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Berlin, Ballett: „Approximate Sonata/One Flat Thing/Blake Works I“, William Forsythe

Drei Choreografien des mittlerweile 74jährigen William Forsythe aus unterschiedlichen Schaffensperioden präsentiert der neue Abend des Staatsballetts in der Deutschen Oper Berlin. Die Premiere am 16. Februar 2024 in Anwesenheit des Choreografen endete mit langanhaltendem Beifall. Was die Leistungen der Compagnie betrifft, waren diese durchaus berechtigt, absolvierte das Tanzensemble die hohen . . .

Antwerpen: „Brodeck“, Daan Janssens

Lieber Opernfreund-Freund, – am Opernhaus Antwerpen hatte am vergangenen Freitag ein Werk seine Uraufführung, das auch in Deutschland nicht aktueller sein könnte. Die Oper Brodeck von Daan Janssens beschäftigt sich mit dem Thema Fremdenhass. Sie entstand nach der Romanvorlage Brodecks Bericht des französischen Schriftstellers Philippe Claudel aus dem Jahr 2009 und erzählt eine . . .

Flensburg: „La traviata“, Giuseppe Verdi

La traviata geht immer. Meist engagieren Theater einen mittelmäßigen und zwei gute (oder umgekehrt) Gäste für die Besetzung der drei Hauptpartien und stellen diese in eine mehr oder weniger gelungene Inszenierung. Schon strömen die Besucher in die Vorstellungen. Nicht so in Flensburg. Oh doch, voll ist das Haus schon, aber das Ensemble besteht in dieser Vorstellung ausschließlich aus . . .

Dresden, Ballett: „Dornröschen“, Peter Tschaikowsky

Opulente szenische Pracht und tänzerische Bravour bietet das Semperoper Ballett bei der Wiederaufnahme von Tschaikowskys Klassiker Dornröschen. 2007 war die Produktion in der Choreografie von Aaron S. Watkin nach dem Original von Marius Petipa herausgekommen. Für die jetzige Neueinstudierung hatte der Künstlerische Leiter der Compagnie Marcelo Gomes einige Szenen neugestaltet, vor allem das . . .

Hamburg: „Historia di Jephte“, Giacomo Carissimi / „Dido und Aeneas“, Henry Purcell

O lachend frevelnder Leichtsinn!“ – das ist Frickas Kommentar zum Handel, den die Herren Götter und Riesen ausgemacht und als Bezahlung für das neue Wotan-Hauptquartier einfach mal die für die Götter lebenswichtige Freia geopfert haben – vorläufig, meint der Göttervater, das kriegen wir schon irgendwie hin! – Wenn es um Macht, den Nachweis unbedingten Gehorsams oder das eigene . . .

Dresden, Konzert: „Ein deutsches Requiem“, Johannes Brahms

Seit den angloamerikanischen Luftangriffen des 13. Februar des Jahres 1945 auf die bis zu dieser Zeit unzerstörte Barockstadt Dresden mit einer bis Dato nie exakt bestimmten Zahl von Todesopfern ist inzwischen mit den 79 Jahren ein Menschenalter vergangen. Jene Menschen, die das Grauen des Feuersturms bewusst erlebten, versterben zunehmend und den derzeit weltweit Entscheidenden fehlt diese . . .

Frankfurt: „Die Zauberflöte“, Wolfgang Amadeus Mozart

Kann man sich tatsächlich an diese Zauberflöte ohne Zauber, dieses gesichtslose, weiße Bühnenbild und diese profillosen Dutzend-Kostüme gewöhnen? Man kann, wenn wie in der aktuellen Wiederaufnahmeserie eine spielfreudige Spitzenbesetzung aus dem hauseigenen Ensemble auf eine profilierte Dirigentin im Orchestergraben trifft. Dann nämlich ist es ziemlich egal, ob zu Mozarts Mischung aus . . .

Wien: „María de Buenos Aires“, Astor Piazzola

Dieses als „Tango Operita“ von Astor Piazzolla (1921-92) bezeichnete Werk entrollt sich in 16 Bildern, die musikalischen Zwischenspiele miteingerechnet. Das Libretto stammt von dem argentinischen Lyriker Horacio Ferrer (1933-2014). Die Geschichte der Titelheldin wird einem Kreuzweg gleich in nicht chronologischer Reihenfolge in 12 Gedichten voller magischem Realismus erzählt. Zu Beginn wird . . .

OF-Stern für „26 Jahre La Bohème“ in Essen am Aalto

Man braucht nicht mehr als dieses Bild. Bilder sagen oft mehr als Worte. Differenzierende Worte finden Sie, liebe Opernfreunde, hier. Den Stern haben Silviu Purcarete und sein Bühnenbildner Johannes Leiacker endlich (!) verdient. Diese Produktion wird, wie guter Rotwein, von Jahr zu Jahr besser. Damals 1997 gab es sogar vereinzelt Buhrufe! Heute würde man solche Ignoranten im Saal vermutlich . . .