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Stuttgart: „Icaro“, Alessandro Baticci

Natürlich handelt auch diese intensive Kammeroper des 1991 in Mailand geborenen Komponisten Alessandro Baticci von der griechischen Sage über Ikarus, den die Sehnsucht, fliegen zu können in den Tod trieb. Da wird von Jugendlichen erzählt, die ungesichert auf Hochhäuser klettern und das Dunkel der Nacht nutzen. Sie wollen sich nicht erwischen lassen, bis an den äußersten Rand gehen und ihr . . .

Lübeck, Konzert: „Mahler, Schostakowitsch“, Viktoria Mullova

An musikalischen Glanzpunkten ist Lübeck in den vergangenen Jahren immer reicher geworden und das 4. Symphoniekonzert am 18. Dezember in der „Musik- und Kongreßhalle“ war ganz zweifellos einer davon. Die Hansestadt verfügt ja nicht nur über ein exzellentes Philharmonisches Orchester unter der Leitung von GMD Stefan Vladar, sondern lädt immer wieder Gäste der Weltspitze ein, diesmal die . . .

Frankfurt: „Die Nacht vor Weihnachten“, Nikolai Rimski-Korsakow (zweite Besprechung)

Alle Vorstellungen sind ausverkauft, vor dem Opernhaus sieht man Menschen mit dem Schild „Suche Karte!“, und das bei einer Wiederaufnahme, noch dazu eines unbekannten Stücks mit dem seltsamen Titel „Die Nacht vor Weihnachten“! Die Produktion war im Jahr 2021 ein Überraschungserfolg, vorwiegend aber bei der Zunft der Opernkritiker, denn wegen der seinerzeit geltenden  . . .

Berlin, Ballett: „Two Chapters Love“, Sharon Eyal

Sharon Eyal hat unter den Berliner Ballettfreunden, vor allem den Anhängern des Contemporary Danse, eine große Fangemeinde. Alle Vorstellungen des neuen Abends beim Staatsballett sind ausverkauft. Die israelische Choreografin bestreitet dessen zweiten Teil mit ihrem Stück 2 Chapters Love - eine der beiden Uraufführungen des Programms. Es handelt sich um die Überarbeitung der für ihre . . .

Mannheim: „Mahler, Britten“, Eliahu Inbal

Eliahu Inbal, zuletzt 1971 im Mannheimer Rosengarten zu erleben und zweifellos einer der herausragenden Mahlerinterpreten der letzten Jahrzehnte, führte das Publikum im Rahmen des 3. Akademiekonzerts am 19. Dezember 2023 durch eine faszinierende musikalische Reise. An diesem Abend dirigierte er Gustav Mahlers erste Sinfonie, auch als "Titan" bekannt, und präsentierte zusammen mit der brillanten . . .

Frankfurt: „Aida“, Giuseppe Verdi (zweite Besprechung)

Kaum ein Regieschaffender wird heutzutage noch eine pompös folkloristische Aida-Inszenierung ins Auge fassen. So auch Lydia Steier nicht, die für die Oper Frankfurt ihre vor ein paar Jahren für Heidelberg entstandene Aida auch aus dem Blick auf die aktuellen Kriege und Konflikte neu überarbeitete. Damals, so sagt sie im Programmheft, bestand - zur Zeit des arabischen Frühlings - noch ein . . .

Frankfurt: „Martha“, Friedrich von Flotow (zweite Besprechung)

Als einen "Goldklumpen, den man heben muss" bezeichnet die Regisseurin Katharina Thoma die einstige Erfolgsoper Martha von Friedrich von Flotow im Programmheft. Damit dieser Klumpen wieder glänzt, reicht das alleinige Heben allerdings nicht - der Klumpen bedarf auch einer gehörigen Portion Politur. Und genau diese hat sie Flotows Oper verabreicht und damit dieses Schmuckstück, das Jahrzehnte . . .

Dresden, Konzert: „Sächsische Staatskapelle“, Daniele Gatti

Mit zwei Ballettmusiken und Robert Schumanns Frühlingssymphonie wollte, der der designiere Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Daniele Gatti seine seit dem Jahre 2000 fast lückenlose Gastdirigenten-Tätigkeit beim vertrauten Orchester abschließen, bevor er am 1. August 2024 sein neues Amt antreten wird. – Der seit dem November 1792 im Musikleben der Stadt Wien vor allem als . . .

Baden Baden, Konzert: „Wiener Philharmoniker“ Thielemann / Brahms

„Lieben Sie Brahms?“ Die Antwort gibt der gleichnamige Kult-Film mit Ingrid Bergmann aus dem Jahr 1961. Wie heute Abend nach dem Konzert? Ja, von Herzen! Wer is der Komponist? Wer ist Johannes Brahms? Für die Baden-Badener eine überflüssige Frage. Häufig weilte er hier am sommerlichen Ort, umgeben von vielen anderen Künstlern, vor allem mit der angebeteten Pianistin Clara Schumann. Wie . . .

Wien: „Wo die wilden Kerle wohnen“, Oliver Knussen

Der britische Komponist und Dirigent Oliver Knussen (1952-2018) wurde vor allem durch seine beiden Kinderopern „Where the Wild Things Are“ und „Higglety Pigglety Pop!“, beide über Libretti von Maurice Bernard Sendak (1928-2012), in den 1980er Jahren bekannt. Sendak war ein US-amerikanischer Illustrator, Kinderbuchautor und Bühnenmaler. Sein neuer Realismus, mit dem er in der . . .