Düsseldorf: „Die tote Stadt“, Erich Wolfgang Korngold

Liebe Opernfreund-Leser, – man könnte die Produktion auch "Stadt der Untoten" betiteln, oder "Ein Schaufensterpuppen-Bastler namens Paul", am Ende bietet sich auch "Der Puppen-Killer" an. – Ich sitze hier vor der unheilvollen Aufgabe, Ihnen einen Totalverriss noch nett zu verkaufen und der Rheinoper, meinem Heimathaus, welches ich seit über 50 Jahren liebe und dem eigentlich meine . . .

Berlin: „Messa da Requiem“, Staatsballett Berlin (Zweite Besprechung)

Bereits um die halbe Welt bis ins australische Adelaide gereist ist die 216 für das Zürcher Opernhaus entstandene Ballettproduktion mit der Musik des Verdi-Requiems, darüber hinaus war sie in vielen europäischen Städten zu erleben und wurde 2019 wieder in ihren Ursprungsort zurückgeholt, wo sie auch im kommenden Jahr wieder zu erleben sein wird. 2018 wurde die Produktion im deutschen . . .

Berlin: „Messa da Requiem“, Staatsballett Berlin (Erste Besprechung)

Giuseppe Verdi komponierte seine Messa da Requiem 1874 zum Gedenken an den großen italienischen Dichter Alessandro Manzoni, der vor allem durch seinen Roman I promessi sposi (Die Verlobten) Berühmtheit erlangte.  Von Beginn an wurde Verdis Werk nicht nur in der Kirche, sondern auch im Konzertsaal aufgeführt - eine Tradition, die bis heute anhält. Denn nicht Kreuzigung, Grablegung und . . .

Wien: „Kapitän Nemos Bibliothek“, Johannes Kalitzke (zweite Besprechung)

Die Uraufführung dieser Kammeroper in vier Teilen mit fünf reflektierenden Zwischenspielen fand als Auftragswerk der Schwetzinger SWR-Festspiele in Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen am 29.4.2022 in Schwetzingen statt. Der in Köln geborene Komponist Kalitzke konnte sich bei dieser, seiner siebenten Oper den langersehnten Wunsch erfüllen, einmal eine Oper für Puppen zu komponieren. So . . .

Frankfurt: „Der Zar läßt sich fotografieren“, Kurt Weill / „Die Kluge“, Carl Orff

Die Oper Frankfurt präsentiert in der aktuellen Neuproduktion die ungewöhnliche Kombination einer „Zeitoper“ mit einer aus der Zeit gefallenen Oper. – Unter dem Schlagwort der „Zeitoper“ versuchten Komponisten in den 1920er Jahren, Impulse aus dem Alltagsleben für das Musiktheater fruchtbar zu machen. Das betraf die Stoffwahl mit zeitgenössischen Schauplätzen und Charakteren . . .

Lüttich: „Adriana Lecouvreur“, Francesco Cilea

Lieber Opernfreund-Freund, nach mehr als 30 Jahren ist Cileas Adriana Lecouvreur derzeit in der Opéra Royal im belgischen Lüttich zu erleben. Die traditionelle und doch nie langweilige Lesart von Arnaud Bernard und seinem Team sowie die exzeptionellen Leistungen auf der Bühne bringen bei der Premiere am gestrigen Dienstag den Saal zum Toben. – Arnaud Bernard inszeniert die Geschichte um . . .

Salzburg, Osterfestspiele: „Tannhäuser“, Richard Wagner

Den aus München angereisten Zuschauern – und von denen gibt es bei den Osterfestspielen Salzburg einige – dürfte die Neuproduktion von Richard Wagners Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg bekannt vorkommen. Bei der diesjährigen großen Opernproduktion der Festspiele handelt es sich um eine Neueinstudierung einer Inszenierung von Romeo Castellucci, die schon 2017 an der . . .

Budapest: „Schwanensee“, Peter I. Tschaikowski

Basierend auf Marius Petipa und Lew Ivanov, deren „Schwanensee“-Version zu Peter I. Tschaikowskis meisterhafter Komposition maßgeblich zum Weltruhm dieses klassischen Meisterwerks beigetragen hat, brachte Rudi van Dantzig gemeinsam mit Toer van Schayk als Co-Choreograf (der auch für das Bühnensetting und die Kostüme verantwortlich zeichnete) 1988 ihre „Schwanensee“-Fassung heraus, die . . .