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Frankfurt, Konzert: „hr-Sinfonieorchester“ Schostakowitsch, Prokofjew

Kaum zu glauben, dass Dmitri Schostakowitsch mit gerade einmal dreizehn oder fünfzehn Jahren (die Musikforschung ist sich uneins) sein kurzes Scherzo für Orchester schrieb. Es ist eine entzückende Komposition, die noch nicht die später so unverkennbare Handschrift trägt. Viel mehr ist es eine Referenz an seine Lehrer Glasunow, Steinberg sowie die Verehrung von dessen Schwiegervater . . .

Wiesbaden: „Oryx and Crake“, Søren Nils Eichberg

Die Polkappen sind abgeschmolzen. Die Ozonschicht ist verschwunden. Die Menschheit wurde von einer Seuche dahingerafft, deren Erreger aber nicht zufällig entstanden, sondern von einem Gentechnik-Genie namens Crake ertüftelt und freigesetzt wurde, um den Planeten von seiner größten Gefahr zu befreien, dem Homo sapiens. Überlebt hat die Seuche nur Crakes alter Freund Jimmy, den Crake . . .

Lübeck: „L’armore dei tre re“, Italo Montemezzi

Wozu braucht man schon Drogen, wenn man während 95 Minuten durch Italo Montemezzis geniale Klangwogen in einen ekstatischen, soghaften Rauschzustand versetzt werden kann? Zugegeben, Montemezzis musikalischer Sprache haftet etwas Eklektisches an, macht er doch aus seiner Verehrung für Wagners Musikdramen keinen Hehl, lässt daneben durchaus Einflüsse von Debussy erkennen und würzt das Ganze . . .

Frankfurt, Konzert: „Concertgebouw Orkest“ unter Paavo Järvi

Nach vielen Jahren Abwesenheit durften sich die Frankfurter Konzertbesucher auf ein Wiedersehen mit einem der besten Orchester der Welt freuen. Zu Gast war das traditionsreiche königliche Amsterdamer Concertgebouw Orkest und dessen Gast-Dirigent Paavo Järvi. Als Solistin konnte die einzigartige Lisa Batiashvili gewonnen werden. Was für eine Kombination! – Zu Beginn erklang das 1806 . . .

Wien: „Belshazzar“, Georg Friedrich Händel (Erste Besprechung)

Schon in der Werkeinführung hörte man zuerst von – Wasser. Dass es für die Milliarden Menschen auf dieser Erde nicht genug sauberes Trinkwasser gibt. Was sicherlich stimmt – aber was hat das mit dem Oratorium „Belshazzar“ von Georg Friedrich Händel aus dem Jahre 1745 zu tun? Nun, wenn man aus dem Babylonier-König Belshazzar statt eines Gotteslästerers einen verbrecherischen . . .

Mönchengladbach: „Rigoletto“, Giuseppe Verdi

Als eine der letzten großen Musiktheater-Produktionen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie feierte Giuseppe Verdis „Rigoletto“ am vergangenen Sonntag seine Übernahme-Premiere am Mönchengladbacher Theater. Bereits im November 2019 erblickte diese Produktion in Krefeld das Licht der Welt und schon dort kam die stellenweise wenig schlüssige Umsetzung in vielen Kritiken nicht sonderlich gut . . .

Stuttgart: „Katja Kabanova“, Leoš Janáček

Zu einem gelungenen Opernabend geriet die Wiederaufnahme von Janáčeks Oper Katja Kabanova an der Staatsoper Stuttgart. Der Komponist war bereits 66 Jahre alt, als er dieses beachtliche Werk schrieb. Nahtlos reiht es sich in die Reihe weiterer bedeutender Frauengestalten aus der Feder Janáčeks ein. Erwähnt sei hier nur die Jenufa, seine wohl berühmteste Schöpfung. Aber auch die Katja . . .