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Berlin: „Il Trovatore“ Giuseppe Verdi

War auch Regisseur Philipp Stölzl dem Irrtum anheimgefallen, bei Verdis Il Trovatore handle es sich um eine ganz und gar irrsinnige, unverständliche Geschichte, die in England ein „Do you know the story oft the Trovatore“ zum sprichwörtlichen Beispiel für etwas Sinnloses werden ließ? Dabei ist es doch ganz einfach: Eine Tochter will den Tod ihrer Mutter rächen, indem sie das Kind des . . .

Wuppertal: „Intolleranza“ Luigi Nono

In den letzten 40 Jahren hat sich Dietrich Hilsdorf durch alle großen Opernhäuser NRWs inszeniert. In Gelsenkirchen begann seine Karriere 1982 mit „Eugen Onegin“. Am Essener Aalto-Theater stellte er sich 1988 mit einem fulminanten „Don Carlos“ vor. Danach folgten Inszenierungen in Münster, Bonn, der Deutschen Oper am Rhein und der Kölner Oper. Dass Hilsdorf zum Engels-Jahr Luigi Nonos . . .

Aachen: „Le nozze di Figaro“ Wolfgang Amadeus Mozart

Mozarts Oper „Le nozze di Figaro", die Mozart in seinem thematischen Verzeichnis selbst als opera buffa bezeichnet hat, ist nur wenige Jahre vor Ausbruch der Französischen Revolution am 1. Mai 1786 im Burgtheater am Michaelerplatz durch die Wiener Hofoper uraufgeführt worden. Das Libretto von Lorenzo da Ponte fußt auf der Komödie „La Folle Journée ou le Mariage de Figaro" (Der tolle Tag . . .

Buchkritik: „Wie viel Mozart braucht der Mensch?“ (Stephan Mösch)

„Wie viel Erde braucht der Mensch?“, fragte sich einst Leo Tolstoi und kam zu dem Schluss, dass ein Rechteck in den Ausmaßen eines Sarges die richtige Antwort sei. „Wie viel Mozart braucht der Mensch?“, ist der Titel eines von Stephan Mösch anlässlich des Mozartfestes 2021 in Würzburg herausgegebenen Buches, in dem fünf Autoren und eine Autorin zu dem Thema Stellung nehmen. Sechs . . .

Frankfurt, Konzert: „Münchner Philharmoniker“, Wagner, Rachmaninow und Brahms

Einen Abend voller Kontraste bescherte das jüngste Gastspiel der Münchner Philharmoniker, die anstelle von Valery Gergiev nun von Thomas Hengelbrock geleitet wurden. – Den Auftakt machte die Ur-Fassung der Ouvertüre „Der Fliegende Holländer“ von Richard Wagner. Es war und ist eine ganz besondere Musik, die Wagner 1843 der staunenden Öffentlichkeit präsentierte. Ganz Sturm und . . .

Berlin: Symposion und Liederabend zum 20. Todestag von Dietrich Fischer-Dieskau

Mit den unterschiedlichsten Aktivitäten an den unterschiedlichsten Örtlichkeiten versucht die Deutsche Oper Berlin die Zeit des Orchestergrabenumbaus im Haus an der Bismarckstraße zu überbrücken und ihr Publikum bei der Stange zu halten. Da gab es konzertante oder halbszenische Aufführungen von Zemlinskys Eine florentinische Tragödie im Konzerthaus am Gendarmenmarkt, Delibes Lakmé in der . . .

Mailand: „Fedora“, Umberto Giordano

Die vorletzte Produktion vor der Eröffnung der neuen Saison geriet als ziemlicher Schlag ins Wasser. Umberto Giordanos zweite Oper kann hinsichtlich textlicher und vor allem musikalischer Qualität ihrer populären Vorgängerin "Andrea Chénier" nicht das Wasser reichen (um bei diesem Element zu bleiben) und ist ein Werk, an das der Regisseur aufrichtig glauben und den Mut haben muss, den schon . . .

Nürnberg: „Expeditionskonzert“ – Mendelssohns Italienische

Molto energico – Man hätte der Dirigentin noch wesentlich länger zuhören können. Schade, dass das Konzert samt Erläuterungen nur 100 Minuten dauerte – denn Joana Mallwitz, die GMD der Nürnberger Staatsphilharmonie, ist nicht allein eine gute Dirigentin. Sie besitzt auch einen pädagogischen Eros, der uns in der Corona-Zeit, als alles alles zu war, einige brillante digitale . . .

Freiburg: „Der Freischütz“ Carl Maria von Weber

Das Theater Freiburg, Intendant Peter Carp, hat mit seiner Produktion „Der Freischütz" einen Volltreffer erzielt. – In der Inszenierung des Regieensembles „Showcase Beat Le Mot" entsteht auf der Bühne eine absolut neue Sichtweise auf den Freischützen: Der Chor und die Statisten sind mit einem Car auf der Reise nach einem Gastspielort. Die Solisten reisen mit dem Flugzeug, getrennt . . .