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München: „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdinck

Seit einiger Zeit steht Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel wieder auf dem Spielplan der Bayerischen Staatsoper. Hierbei handelt es sich um eine beachtliche Angelegenheit. Was Regisseur Richard Jones und sein Bühnen- und Kostümbildner John Macfarlane hier zu bieten haben, stellt aufregendes und trefflich durchdachtes modernes Musiktheater mit einem starken psychologischen Einschlag . . .

Frankfurt: „Macbeth“, Giuseppe Verdi (zweite Besprechung)

Phänomenal. Das Wort mag einem einigermaßen feinfühligen Hörer einfallen, wenn er schon das Preludio zu Verdis Macbeth hört – zumindest dann, wenn es vom Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter seinem GMD Thomas Guggeis gespielt wird. – Phänomenal, das ist ein großes Wort. Begreift man es allerdings von seiner ursprünglichen Bedeutung her – „phainómenon“ heißt . . .

Bielefeld: „Endstation Sehnsucht – A Streetcar Named Desire“, André Previn

Schallplattensammlern dürfte André Previn (1929-2019) als Dirigent und Pianist für Repertoire der Spätromantik und klassischen Moderne bekannt sein, Kennern als Jazzmusiker und Filmmusik-Komponist und -Arrangeur (was ihm vier Oscars bescherte), und Klatschspaltenlesern als Ehemann der Stargeigerin Anne-Sophie Mutter von 2002 bis 2006. Man kann daraus ablesen, dass er ein musikalisches . . .

Dresden: „Die Liebe zu den drei Orangen“, Sergej Prokofjew

Der Komponist und Spross einer Großgrundbesitzer-Familie Sergej Prokofjew (1891-1953) konnte mit den Ereignissen der russischen Februar- und Oktoberevolutionen nichts rechtes anfangen. Die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse und der Bürgerkrieg am Rande (U Kraina) des in Aufruhr befindlichen Russlands veranlassten ihn, das Land über Wladiwostok und Japan in Richtung USA zu verlassen. Er . . .

Köln: „Nabucco“, Giuseppe Verdi (zweite Besprechung)

Knapp drei Monate nach der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf präsentiert auch die Kölner Oper Verdis frühes Freiheitsdrama „Nabucco“ in einer Inszenierung, die auf zeitlich einschränkende Aktualisierungen und szenische Mätzchen weitgehend verzichtet. Dabei hält sich Ben Baur in Köln noch stärker zurück, dessen Deutung vor allem durch ihre Unauffälligkeit auffällt. Optisch ist . . .

Wien: „Rodelinda – konzertant“, Georg Friedrich Haendel, (zweite Besprechung)

Wiens traditionsreichstes Opernhaus setzt unter seinem Intendanten Stefan Herheim die Tradition konzertanter Aufführungen von Barockopern erfolgreich fort. Da kam die hier besprochene Produktion gerade recht, muss das nach einer zweijährigen Generalsanierung gerade wiedereröffnete Haus doch auf szenische Aufführungen noch verzichten, weil die Bühnentechnik nicht zeitgerecht fertig geworden . . .