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Wien: „La gazza ladra“, Gioachino Rossini (zweite Besprechung)

Dieses „Melodramma“ Rossinis, eine Opera semiseria, beruht auf dem Libretto von Giovanni Gherardini (1778-1861), einer Bearbeitung des Melodrams La Pie voleuse, ou la Servante de Palaiseau, von Louis-Charles Caigniez (1762-1842) und Jean-Marie-Théodore Baudouin d’Aubigny (1786-1866). Kurz nach seiner in Rom uraufgeführten La Cenerentola nahm Rossini die Arbeit an . . .

Duisburg: „The Golden Age of Broadway“ Musicalkonzert

An vielen Theatern im Lande haben die Musicals inzwischen einen festen Platz im jährlichen Spielplan und erfreuen sich regelmäßig einer großen Beliebtheit beim Publikum. Leider ist die Deutsche Oper am Rhein hier derzeit noch tiefstes Entwicklungsland. Umso mehr ließ vor einigen Wochen die Ankündigung aufhorchen, dass in Duisburg am 19. November 2022 ein großes Konzert unter dem Titel . . .

Venedig: „Falstaff“ Giuseppe Verdi

Er ist schon ein Prachtkerl. Nicola Alaimo singt die Rolle des (anderen) Prachtkerls quasi rollendeckend. Er ist das fette Weinfass, aber auch der Gourmet, der abgefeimte Betrüger, aber auch der liebenswürdige Lebensphilosoph, der zunächst auf seinem Thron – einem mit blutrotem Stoff ausgestattetem Bett – Hof hält. Nein, Falstaff ist kein durch und durch liebenswürdiger Kerl; wer das . . .

Frankfurt, Konzert: „Chineke! Orchestra“, Coleridge-Taylor, Walker, Price, Dvorak

Um ein wichtiges Signal für ethnische Vielfalt zu setzen, gründete 2015 die Kontrabassistin Chi¬chi Nwanoku das Orchester „Chineke! Hierzu zählen farbige Musiker aus über dreißig Ländern. Sie eint die Erfahrung und der Umgang mit Vorurteilen. Was bedeutet „Chineke“? In der nigerianischen Igbo¬ Sprache bedeutet es „Gott, der Schöpfer der Welt und des Guten“. Erstmals war nun . . .

Coburg: „Stipendiatenkonzert“ Johann Strauss Gesellschaft

Lange hat es gedauert – und dies war der Pandemie geschuldet – bis endlich die Deutsche Johann Strauss Gesellschaft wieder ein Stipendium vergibt und dies mit einem Konzert in Coburg entsprechend feiert. Im vollbesetzten Saal im Gemeindehaus Contact in Coburg kann nach mehrjährigem Aussetzen der Vorsitzende der Deutschen Johann Strauss Gesellschaft, Herr Dr. Ingolf Roßberg die junge . . .

Paris: „La Périchole“, Jacques Offenbach

Noch etwas Neues zu Jacques Offenbach? Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass nach dem fabelhaften Jubiläumsjahr 2019 so ungefähr alles gesagt, geschrieben, gesungen und vor allem gespielt wurde. Doch die Offenbach-Forschung geht stetig weiter und nach der vollständigen Fassung der „Vie parisienne“ letztes Jahr hat das Palazzetto Bru Zane nun diesen Herbst „La Périchole“ neu . . .

Chemnitz: „Das schlaue Füchslein“ Leoš Janaček

Das helle Lachen der Marie Stejskalova (1873—1968), lockte Leoš Janaček (1854-1928) in das Nebenzimmer, wo die Haushälterin der Familie und spätere Schriftstellerin sich über die Bildergeschichten der kraftvoll-selbstbewussten Füchsin Bystrouschka beugte. Der nur mittelmäßige Maler und studierte Förster Stanislav Lolek (1873-1936) hatte seine ländlichen Geschichten über einen . . .

Köln: „Der Zwerg“, Zemlinsky / „Petruschka“, Strawinsky

Genau 100 Jahre ist es her, dass im damals prunkvollen Kölner Opernhaus am Habsburgerring Zemlinskys „Der Zwerg“ uraufgeführt und vom Publikum jubelnd angenommen wurde. Damals wie heute kombinierte man den Einakter mit Strawinskys „Petruschka“, was seinerzeit, gerade ein paar Jahre nach der Pariser Uraufführung, für deutlich mehr Furore sorgte als heute. – In Köln spielt man . . .

CD: „Tänze und Balletmusiken von Camille Saint-Saëns“

Es ist eine Tragödie, dass der französische Komponist Camille Saint-Saëns (1835-1921) ein Schattendasein in der Musikwelt fristet. Wie vielfältig waren seine Begabungen! Komponist, Organist, Musikwissenschaftler, Pianist und Dirigent, um nur seine wichtigsten Berufe zu nennen. Im Kindesalter veröffentlichte er seine ersten Kompositionen. Zahllose Werke für Klavier, Orgel, Violine, Cello und . . .

Frankfurt, Konzert: „London Philharmonic Orchestra“, Brahms, Dvorak, Mendelssohn-Bartholdy

Zu einem Gipfeltreffen erlesener Musiker lud die Frankfurter PRO ARTE Konzertdirektion. Und das Publikum erschien in großer Zahl in Frankfurts Musentempel Alte Oper. Wie es manchmal so ist, da war Felix Mendelssohn Bartholdy Zeuge einer Vorstellung von Konradin Kreutzers Oper „Melusina“ und war von der Berliner Aufführung tief beeindruckt. Dies blieb nicht folgenlos und so komponierte . . .