernamen Mata Hari. Geboren am 7. August 1876 in Leeuwarden, machte Mata Hari vor allem in den Jahren vor und während des ersten Weltkrieges eine große Karriere als exotische Tänzerin. Gleichzeitig agierte sie als Spionin unter anderem für den deutschen . . .

Berlin: „Kurt-Weill-Liederabend“ mit Katharine Mehrling

Spät, aber zum Glück nicht zu spät ist Katharine Mehrling auf Kurt Weill gestoßen oder besser von Barrie Kosky gestoßen worden, und nun scheint er sie nicht mehr loszulassen. Nach dem Debüt mit dem Programm Lonely House mit dem damaligen Intendanten der Komischen Oper am Klavier, in dem die Pariser und New Yorker Lieder des Komponisten im Zentrum standen, gibt es nun ein Programm mit den . . .

Meiningen: „Die Dreigroschenoper“, Bert Brecht und Kurt Weill

Brecht gab sich vordergründig als Kommunist, als einer, der den ausbeutenden Kapitalismus in der Weimarer Republik anprangerte. Doch galt er selbst kaum als soziales Vorbild, eher als Salonkommunist. Denn alles andere als uneigennützig verkaufte er sich knallhart als Stückeproduzent, kultivierte seine Marke „Brecht“ und bediente sich mit einer Selbstverständlichkeit an Menschen und . . .

Paris: „Le bourgeois Gentilhomme“, Molière und Jean-Baptiste Lully

Endlich mal wieder das ursprüngliche Werk als „comédie-ballet“: ein vergnügliches Theaterstück von Molière, mit Tanz- und Ballett-Einlagen von Lully - gut gespielt und hervorragend dirigiert durch den jungen Théotime Langlois de Swarte. – Auf Deutsch kennen wir „Le Bourgeois Gentilhomme“ von Molière hauptsächlich als Theaterstück und in der Opernwelt als „Der Bürger als . . .

Halberstadt: „Ein Sommernachtstraum“, Benjamin Britten

Benjamin Brittens äußerst vielschichtiger „Sommernachtstraum“ besticht neben der hoch artifiziellen Musik, die die drei Ebenen des Stückes durch farbenreiche Sphärenmusik miteinander verwebt, auch durch den originalen Shakespeare-Text. Vor diesem hatten Britten und sein Lebensgefährte Peter Pears hohen Respekt, als sie ihn für das Libretto stark verkürzten, aber sonst nahezu . . .

Gelsenkirchen: „Billy Budd“, Benjamin Britten

Düster und dunkel geht es zu, Nebel wabert, finstere Gestalten singen sehnsuchtsvoll. Intendant Michael Schulz inszeniert an seinem Musiktheater im Revier Benjamin Brittens selten zu sehendes Seemanns-Drama „Billy Budd“ als ein Spiel zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Schatten. Dies gelingt – das sei vorweggenommen – außerordentlich und lässt den Abend in nicht enden wollendem . . .