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Zürich: „Lessons in Love and Violence“, George Benjamin

"Keine Angst vor neuen Tönen" hatte der Dirigent Ingo Metzmacher einst sein lesenswertes Buch über zeitgenössische Musik betitelt. "Angst" vor Tönen braucht man auch beim Anhören von George Benjamins Oper nicht zu haben. Das Werk des Engländers war 2018 als Koproduktion von gleich sieben bedeutenden Bühnen (Royal Opera House, Staatsoper Hamburg, Opéra de Lyon, Teatro Real Madrid, Liceu . . .

Frankfurt, Konzert: „Staatliche Philharmonie Rheinland-Pfalz“, Verdi und Verismo

Mezza passione mit Jonas Kaufmann – Die Stimme eines Sängers ist vielen Belastungen ausgesetzt und bleibt äußerst verletzlich. Auch der nun in der Alten Oper gastierende Tenor Jonas Kaufmann weiß davon, so manches Lied zu singen und zeigte sich an diesem Abend in manchen Beiträgen nicht frei von Anstrengung. Im Mittelpunkt des Frankfurter Konzertes standen Auszüge aus italienischen . . .

Stuttgart: „Don Giovanni“, Wolfgang Amadeus Mozart

Sie ist schon eine der besten Produktionen, die sich derzeit auf dem Spielplan der Staatsoper Stuttgart befinden: Mozarts Don Giovanni in der Inszenierung von Andrea Moses sowie dem Bühnenbild und den Kostümen von Christian Wiehle. – Seit einiger Zeit ist diese hochkarätige Inszenierung in der Württembergischen Landeshauptstadt nun wieder zu sehen. Ein wenig mag der Zahn der Zeit zwar . . .

Neuss, Ballett: „Das verzauberte Märchenbuch“, Greetje Groenendijk

Das Ende einer Ära? - Ballettereignis besonderen Ranges im Rheinischen Landestheater Neuss – Greetje Groenendijk leitet seit über 40 Jahren eine kleine, feine Ballettschule, früher im verträumten niederrheinischen Kleinod Meerbusch-Lank gelegen – heute in Meerbusch-Osterath. Warum gebührt ihr nun zu Recht unser berühmter OPERNFREUND STERN? Ich würde ihr sogar das . . .

Lübeck: „8. Sinfoniekonzert“, Bernstein, Gershwin, Rachmaninow

Wer sich auf ein beschauliches, muggeliges Sonntagmorgen-Konzert in der Lübecker Musik- und Kongreßhalle eingestellt hatte, wurde gleich mit den ersten Takten eines Besseren belehrt. Die „Symphonischen Tänze“ sind gleichsam die musikalische Quintessenz aus Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ und wenn diese charakteristische Mixtur aus verschiedenen Jazz-Genres, . . .

Dresden, Konzert: „Mahler 3.“, Christian Thielemann

Mit seiner Dritten machte Gustav Mahler (1860-1911) alles das, was er besser hätte lassen sollen. Er akzeptierte keine Grenzen bei der Überlänge. Die außergewöhnliche Zahl von sechs Sätzen, dabei riesenhafte Kopf- und Finalsätze, sowie neben dem Alt-Solo noch einen Frauen- mit einem Knabenchor. Er ist noch kindischer als mit seiner zweiten Symphonie. Aber sein Gefühl für Abläufe ist . . .

Düsseldorf: „SACRE“, drei Ballette mit Musik von Strawinsky und Strauss

Zur Musik von Igor Strawinskys Concerto in D schuf Jerome Robbins bereits 1951 eine Choreographie, die seinerzeit vom New York City Ballet uraufgeführt wurde. In seinem Werk The Cage herrscht eine Königin über eine Gemeinschaft von insektenartigen Kreaturen, eine Gemeinschaft, die lediglich aus weiblichen Mitgliedern besteht. In dieser Gemeinschaft wächst eine junge Frau heran, die eines . . .

Freiburg: „Die Dreigroschenoper“, Kurt Weill, Bertolt Brecht

Das Theater Freiburg unter der Intendanz von Peter Carp schafft es immer wieder spezielle, gegen den Strich gebürstete Inszenierungen bekannter Werke auf die Bühne zu bringen. Auch die Premiere der Dreigroschenoper war eine Solche, unter dem Motto:  “Wir wären gut-anstatt roh, doch die Verhältnisse sind nicht so“ (Bertolt Brecht). – Am 31. August 1928 war die Uraufführung der . . .

Frankfurt: „Don Giovanni“, Wolfgang Amadeus Mozart

Diese Wiederaufnahme des Don Giovanni vibriert vor Energie. Das beginnt schon mit den ersten Tönen aus dem Orchestergraben. Der junge britische Dirigent James Hendry setzt das Orchester förmlich unter Strom. Rasch sind die Tempi, stark die Akzente und dynamischen Kontraste. Die Frankfurter Musiker folgen ihm aufmerksam und bilden mit der phantasievollen und flexiblen Begleitung der Rezitative . . .

Dresden, Konzert: „Eröffnungskonzert“ der Dresdener Musikfestspiele

Der aus dem östlichen Kaukasus stammende Tugan Sokhiev hat sich in den vergangenen zwei Jahren als Gastdirigent fest im Konzertleben Dresdens etabliert. Interessant war uns, im Eröffnungskonzert der Dresdner Musikfestspiele 2023 den sympathischen Klangmagier mit den hier wenig bekannten Münchner Philharmonikern, aber mit bereits häufigem gehörtem Werken zu erleben. – Die . . .