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Stuttgart, Ballett: „Der Widerspenstigen Zähmung“, John Cranko

Lange hat es diese Spielzeit gedauert, bis Ciro Ernesto Mansilla wieder in einer großen Rolle zu erleben war. Der leider viel zu wenig eingesetzte Solist mit Format fürs Erste Fach hat sich bereits bei seinem Debut als Petrucchio am Ende der letzten Saison als idealer Interpret erwiesen. Als ob all die während der langen Wartephase aufgestaute Emphase und Leidenschaft explodieren würde, warf . . .

Buchkritik: „Im Banne Bayreuths“, Adrian Müller / Kurt Overhoff

„Wielands grosse Liebe zu Richard zündete über seinen Verstand als er Richards Partituren begreifen lernte. Und das wiederum durch Overhoff. Er allein öffnete erst das Tor, durch das Wieland zum Grossvater hindurchtreten konnte“ - und, möchte man ergänzen, zu dem bedeutendsten Wagnerregisseur zwischen 1951 und 1966 werden konnte, der eine ganze Epoche der szenischen Wagnerinterpretation . . .

Gelsenkirchen: „Bernarda Albas Haus“, Aribert Reimann

Mit seinem „Lear“ ist Aribert Reimann einer der größten Erfolge der zeitgenössischen Oper gelungen und auch die „Gespenstersonate“ wird regelmäßig irgendwo in Deutschland gespielt. Seine anderen Opern haben es dagegen schwer. Die 1986 uraufgeführte „Troades“ ist seit 2000 nicht mehr zu sehen, das 1992 uraufgeführte „Schloss“ wurde zuletzt 2005 gespielt. Dass das . . .

Genf: „Lady Macbeth von Mzensk“, Dmitri Schostakowitsch

Operndirektor Aviel Cahn hat seine erfolgreiche Produktion des Jahres 2014, als er noch Leiter der Flämischen Oper in Antwerpen war, nach Genf gebracht. Eine gelungene Wiederaufnahme mit den gleichen Hauptdarstellern Aušrinė Stundytė als Katerina und Ladislav Elgr als Sergei. Zu sehen ist eine gewagte Regiearbeit von Calixto Bieito mit dem Bühnenbild von Rebecca Ringst und den Kostümen von . . .

Frankfurt, Konzert: „Deutsche Kammerphilharmonie Bremen“, Sol Gabetta

Im Rahmen seiner Londoner Reise schrieb Joseph Haydn seine sog. „Londoner Sinfonien“. Im Jahr 1792 wurde seine Sinfonie Nr. 93 uraufgeführt und war bereits von Anbeginn ein großer Erfolg. Die beiden Ecksätze sind in einem schnellen Tempo vorgegeben. In den Mittelsätzen gibt es zunächst ein melodisches Cantabile und danach ein tänzerisches Menuett. Furios ist das Presto Finale mit einer . . .

Wien: „Der fliegende Holländer“, Richard Wagner

Wagner an der Volksoper? Eine alte Streitfrage. Immerhin – als das Kaiserjubiläum-Stadttheater, 1898 eröffnet (50jähriges Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph) und ursprünglich für Sprechtheater gedacht, sich der Oper zuwandte, hegte man (obwohl am ehemaligen Linienwall gelegen, also ganz weit draußen) keinerlei Berührungsängste mit der Hofoper – und dem Werk Richard Wagners. . . .

Braunschweig: „Neuer Spielplan 2023/24“

Wurde die zu Ende gehende Spielzeit am Staatstheater beherrscht von der ambitionierten, spartenübergreifenden Neuinterpretation von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“, steht die neue Saison unter dem Motto „Fühlst du mein Herz schlagen?“, eine ironisch gemeinte Frage von Polly aus Brechts „Dreigroschenoper“. Dieses Motto fordert nach den Worten von Generalintendantin Dagmar . . .