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GENDERSCHWACHSINN - da macht nicht nur DER OPERNFREUND nicht mit !

Bitte schicken Sie uns eigene Beiträge an: opera@e.mail.de zu meinen Händen. Die Redaktion dankt.                                           herzlichst     Ihr Peter Bilsing (Hrg.)

 

 

Zu vermeintlichen Gendergerechtigkeit der deutschen Sprache durch das Gendern

1.      Einführung

Zur Verteidigung einer vermeintlich gendergerechten Sprache im Deutschen wird oft ins Feld geführt, dass Sprachen sich im Laufe der Zeit verändern. Solche Veränderungen kommen aber nur über längere Zeiträume zustande, über mehrere Jahre und gar Jahrzehnte, und zwar von innen heraus, also von jenen, die diese Sprachen sprechen, von unten nach oben. Meist werden neue Worte oder Wortbedeutungen durch die Jugend eingeführt, auch neue Wortschöpfungen durch die anlässlich der wachsenden Bedeutung des Internets zunehmenden Anglizismen. Sogar die Orthographiereform hat die deutsche Sprache nicht verändert und gilt als gescheitert. Im Gegensatz zum Wortschatz, der sehr aufnahmefähig ist, sind grammatikalische und syntaktische Strukturen extrem stabil.

In der Belletristik und der Fachliteratur hat sich ebenfalls nichts geändert. Hier hat die vermeintlich gendergerechte Sprache keinen Einzug gehalten. Man findet sie in kaum einem in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz verlegten Buch, nicht einmal in guten Zeitschriften und bedeutenden überregionalen deutschsprachigen Zeitungen.

 

2.      Ideologische Zielsetzung des Versuchs einer oktroyierten Veränderung der deutschen Sprache

Die eigentlich nur mit einer Aufsetzung zu vergleichende vermeintlich gendergerechte Sprache ist Ausfluss eines politischen Willens mit Ideologiekomponente, der seit relativ kurzer Zeit um sich greift. Er kommt im Wesentlichen durch das Betreiben der Gleichstellungsbeauftragten (zuallermeist Frauen) in Landes- und Stadtregierungen zustande, die den Auftrag zum Gendern durch Verordnungen und Vorschriften durchsetzen und an alle Landes- und städtischen Einrichtungen weitergeben und bisweilen sogar schriftliche Leitfäden dazu veröffentlichen. Ähnliches geschieht mittlerweile auch schon bei großen privaten Firmen mit Gleichstellungsbeauftragten, wohl auch aus einer Besorgnis heraus, dass ein Nichtmitmachen Umsatzeinbußen zur Folge haben könnte. Des Weiteren wird das Gendern vornehmlich von Moderatoren von TV-Sendungen verwendet (siehe Absatz 3).

Es ist letztlich ein politisch-bürokratisches Oktroyieren von Änderungen auf die deutsche Sprache, die somit nur von einer Minderheit als wünschenswert gesehen wird. Also eine diskretionäre Sprachänderung von „oben“ statt von unten. Und dabei entspricht das Gendern durchaus nicht dem Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Dort ergab eine Infratest Dimap Studie 2020, dass 56 Prozent der Befragten gegen das Gendern sind. Und dabei waren auch Frauen, die sicher auch Bücher lesen oder sich TV-Programme ansehen. Mittlerweile haben weitere Studien ergeben, dass die Ablehnung des Genderns in der deutschen Bevölkerung schon über drei Viertel, also 75% Prozent, liegt.

Ganz wichtig ist, hier Folgendes festzustellen: Da das Deutsche wie alle indoeuropäischen Sprachen funktioniert, und das ist die größte Sprachfamilie der Welt, ist das Gendern ein Angriff auf diese Sprachfamilie insgesamt, die sich ebenso wie das Deutsche die generische Form erhalten haben. Selbst im Arabischen ist sie ohne jeden Widerspruch die Normalform des sprachlichen Umgangs. Es kommt aber ein weiterer Faktor hinzu: Die Leichtigkeit des Genderns im Deutschen durch das einfache Anhängen der Suffixe „in“ und „innen“ ohne Einfluss der substantivischen Deklination. Das ist so einfach nur im Deutschen möglich. In den gesamten slawischen Sprachen ginge das Gendern überhaupt nicht, weil mit der Deklination der Substantive ständig signifikant andere Wörter entstehen.

 

3.      Moderatoren in Presse und Fernsehen, Funktionäre in Landes- und Stadtverwaltungen, sowie Theater- und Opernintendanten und ihre Pressereferenten und Dramaturginnen

Moderatoren gendern vornehmlich in den Nachrichtensendungen, aber auch jene in Talkshows und TV-Interviews, immer nur die Moderatoren und Interviewer. Interessant ist nämlich, dass ihre jeweiligen Gesprächspartner sowie die in Dokumentationen und Interviews Befragten, und seien sie auch aus der noch so avantgardistischen Kulturszene, de facto nie gendern. Man hat oft das Gefühl, Moderator und Interviewter sprechen verschiedene Sprachen - so wie es Zerbinetta von Ariadne in der Oper „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss vermutet… Man könnte aber auch meinen, es handele sich um ein Moderatoren- und Interviewer-Kartell zu Gunsten der vermeintlich sprachlichen Gendergerechtigkeit gegen den sprachlichen Mainstream und zur letztlichen Umerziehung des ach so ahnungslosen Sprachvolkes, welches aber allein über lange Zeiträume Sprachveränderungen bewirkt!

Leider muss man nun auch immer häufiger feststellen, dass auch Theater- und Opernintendanten sowie ihre Pressevertreter zu bisweilen intensivem Gendern übergehen. Da kann es dann einem wie an der Staatsoper Hannover passieren, dass auf der Eintrittskarte „Besucher*in“ steht, obwohl völlig klar ist, dass der Karteninhaber ein Mann ist. In den Programmheften wird es dann oft mit dem Verfälschen und der Unlesbarmachung des an sich kristallklaren Deutschen regelrecht abenteuerlich – nur um das Gendern gegen jedes rationale Bedenken und grammatikalische Sachverhalte durchzuziehen.

Man muss sich fragen, woher die Verantwortlichen das Recht nehmen, in einer fast völlig von der öffentlichen Hand, also vom Steuerzahler, der in seiner Mehrheit zudem die Theater überhaupt nicht besucht, in ihren Texten bedenkenlos zu gendern. Gerade sie müssten sich aufgrund der Öffentlichkeit ihrer Institution an die Empfehlungen des Deutschen Rechtschreibrats vom 26. März 2021 halten, in dem Deutschland eine sehr hohe Stimmenzahl hat und also bedeutsam mitentscheidet. Sie sollten sich unbedingt mit den Details jener Empfehlungen auseinandersetzen, insbesondere mit der Definition der nicht norm-gerechten Formulierungen.

Ein Lösung könnte eine Publikumsbefragung zum Gendern in den Theater- und Operntexten des jeweiligen Hauses sein. Das gäbe schnell ein klares Bild. Hat man davor etwa Angst?! Oder nimmt man das Publikum in seiner Entscheidung über das Gendern nicht für voll? Wo bleibt da das Demokratieverständnis der Theaterintendanten und Dramaturgen?! Wo man in den Stücken doch immer mehr auf den demokratischen Diskurs und seine Sichtbarmachung in den Regiekonzepten pocht!

 

4.      Verfälschung der sprachlichen Aussage durch Nutzung des Partizip Präsens

Die Sprache wird durch das Gendern auch in ihrer Aussage verfälscht, was gravierend, aber im Fall der deutschen Sprache auch leicht belegbar ist.

Eine Ausflucht aus der auch von Moderatoren, Intendanten und Dramaturgen erkannten Problematik bis zur sprachlichen Undurchführbarkeit des wortgetreuen Genderns, welches selbst die Chefin des Dudens zugibt, nicht zu beherrschen, wird nun immer häufiger durch das Partizip Präsens versucht.

Um einer nur vermeintlichen geschlechtlichen Festlegjung auszuweichen, wie in „Studenten“ oder „Forscher“, bei der die Gender-Befürworter fälschlicherweise eine maskuline Exklusivität orten, während es sich nur um eine sexusindifferent generische Form handelt (Merke: Im sprachlichen Deutsch fallen biologisches und semantisches Geschlecht, mit der Besonderheit der Markiertheit des Weiblichen, auseinander). Dabei handelt es sich um eine klare Verfälschung oder grobe Ungenauigkeit der solchermaßen gegenderten deutschen Sprache. Der Student oder die Studenten, ob Mann oder Frau, hat/haben die Eigenschaft, immer zu studieren, solange das Studium anhält, bis es beendet ist. Der/die Studierende muss noch nie eine Universität von innen gesehen haben, um in einem eng begrenzten Zeitraum etwas zu studieren, z.B. die Stellanzeigen in der Zeitung. Der Forscher tut dies als Beruf, jedenfalls ist er ständig mit der Forschung befasst. Der/die Forschende hingegen forscht gerade mal nach einer Sache, ist aber bald damit fertig und im Grunde etwas ganz anderes, z. B. ein Busfahrer. Hier liegt also ein eklatanter Verstoß gegen die Klarheit der deutschen Sprache vor, allein um des Genderns Willen. Und hier wird auch klar, dass das Gendern nicht durchzuhalten ist, will man sich korrekt und genau ausdrücken, wie es von jeder Sprache nun einmal erwartet wird.

5.      Verfälschung der sprachlichen Aussage durch Konfusion beim nicht gesprochenen Glottisschlag und Genderstern

Immer wieder stellt man nun fest, dass Moderatoren einer Nachrichtensendung oder Doku ein Substativ, das sowohl Frauen wie Männer umfasst, mit der Endung „-innen“ gebrauchen, ohne den an sich vorgesehenen sog. Glottisschlag zu berücksichtigen, also eine kurze Sprechpause zu machen. Damit wird ein gravierender Verständnisfehler produziert. Es wird gar nicht mehr versucht, den sog. Genderstern, das „Binnen I“, den Doppelpunkt, den Schrägstrich oder den Unterstrich (alles nicht norm-gerechte Formen nach dem Deutschen Rechtschreibrat) auszusprechen, was phonetisch nicht geht, womit das auf „-innen“ endende Substantiv wie ein durchgehendes Wort gesprochen wird. Damit sagt der Moderator grammatikalisch automatisch, dass mit der Aussage nur Frauen gemeint sind. Es ist aber aus dem Zusammenhang offensichtlich, dass Frauen und Männer gemeint sind (was im Schriftbild durch den Genderstern, das „Binnen I“, den Doppelpunkt, den Unterstrich oder den Schrägstrich im Prinzip sichtbar wäre). Diese Formulierung bewirkt also einen Grammatikfehler und eine ernstzunehmende Verfälschung der Sprache und ihrer Ausdrucksfunktion.

Obwohl das Weibliche im Deutschen markiert ist (siehe Absatz 9) werfen diese Leute die weibliche Form, die ausschließlich Weibliches meinen kann, mit dem Männlichen durcheinander. Meist mit der fragwürdigen Begründung, dass die Männer durch das vermeintlich generische Maskulinum, was aber, de facto, nur eine generische Form ist, also sexusindifferent, ohnehin zu oft genannt würden. So müssten nun auch die Frauen in einem demokratischen Sprachverständnis zu ihrem Recht kommen, nicht nur mitgenannt, sondern ausdrücklich genannt zu werden, auch wenn dadurch die Sprache in ihrer Aussage verfälscht wird. Im österreichischen ORF feiert diese klare Fehlformulierung derzeit fröhliche Urständ auf höchster Ebene, in der „Zeit im Bild 1“ und „ZIB 2“, die sehr viele Österreicher sehen. Da geht es aber wie „mit Kraut und Rüben“ weiter. Kurz darauf heißt es dann die „Mitarbeiter“ (womit richtigerweise auch Frauen gemeint sein können, aber genauso wie Frauen auch Männer mitgemeint sein können, da die Form geschlechtsneutral ist) und schließlich die „Demonstranten und Demonstrantinnen“ – also von allem etwas, völlig willkürlich! Die deutsche Sprache bleibt dabei in ihrer bisherigen Klarheit auf der Strecke und wird durch die letztgenannte Doppel-Form sprachlich unerträglich, wenn sie oft hintereinander gebracht wird, sowie unnötig aufgebläht. Unkontrolliert und ungestraft, bisher jedenfalls… All das findet sich derweil in der deutschen Belletristik und in Fachbüchern überhaupt nicht.

Ganz nebenbei wird übersehen, dass mit dem Durchsprechen von z.B. „Teilnehmerinnen“ alle nicht-binären Geschlechterformen, eine Mikrominderheit allemal, ausgeschlossen werden. Denn nun sind, de facto, in der richtigen Interpretation des Gesagten, ausschließlich Frauen gemeint… Wo bleibt der Protest der BQIT-Gruppe, der Männer ohnehin?! Wenn das weiter um sich greift, muss man annehmen, dass Dinge oder Sachverhalte nur noch Frauen betreffen und die Männer völlig ausgeschlossen sind… Was hätte das für juristische Konfusionen, beispielsweise vor Gericht, zur Folge!

6.      Gegenargument gegen den Genderstern und den gesprochenen Glottisschlag

Genderstern und Glottisschlag führen nicht etwa zusammen und sind auch nicht inklusiv! Ganz im Gegenteil, sie trennen zwei Silben, wie z.B. in Spiegel:ei, der Glottisschlag trennt hier Spiegel von Ei. Ohne ihn würde man Spiegelei sagen, was etwas ganz anderes bedeutet (z.B. in Eulenspiegelei).

Auch im Sinne der Inklusion ist der Genderstern bzw. Glottisschlag also kontraproduktiv und bewirkt exakt das Gegenteil des Intendierten, nämlich eine Trennung. Dies ist auch die einzige Funktion, die der Glottisschlag hat.

Indem man einfach den gegenderten bzw. gesprochenen Glottisschlag, also die im Deutschen überhaupt nicht bekannte kurze Sprechpause (im Arabischen ist sie normal) an der vermeintlich alle Geschlechter umfassenden Form, auch die nicht binären, wie in „Teilnehmer*innen“, weglässt, also das Wort „Teilnehmerinnen“ ausspricht, meint man aber trotzdem auch Männer mit. Das ist der vorläufige Höhepunkt der genderbedingten Sprachverfälschung!

 

7.      Sachverstand einschlägiger Fachleute

Der bekannte Linguist Peter Eisenberg schrieb nach einer Reihe von relevanten Artikeln zum Thema seit 2017 am 8. Januar 2021 in Renovatio - Institut für kulturelle Resilienz einen Aufsatz zum Thema "Die Zerstörung der Sprache durch Gender-Ideologie", der höchst lesenswert ist:

https://renovatio.org/2021/01/peter-eisenberg-die-zerstoerung-der-sprache-durch-die-gender-ideologie/

Am 9. Juni 2018 schrieb Dichter Reiner Kunze in der Passauer Neuen Presse den Aufsatz „Der Sprachgenderismus ist eine aggressive Ideologie“:

https://www.pnp.de/nachrichten/kultur/Dichter-Reiner-Kunze-Sprachgenderismus-ist-eine-aggressive-Ideologie-2971049.html

Am 10. April 2019 schrieb Josef Bayer, emeritierter Professor für allgemeine und germanistische Linguistik an der Universität Konstanz, in der Neuen Zürcher Zeitung folgenden erhellenden Artikel zum Thema „Die geschlechtergerechte Sprache macht linguistische Denkfehler“:

https://www.nzz.ch/feuilleton/die-geschlechtergerechte-sprache-macht-linguistische-denkfehler-ld.1472991

Interessant ist auch der zufällig fast genau an dem Tag, an dem der Rat für deutsche Rechtschreibung seine Empfehlungen zum normgerechten Schreiben verkündete, erschienene Aufsatz von Nikolaus Lohse „Warum „Bäcker“ auch Frauen sein können und der Bohrer kein Mann ist“ vom 27.3.2021 in der „Welt“:

https://www.welt.de/kultur/plus229044189/Streit-ums-Gendern-Warum-Baecker-sehr-wohl-auch-Frauen-sein-koennen.html

In diesen Artikeln wird eigentlich alles erklärt und auf die Konsequenzen hingewiesen, die das Gendern in der deutschen Sprache bewirken wird: Ihre Verarmung und Fehlerhaftigkeit. Ich würde sogar sagen, ihre Verhunzung! Ein mechanistischer Eingriff in die deutsche Sprache, in Form eines Automatismus‘ - und nichts Anderes ist das Gendern mit Formen wie „Teilnehmer*innen“ oder „Steuerzahler*innenbund“ - ist eben nicht möglich. Das gibt die deutsche Sprache einfach nicht her - und wahrscheinlich keine Sprache. Es können sich allenfalls Silben in ganzen Worten ändern, Begriffe ganz verschwinden (wie das „Fräulein“), oder Worte können ihren Sinn verändern, über sehr lange Zeiträume, aber nicht

ihre schriftliche Darstellung. Man denke nur, wie lange es gedauert hat, bis man filharmonisch satt philharmonisch, Frisör statt Friseur o.Ä. gesagt hat, und immer noch laufen beide Formen nebeneinanderher. Manche Medien haben die letzte Rechtschreibreform sogar nicht einmal mitgemacht. Aber die ist mit dem Gendern nicht im geringsten zu vergleichen. Und die deutschsprachige Belletristik und die Fachbuchliteratur machen das Ganze überhaupt nicht mit!

8.      Universität Leipzig: Männer auch „Professorinnen“!

An der Universität Leipzig hat man offenbar beschlossen, dass die Professoren in der weiblichen Form, also als Professorinnen, angesprochen werden, auch wenn es sich um Männer handelt. Ein weiterer Fall, der zu ernstem Nachdenken anregt: „Die Soldatinnen wurden auf der ganzen Front zurückgeschlagen.“ Offenbar eine Fehlinformation, denn es waren gerade in diesem Fall sicher auch Männer dabei...

 

9.      Begriff der Markiertheit des Weiblichen in der deutschen Sprache

Dabei ist es doch ganz einfach. Im Gegensatz zu anderen Sprachen kennt die deutsche die sog. markierte Form bei der weiblichen Ausdrucksweise. Der Linguist Roman Jakobson (1896–1982) kreierte den Begriff der Markiertheit. Diese wird dadurch dokumentiert, dass bei der weiblichen Form des Substantivs immer ein „-in“ oder im Plural ein „-innen“ als Suffix anhängt. Die männliche Form hat eine solche Markierung nicht. Bei: Ich gehe zum „Arzt“ oder „die Ministerpräsidenten“ kann es sich sowohl um Männer wie um Frauen handeln; es wäre reiner Zufall, wären es nur Männer. Angesichts dieser Nichtmarkierung des Männlichen könnte man sogar sagen, dass das männliche Geschlecht in der deutschen Sprache gegenüber dem weiblichen benachteiligt ist.

 

10. Generische Form statt generisches Maskulin (Sexusindifferenz)

Nun wird aber in der Un-Markiertheit des männlichen Geschlechts fälschlicherweise das sog. „generische Maskulin“ geortet. In Wahrheit handelt es sich aber um eine generische Form, die zwar das Männliche, aber auch das Weibliche und weitere Geschlechterformen, die sich derzeit herauszubilden bzw. stark zu artikulieren scheinen, umfasst, aber neben den Homosexuellen nur eine Mikrominderheit ausmachen. Die generische Form ist sexusindifferent oder geschlechtsneutral. Sie macht damit auch den ohnehin kontraproduktiven Genderstern (siehe auch Absätze 5 und 6) überflüssig, welcher den Anspruch erhebt, im Gegensatz zum vermeintlich generischen Maskulin alle nur denkbaren Geschlechterformen zu inkludieren (Stichwort „Inklusion“).

 

11. Generisches Feminin (Sexusindifferenz)

Es gibt auch ein „generisches Feminin“, z.B. die Person, die Leiche, die Majestät, die Exzellenz, die Geisel etc. Allerdings ist das generische Feminin wesentlich seltener, und alle Berufsbezeichnungen, um die es ja im Wesentlichen beim Betreiben um Gendergerechtigkeit in der Sprache geht, sind ein vermeintlich generisches Maskulin, de facto aber die generische Form. Diese Regel gilt praktisch für alle indoeuropäischen Sprachen (romanisch, slawisch etc.), wobei das moderne Englisch in gewisser Weise eine Ausnahme bildet, weil das Feminin weitestgehend verschwunden (bis auf wenige Worte französischen Ursprungs wie actress, mistress et al.; siehe auch Absatz 17) und ausschließlich maskulin ist.

Besser wäre markierte Form (Feminin) und nichtmarkierte Form (Maskulin) zu sagen, aber dieser Begriff wird von den meisten nicht verstanden und sich deshalb leider kaum durchsetzen. 

 

12. Mangelndes Sprachverständnis der Genderbefürworter

Wer also unbedingt das „-in“ und „-innen“ anhängen will, oder Binnen I oder Ähnliches wie den Genderstern einbringt, um vermeintlich „gendergerecht“ zu formulieren, beweist vielmehr, dass er die deutsche Sprache und ihre lange gewachsenen Strukturen nicht vollumfänglich versteht oder aufgrund einer ideologischen Mission oder kognitiver Wahrnehmungen auf dieses Verständnis bewusst verzichtet. Interessanterweise negiert nun auch der deutsche Duden diese Realitäten und bringt entsprechende Vorschläge zum Gendern heraus - obwohl dessen Chefredakteurin zugibt: „Wie man richtig gendert, kann ich nicht so einfach beantworten.“ Ob damit der Duden seine bisherige Qualität als ultimative Referenz für die deutsche Sprache behält, darf zumindest mittelfristig bezweifelt werden!

 

13. Das weibliche „-in“ und „-innen“ nur Anhängsel des Männlichen

Wenn man es etwas überspitzt formulieren wollte, wäre sogar zu sagen, dass sich jene, die auf sprachliche Gendergerechtigkeit pochen, mit dem zwanghaften Anhängen von „-in“ und

„-innen“ an die von ihnen vermeintlich für biologisch maskulin gehaltene Form - von zumeist Berufsbezeichnungen - auf „-er“ (die aber de facto eine generische ist) gar keinen Gefallen tun. Denn sie formulieren wieder nicht gendergerecht: Das Weibliche wird lediglich zum semantischen Anhängsel des (vermeintlich) Männlichen, also einem Suffix...

Im oben zitierten Aufsatz von Nikolaus Lohse erscheint folgender Satz von zentraler Bedeutung:

„Aber sollte nicht gerade umgekehrt die Öffnung hin zu diversen Identitäten, für deren Einbindung die Sprache keine Kategorien bereithält, ein Argument sein, mit dem einzig generisch-integrativen Genus - dessen Benennung als „Maskulinum“ man aus heutiger Sicht für einen terminologischen Betriebsunfall halten kann - etwas pfleglicher umzugehen?! Überhaupt: Hätte man in der historischen Grammatik nicht ausgerechnet diese aus der Biologie entlehnten Begriffe gewählt, um Substantive zu klassifizieren, müssten wir die ganze heutige Diskussion nicht führen!“

Es ist in diesem Zusammenhang auch festzustellen, dass es den Genderbefürworterinnen und -befürworten einzig um eine vermeintliche gendergerechte tägliche Berufsbezeichnung und auch in der Kultur geht, also Bäcker*innen, Schreiner*innen, Friseur*innen sowie Künstler*innen, Sänger*innen, Schauspieler*innen etc. Eine systematische Konsequenz des Genderns, die man ja erwarten müsste, findet aber nicht statt: Wenn es darum geht, Personensubjekte wie Mörder, Delinquent, Verbrecher, Ehebrecher, Einbrecher, Straftäter etc. mit dem Suffix „-innen“ enden zu lassen, also zu gendern, versagt offenbar regelmäßig die Genderphantasie…

 

14. Option der Nennung beider Geschlechter und ihre semantische Grenze

Es gäbe einen Vorschlag zur Güte: Man könnte bei der ersten Gelegenheit oder einmal im Text einfach „-innen“ und „-er“ bei einem relevanten Substantiv sagen. Also „die Teilnehmerinnen und Teilnehmer“. Aber bitte ohne den Glottisschlag, der ohnehin mit der Zeit wieder verschwinden wird, weil niemand eine solch mechanistische Sprachkonstruktion auf die Dauer aushält und sprechen wird, nicht einmal die TV-Moderatoren. Hier wird die Sprachökonomie mit ihrer Erosion von Ungereimtheiten sicher ihre Wirkung zeigen. Im Rest des Beitrags bleibt man dann bei der bisher üblichen, auch in der Belletristik und Fachbuch-Literatur maßgebenden generischen bzw. unmarkierten Form. Tagtäglich ist festzustellen, dass dies ohnehin schon so gemacht wird. Denn ein ständiges, gewissermaßen durchkomponiertes Enden auf „-in“ oder „-innen“ würde Zuhörer und Leser in den sprachlichen Wahnsinn treiben und mehr Text und damit Platz kosten, ohne dass Substanz hinzukäme. Eine unnötige Aufblähung von Texten wäre die Folge.

 

15. Völlig unterschätzte Rolle der Sprachökonomie beim Genderversuch

Womit wir bei einer weiteren Regel wären, gegen die die vermeintlich gendergerechte Sprache ebenfalls verstößt, der Sprachökonomie. Sprachen entwickeln sich nach der Regel, so ökonomisch wie möglich zu sein. Das Gendern mit in der Regel erhöhter Wortzahl spreizt den Text signifikant auf, ja bläht ihn auf, ohne inhaltliche Substanz hinzuzugewinnen. Das wird auch einer der Gründe sein, warum es in der Belletristik und Fachbuch-Literatur nicht vollzogen wird. Allein von daher wird das Gendern insgesamt auf lange Sicht im allgemeinen Sprachgebrauch wohl wieder erodieren zugunsten einer ökonomischeren Sprache - einfach durch den täglichen Sprachgebrauch. Am Ende könnte man dann frei nach Shakespeare sagen: „Viel Lärm um nichts.“

 

16. Und wer denkt an die Deutsch-Studenten?!

Und haben sich die Befürworter des Genderns einmal gefragt, wie ein Ausländer dann die deutsche Sprache lernen soll?! Wir leben in der Staatengemeinschaft der EU und sollten auch darauf erpicht sein, dass die deutsche Sprache erlernbar bleibt. Deutsche und Österreicher führen in der EU meist die Touristenstatistiken an…

 

17. Es gibt aber noch etwas ganz Verblüffendes:

Das alte Englisch, das wesentlich komplexer war, hatte drei Geschlechter wie heute das Deutsche.

Die altenglische Endung -ere für jemanden, der etwas macht, war maskulin. Daraus wurde später -er (teacher, singer, lover etc.) oder Deutsch: Lehrer, Sänger, Liebhaber. Die altenglische Feminin-Endung dazu war -estre.

Die Feminin-Endung -estre verschwand später fast komplett, abgesehen von wenigen Ausnahmen wie z.B."seamstress", so dass im heutigen Englisch nur noch die Maskulin-Endung -er existiert oder -or bei Wörtern, die aus dem Französischen bzw. Lateinischen kommen (professor, actor, doctor etc.).

Das moderne Englisch hat also bei Berufsbezeichnungen, (um die es ja im Genderdeutsch im Wesentlichen geht), nur noch eine Maskulin-Endung, die für alle gilt und auch generell akzeptiert ist.

Andererseits legen die englischen Schauspielerinnen Wert darauf, als "actor" angeredet zu werden und nicht als "actress", was als abwertend gilt.

Es ist also nicht so, wie vielfach positiv herausgestellt wird, dass das moderne Englisch kein Gender hätte und damit gerechter wäre, ganz im Gegenteil, es hat nur das Maskulinum!

Im Deutschen ist das Weibliche mit einer eigenen Feminin-Endung („-in“ und „-innen“), mit der sog. Markierung privilegiert. Auch in den romanischen und slawischen Sprachen haben sie diesen Vorzug. Siehe auch: https://en.wikipedia.org/wiki/Old_English_grammar

 

18. Schlusswort

Es geht mir bei dieser Thematik um etwas ganz Wesentliches: Die Beibehaltung der Schönheit und Klarheit der deutschen Sprache, so wie sie sich über einen langen Zeitraum entwickelt hat. Und da wirkt die Oktroyierung einer vermeintlichen Gendergerechtigkeit, die de facto gar keine ist, sowie ihre verschiedenen Erscheinungsformen, wie Genderstern und andere Sonderzeichen, wie ein krasser Fremdkörper an der Sprache.

Ich möchte in dem Zusammenhang noch an den Turmbau zu Babel im Alten Testament erinnern, eine traurige aber schöne und hier durchaus passende Geschichte. Die Menschen wollten im Stile einer Selbstüberhöhung mit einem immer höheren Bau des Turms Gott gleichkommen. Bekanntlich strafte er sie durch die babylonische Sprachverwirrung, die dazu führte, dass sie sich nicht mehr verständigen konnten....

 Klaus Billand, 9.5.22

 

 


 

YOUNG MOVES und CHOREOGRAPH*INNEN

Junge Bewegungen nennt das Ballett der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg ein vergleichsweise neues Format, bei dem Arbeiten von Nachwuchschoreografen aus den eigenen Reihen auf der großen Bühne gezeigt werden. Und damit nicht so auffällt, wie nichtssagend und fantasielos der Begriff ist, wird er kurzerhand ins Englische übersetzt. Young Moves klingt schick und wird dann auch nicht von so vielen verstanden. Um die Verwirrung fortzusetzen, findet Young Moves „im Rahmen der Plattform Choreographie Young Moves“ statt. Der liederliche Umgang mit der deutschen Sprache findet sich dann auch im Programmheft wieder, wo man von „Choreograph*innen“ lesen kann. Dieses Wort, offenbar eine Eigenerfindung des Hauses, gibt es nicht. Die „Choreographie“ existiert seit gefühlten sechs Rechtschreibreformen nicht mehr, wird im Duden nur noch als historischer Begriff geführt, und Sternchen kommen in der deutschen Sprache nach geltenden Regeln nicht vor. Wenn Kulturinstitutionen in vorauseilendem Gehorsam scheinbar politisch korrekt sein wollen, erfüllt das historisch informierte Deutsche mit größtem Misstrauen. Aber die können der Rheinoper ja fernbleiben.

Oder manchmal eben auch nicht. Denn natürlich möchte man erfahren, was dabei herauskommt, wenn die Tänzer des „Balletts am Rhein“ – gemeint ist damit das Ballett der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg – sich als Choreografen versuchen. *                                                            

Michael Zerban 11.7.2019

 

P.S. des Herausgebers

Da wir im OPERNFREUND grundsätzlich Ideologisches, Diskriminierendes und Beleidigendes, sowie den aktuellen Trend zum Neu- und Doofsprech, ebenso, wie alle weiteren Verhunzungen der Deutschen Sprache, grundsätzlich ablehnen, hier noch einige gute Links zum Thema - Dank an Youtube ;-)

Dr. Thomas Kubelik Wie gendern unsere Sprache verhunzt

Wutrede von Dr. Wilhelm Leisenberg über den Genderwahn

Wie der Genderwahn unsere Sprache zerstört

Willkommen in der kranken Welt des komministischen Genderscheiss

...und auch den Aufsatz unseres Kritiker Dr. Klaus Billand möchte ich nicht unerwähnt lassen

 

 

Runter vom Sockel

Post vom Intendanten

Intendanten an öffentlich bezahlten Kulturinstituten genossen vor der Pandemie hohes Ansehen, wenn man von einigen Ausnahmen absieht. Mittlerweile arbeiten viele von ihnen daran, vom Sockel zu stürzen und ihre Häuser gleich mitzunehmen. Wie das geht, zeigt eine kürzlich geführte Korrespondenz, die so exemplarisch ist, dass wir den Namen des Intendanten für di

esen Kommentar nicht brauchen.

Ein Journalist, genervt von den E-Mails, die

der Pressesprecher eines Stadttheaters regelmäßig mit vielen Sternchen verschickte, bat den Chefkommunikator, ihn von der Gender-Liste auf den Verteiler mit den Pressemitteilungen zu setzen. Der PR-Arbeiter antwortete, das ginge nicht, er müsse schon in Kauf nehmen, dass er die Sternchen-Mails bekäme, weil es keinen anderen Verteiler gäbe. Das sei eine Weisung des Intendanten.

Der Intendant weist seinen Mitarbeiter an, Pressevertreter mit ideologisch verbrämten Schreiben zu belästigen, statt auf Information angelegte Pressemitteilungen zu verschicken? Wie kann der Pressesprecher dann seine Arbeit erledigen? Als ich von der Geschichte erfuhr, setzte ich mich unverzüglich mit dem Intendanten in Verbindung, um ihn danach zu fragen.

Die Antwort, die der Intendant schließlich erteilte, erscheint mir exemplarisch für viele Häuser, die sich zwar vom Steuerzahler g

ern und ausgiebig finanzieren lassen, aber dessen Willen geflissentlich ignorieren. Und deshalb braucht der künstlerische Leiter des Stadttheaters auch keinen Namen. Es geht hier nicht darum, jemanden bloßzustellen, sondern die Mechanismen aufzuzeigen, mit denen Kulturschaffende in den deutschsprachigen Ländern gerade nachhaltig der Kultur schaden.

Für mich waren, von Jugend an, die Theater – und mögen sie noch so klein gewesen sein – die Tempel der Kunst, die Bewahrer der Sprache. Das mag eine romantisch-verklärte Sicht eines jungen Mannes gewesen sein, der schon als Schüler dankbar dafür war, dass es Reclam-Heftchen gab, in d

enen er die großen Theaterstücke lesen konnte. Selbst Autoren, die versuchten, Sprache zu dekonstruieren, übten einen Reiz auf mich aus, weil ich der festen Überzeugung war, dass man, um solche Zerstörungsversuche zu unternehmen, im Besitz überdurchschnittlicher Sprachkenntnisse sein muss. Ich übertrug das, man mag die Naivität des Pubertiers nachsehen, auf das Theater als solches. War tatsächlich bis vor Kurzem der Überzeugung, dass die Kultur der Hort der deutschen Sprache sei.

Es „sei meine persönliche Auffassung an dieser Stelle geäußert, dass ich zu wissen glaube, dass es in der Bundesrepublik zwar mit dem ‚Duden‘ ein Nachschlagewerk zur deutschen Sprache und ihren Regeln gibt und die ‚Gesellschaft für Deutsche Sprache‘ es sich zur Aufgabe gemacht hat, die deutsche Sprache, die Einhaltung ihrer Regeln und Ihren vermeintlichen Missbrauch zu beobachten und diesen gegebenenfalls zu benennen“, sagt der Intendan

t. Und ehe mir die Deutschlehrer Füllfederhalter mit roter Tinte in die Brust rammen: Die Rechtschreibfehler wurden bewusst übernommen. Eine Petitesse angesichts der Unkenntnis, die der Theaterleiter da von sich gibt. Gut, jeder blamiert sich, so gut er kann. Der Duden ist eine großartige Geschäftsidee, mit der ein Verlag über viele Jahre viel Geld verdient hat. Der Duden hat nämlich das Regelwerk der deutschen Sprache übernommen und abgedruckt. Die hohe Reputation, die sich das Werk damit erworben hat, verspielt es in diesen Tagen, wenn es sich in seiner Onlin

e-Ausgabe den Gender-Ideologen anschließt. Das Regelwerk gibt es entgegen der Annahme des Intendanten tatsächlich. Man bekommt es kostenlos im Internet, wenn man den entsprechenden Suchbegriff eingibt. Es gibt auch die Gesellschaft für deutsche Sprache, die hat mit dem Regelwerk allerdings herzlich wenig zu tun. Der Rat für deutsche Rechtschreibung, eine Versammlung Delegierter der deutschsprachigen Länder, ist das Institut, das über dieses Regelwerk wacht. Das ist übrigens eine geniale Konstruktion. Weil Delegierte aus drei Ländern zusammenkommen, ist der Rat weder für Lobbyisten noch für Staatseinflüsse zugänglich. Manches ist in Deutschland und den Nachbarländern doch besser geregelt, als man glaubt. „Andererseits gibt es in Deutschland keine verbindliche oder gar von Staats wegen vorgeschriebene Regeln in Bezug auf Wortneuschöpfungen, -veränderungen oder die Einbindung anderer Sprachen in den Sprachgebrauch des Deutschen, die es rechtfertigen, uns Vorsatz und Ignoranz als Vergehen vorzuwerfen.“ Auch hier irrt der Intendant gewaltig. Denn das Regelwerk der deutschen Sprache gibt sehr wohl vor, was wir als sprachliche Grundlage unserer Gesellschaft verstehen dürfen. Und das ist sehr gut so. Denn so – und nur so – wird Menschen ein Riegel vorgeschoben, die versuchen, unsere Sprache für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Da hat man aus der Geschichte gelernt. „Gesellschaft verändert sich permanent, da

mit auch die Sprache und auch ihre Regeln.

Wenn der Gebrauch eines Wortes, seine Schreibweise und somit seine Bedeutung Eingang in die Alltagssprache finden, wird es über kurz oder lang auch in den gelebten und sinnvollen Kanon übernommen werden“. Ein wahrer Satz, gelassen ausgesprochen. Eben dafür ist der Rat für deutsche Rechtschreibung zuständig. Er beobachtet ständig, wie sich Sprache verändert, und ist dafür zuständig, das Regelwerk der deutschen Sprache auf dem neuesten Stand zu halten – und dafür zu sorgen, dass nicht jeder Blödsinn zur Regel wird. Deshalb hat er auch im März vergangenen Jahres noch einmal ausdrücklich festgelegt, dass eine „Gendersprache“ nicht funktioniert und deshalb keinen Eingang in das Regelwerk finden kann. Das hätte der Intendant in vielen Medien nachlesen können. Und hätte da auch finden können, dass Sternchen und Doppelpunkt mit anderen Bedeutungen unterlegt sind und die lokale Verortung „innen“ meist keinen

Sinn ergibt.

Aber wozu sich mit Wissen und dem erklärten Willen der Geldgeber belasten, wenn man sich als Nabel der Welt fühlt, in seiner Blase lebt und lieber eigene als die geltenden Regeln erfindet? Daran, so erfahre ich aus dem Schreiben des künstlerischen Theaterleiters, haben sich alle Abteilungen und Sparten mit Freuden beteiligt – ohne anscheinend auch nur im Geringsten darüber nachzudenken, wozu gültige Regeln da sind. Da hat sich offenbar ein ganzes Haus in die Euphorie der Fantasie verstiegen. Das ist auf derselben Rechtfertigungsstufe wie die Aussage „Morgen beschließen wir im Stadttheater, dass rote Ampeln nicht mehr gelten“. Die Gründe für eine solche „autonome“ Ent

scheidung liegen nach Ansicht des Intendanten auf der Hand. „Zum einen werden Texte durch die Nennung von männlicher und weiblicher Form unnötig lang, zum anderen bleiben dabei nichtbinäre Menschen weiterhin unberücksichtigt. Für uns ist es selbstverständlich, dass auch diese nichtbinären Menschen, mit denen wir tagtäglich harmonisch zusammenarbeiten und -leben, von uns mit dem gebotenen Respekt angesprochen werden.“ Ja, um was geht es denn nun? Um die Kürzung lästiger Längen bei Texten oder um Transsexuelle? Oder solche, die

nicht wissen, ob sie Männchen oder Weibchen sind?

Lieber Intendant, mit einem Grundwissen der deutschen Sprache ist allen geholfen. Denn die deutsche Sprache ist, wenn sie nicht behördlichen Bedingungen unterworfen wird, eine auf größtmögli

che Ökonomie ausgerichtete Sprache. Deshalb gibt es das generische Maskulinum. Hier werden alle unsichtbar, und der Inhalt wird sichtbar. Wenn ich darüber spreche, dass die Musiker die Bühne betreten, die Tänzer ihre Körpersprache finden wollen oder die Sänger eines Abends alle Erwartungen erfüllen, ist jedem, der noch nicht komplett verblödet und der deutschen Sprache mächtig ist, vollkommen klar, dass alle gemeint sind. Ich habe das an anderer Stelle bereits ausgeführt. Der Inhalt ist, dass ein Berufsstand gemeint ist. In dem Moment spielt es überhaupt keine Rolle, welche Menschen dem Berufsstand angehören und schon gar nicht, welchem Geschlecht sie angehören. Weil das die unnötigste Information überhaupt ist. Und das der einzig respektvolle Umgang mit Menschen sein kann. Inzwischen haben sich Schriftstellerinnen geäußert, dass sie Autoren sein wollen, weil nicht das, was zwischen ihren Beinen ist, wichtig sei, sondern der Inhalt ihrer Bücher. Da haben sie

verdammt recht. Gleichberechtigung bedeutet nicht, dass ich auf den Buchdeckel schaue, wer den Text verfasst hat, sondern den Text lese und auf seine Bedeutung prüfe. Aber das gilt in deutschen Theatern ohnehin nicht mehr.

Ach, wie nun die Anekdote mit dem Pressesprecher ausgegangen ist? Dem musste der Intendant nach eigenen Worten gar nich

ts mehr sagen, weil er „ohnehin einen zeitgemäßen Umgang mit Sprache verinnerlicht“ hat. Mit anderen Worten: Der Pressesprecher hat dem Journalisten, nicht anders sind die Worte des Intendanten zu verstehen, ins Gesicht gelogen. Aber so ist das mit der „neuen Sprache“. Es geht nicht mehr um Inhalte und Wahrhaftigkeit, sondern um Ideologie und Dummheit, ach nein, Nichtwissen. Der Journ

alist wird seine Konsequenzen daraus ziehen.

Der Intendant hat sich als Bewahrer der deutschen Sprache vom Sockel gestürzt. Als einen in ideologisch gefärbter Wolle Theatervorstand, der die Gesellschaft in neue Klassen einteilt, um nicht zu sagen, in sexistische Klassen spaltet, braucht ihn das Publikum nicht. Und es ist an der Zeit, Intendanten und ihre Mitläufer, die das Sternchen lieben, zu verabschieden. Schon jetzt bleiben viele Menschen den Häusern fern. Bei den bevorstehenden Haushaltsverhandlungen wird sich für die Stadttheater zeigen, ob sie auf Solidarität von Theaterbesuchern hoffen dürfen, deren Willen sie heute ignorieren.

 

Gastbeitrag von

 

Michael S. Zerban

(Hrg. O-TON), 10.11.2021

 

 

Herausgeber PS

 

Der hier veröffentlichte Kommentar von Michael Zerban, der schon öfter Gastautor berim OPERNFREUND war, gibt auch und besonders die Meinung des OPERNFREUND-Herausgebers wieder. Ich gebe zu, daß wir Pressemitteilungen - es sind mittlerweile schon die Mehrheit - beim ersten Gendersternchen nicht weiterlesen und sofort löschen bzw. auf die Spam-Sperre lege. Die Verhunzung der deutschen Sprache dient keinerlei Gleichberechtigung-Anliegen, sondern ist rein ideologisch motiviert und verkauft zielgerichtet Menschen bzw. die Leser für dumm.

 

Ich habe hierzu schon mehrere Kommentare geschrieben (bitte runterscrollen). Auserdem haben wir eine Extra-Seite

eingerichtet für alle, die sich fundierter informieren möchten und wo wir für alle Gendergegner vernünftige und plausible Argumente und Widersprüche zur Verfügung stellen.         

 

P.B. 10.11.21

 

 

Der Genderhirnriss geht unbeeindruckt weiter

Wir suchen noch vergeblich Schläger*in, Vergewaltiger*in, Massenmörder*in, Nazi*in. Das aktuelle Procedere linker Sender ist also nicht konsequent. Soweit geht man dann doch nicht. Völlig unberührt tausender Proteste versuchen ZDF Sprecher und Sprecherinnen weiter das deutsche Volk zu kommunistischem Zwangs-Neusprech zu erziehen. Jeden Tag verstoßen Nachrichtensendungen gegen die geltenden Regeln der deutschen Sprache; absichtlich mit erzieherischem Hintergedanken à la DDR!

 

Mir persönlich reicht es. Aus! Schluss mit ZDF! Von der Fernbedienung gelöscht! Jetzt gibt es bei mir nur noch ZDF info. Mit dem Zweiten sieht man nicht besser, sondern wird für blöd verkauft. Da lacht man im Hintergrund über die dummen Zuschauer, die das alles noch bezahlen.

 

"Es sind schon erheblich weniger, die sich beschweren..." Dabei man hört das nicht ausgesprochene aber wohl gedachte Höhöhöhöhö im Hintergund. Hohnlachen gegenüber dem Gebührenzahler, so scheint es. Wann ist endlich Schluss mit dem Blödsinn? Wann hält man sich an die Rundfunktgesetze? Schläft der ZDF Fernsehrat? Endlich nimmt sich mit Friedrich Merz auch ein populärer Politiker dieses unverschämten Schwachsinns an. Weiter so bitte, Herr Merz!

 

Jeden Tag schreibe ich diese Antworten an die Pressestellen der diversen Theater mit dem immergleichen Text:

 

Liebe Kollegin,

Texte mit sogenannten „Binnen I“ oder "Gendersternchen" als Ausdruck einer vermeintlichen Gendergerechtigkeit der Deutschen Sprache sind eklatante Rechtschreibfehler. Auch Ihr Text beinhaltet diese. Wohlwissend, oder einfach ignorierend, dass der Rat für deutsche Rechtschreibung am 26. März 2021 detaillierte Empfehlungen zur normgerechten Verwendung von bestimmten Ausdrucksformen gegeben hat, speziell was das „Gendern“ betrifft? Das Binnen I ist eine "orthografisch nicht normgerechte Wortbildung“. Und damit ein Schreib- bzw. sogar ein Grammatikfehler.

https://www.rechtschreibrat.com/geschlechtergerechte-schreibung-empfehlungen-vom-26-03-2021/

Die korrekte Verwendung der deutschen Sprache gerade in Medienveröffentlichungen und Pressemitteilungen hat hier eine Vorbildfunktion, auch und gerade für die Jugend. Etwa 87 Prozent der Bevölkerung in Deutschland lehnen die Veränderung der deutschen Sprache aufgrund von Indoktrinierung bestimmter Gruppen, also die Ideologisierung zur vermeintlichen semantischen Gerechtigkeit der Geschlechter ab.

https://www.deropernfreund.de/genderschwachsinn.html

Bitte schicken Sie uns keinerlei Pressemitteilungen mehr, wenn dieser Unsinn an ihrem Haus beibehalten wird. Näheres finden Sie beim OPERNFREUND auf einer Sonderseite.

 

Sobald ich ein Sternchen sehe, wird nicht weitergelesen und der Absender kommt auf die persönliche Spam-Liste. Protestieren Sie bitte auch. Wir haben nicht mehr 1930. Es kann nicht sein, daß wir uns von einer kleinen Minderheit zwangebeglücken lassen müssen, welche die Oberhoheit in Sachen Verdummung und Verhunzung über unserer schöne deutsche Sprachen anstreben.                                        P.B-

 

 

Zur vermeintlichen „Gendergerechtigkeit“ der deutschen Sprache

Zur Verteidigung der vermeintlich „gendergerechten“ Sprache wird oft ins Feld geführt, dass Sprachen sich im Laufe der Zeit verändern. Solche Veränderungen kommen aber nur über lange Zeiträume zustande, über Jahrhunderte. Und zwar von innen heraus, ganz wichtig, also von jenen, die diese Sprache sprechen, von unten nach oben. Seit meinem Abitur 1971 kann ich keine wirklich nennenswerten Änderungen der deutschen Sprache erkennen, weder in der Großschreibung noch in der Wortwahl (bis auf mehr Anglizismen, die auch technologiebedingt sind wie IT etc.) noch in der Interpunktion. Das war vor fast 50 Jahren, also einem halben Jahrhundert. Seit 20 Jahren bin ich selbst journalistisch tätig in der internationalen Opernrezension. In der Literatur hat sich auch nichts geändert, auch hat hier die sog. „Gendergerechtigkeit“ nicht Einzug gehalten. Das finden Sie in kaum einem in Deutschland oder Österreich verlegten Buch.

 

Die eigentlich nur mit einer Aufsetzung zu vergleichende sog. „gendergerechte“ Sprache ist Ausfluss eines politischen Willens, der seit relativ kurzer Zeit um sich greift. Es ist ein politisch-bürokratisches Oktroyieren von Änderungen auf die deutsche Sprache, die von einer Minderheit als wünschenswert gesehen und fast ausschließlich von Moderatoren von TV-Sendungen verwendet werden und über Gleichstellungsbeauftragte in staatlichen und privaten Institutionen gewissermaßen „von außen“ durch Verordnungen und Vorschriften durchgesetzt werden. Also eine diskretionäre Sprachänderung von „oben“ statt von unten. Und dabei entspricht das nicht einmal dem Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Dort ergab eine Infratest Dimap Studie 2020, dass 56 Prozent der Befragten gegen das „Gendern" sind. Und dabei waren auch Frauen, die sicher auch Bücher lesen.

 

Moderatoren „gendern“ vornehmlich in den Nachrichtensendungen, aber auch jene in Talkshows, immer nur die Moderatorinnn. Interessant ist nämlich, dass die in Dokumentationen und Interviews Befragten, und seien sie auch aus der avantgardistischen Kulturszene, nahezu nie „gendern" – nur die Moderatoren. Man hat oft das Gefühl, Moderator und Interviewter sprechen verschiedene Sprachen - so wie es Zerbinetta von Ariadne in der Oper „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss vermutet… Man könnte aber auch meinen, es handele sich um ein Moderatorenkartell zu Gunsten der vermeintlichen sprachlichen „Gendergerechtigkeit“ gegen den semantischen Mainstream.

 

Die Sprache wird durch das „Gendern" auch (in ihrer Aussage) verfälscht, was gravierend, aber besonders im Fall der deutschen Sprache auch leicht belegbar ist. Ich habe das schon in meinem Aufsatz zum Thema 2019 geschrieben, den ich hier anhängen darf.

 

https://www.klaus-billand.com/deutsch/betrachtungen/zu-politischen-themen/gendergerechtigkeit-in-der-deutschen-sprache-maerz-2019.html

 

Mittlerweile ist dazu noch ein interessanter Artikel erschienen, vom Dichter Reiner Kunze, den ich ebenfalls hier anhänge und sehr zu lesen empfehle.

 

https://www.pnp.de/nachrichten/kultur/Dichter-Reiner-Kunze-Sprachgenderismus-ist-eine-aggressive-Ideologie-2971049.html

 

Kunze ist eine seriöse Kapazität auf dem Gebiet der Dichtung und natürlich Sprache, also eine gute Referenz. Und er hat einiges im Leben mitgemacht, hier seine Wikipedia:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Reiner_Kunze

 

Es ist in seinem Aufsatz eigentlich alles erklärt und auf die Konsequenzen hingewiesen, was das „Gendern" in der deutschen Sprache bewirken wird: Ihre Verarmung. Ich würde sogar sagen, ihre Verhunzung!

 

Immer wieder stellt man nun fest, dass Moderatoren in einer Nachrichtensendung ein Substativ, das sowohl Frauen wie Männer umfasst, mit der Endung -innen gebrauchen, ohne die Sprechpause zu machen. Damit wird ein klarer Verständnisfehler produziert. Es wird damit versucht, das Gendersternchen auszusprechen, was nicht geht, womit das auf „-innen“ endende Substantiv wie ein durchgehendes Wort gesprochen wird. Damit unterstellt der Moderator automatisch, dass mit der Aussage nur Frauen gemeint sind. Es ist aber aus dem Zusammenhang offensichtlich, dass Frauen und Männer gemeint sind (was im Schriftbild durch das Gendersternchen im Prinzip sichtbar wäre). Diese Formulierung ist also eine ernstzunehmende Verfälschung der Sprache und ihrer Ausdrucksfunktion. Wenn das weiter um sich greift, muss man annehmen, dass Dinge oder Sachverhalte nur noch Frauen betreffen und die Männer ausgeschlossen sind. Schlichte Fehlinformation! Ein möglicher Fall zum Nachdenken: „Die Soldatinnen wurden auf der ganzen Front zurückgeschlagen.“

 

Dabei ist es doch ganz einfach. Im Gegensatz zu anderen Sprachen kennt die deutsche die markierte Form bei der weiblichen Ausdrucksweise. Diese wird dadurch dokumentiert, dass bei der weiblichen Form des Substantivs immer ein -in oder im Plural ein -innen als Suffix anhängt. Die männliche Form hat eine solche Markierung nicht. (Bei: „Ich gehe zum Arzt“ oder „die Ministerpräsidenten“ kann es sich sowohl um Männer wie auch Frauen handeln; es wäre reiner Zufall, wären es nur Männer). Man könnte deshalb sogar sagen, das männliche Geschlecht ist in der deutschen Sprache benachteiligt. Wegen der fehlenden Markierung des männlichen Geschlechts kommt es zur Verwechslung mit der unmarkierten, vermeintlich männlichen Form, der generischen Form, die geschlechtslos ist. Wer also unbedingt das …-in und …-innen anhängen will, oder Binnen I oder Ähnliches wie das sog. Gendersternchen * einbringt, um vermeintlich „gendergerecht“ zu formulieren, beweist, dass er die deutsche Sprache nicht vollumfänglich versteht. Und das kann und darf bei einem weitreichenden Medium doch nicht sein.

 

Wenn man es etwas überspitzt formulieren wollte, wäre sogar zu sagen, dass sich jene, die auf „Gendergerechtigkeit“ pochen, mit dem zwanghaften Anhängen von -in und -innen an die von ihnen vermeintlich für biologisch maskulin gehaltene Form - von zumeist Berufsbezeichnungen - auf -er (die aber de facto eine generische ist) gar keinen Gefallen tun. Denn sie formulieren wieder nicht gendergerecht: Das Weibliche wird lediglich zum semantischen Anhängsel des (vermeintlich) Männlichen, also einem Suffix...

 

Ich möchte aber auch einen Vorschlag zur Güte machen: man könnte bei der ersten Gelegenheit einfach …-er und …-innen beim ersten relevanten Substantiv sagen (aber bitte ohne die Sprechpause, die ohnehin mit der Zeit wieder verschwinden wird, weil niemand eine solch mechanistische Sprachkonstruktion auf die Dauer aushält und sprechen wird) bzw. schreiben und bleibt dann im Rest des Beitrags bei der bisher üblichen, auch in der Literatur maßgebenden Ausdrucksform. Denn ein ständiges, gewissermaßen durchkomponiertes Enden auf …-in oder …-innen würde Zuhörer und Leser in den semantischen Wahnsinn treiben und mehr Text und damit Platz kosten, ohne dass Wesentliches hinzukäme.

 

Womit wir bei einer weiteren Regel wären, gegen die die vermeintlich „gendergerechte“ Sprache ebenfalls verstößt, die Sprachökonomie. Sprachen entwickeln sich nach der Regel, so ökonomisch wie möglich zu sein. Das „Gendern“ mit in der Regel erhöhter Wortzahl spreizt den Text signifikant auf, ja bläst ihn auf, ohne Substanz hinzuzugewinnen. (Das wird auch einer der Gründe sein, warum es in der Literatur nicht gemacht wird). Allein von daher wird das „Gendern“ auf lange Sicht im allgemeinen Sprachgebrauch wohl wieder erodieren zugunsten einer ökonomischeren Sprache. Einfach durch den täglichen Sprachgebrauch. Am Ende könnte man dann frei nach Shakespeare sagen: „Viel Lärm um nichts.“

 

Und haben sich die Befürworter des „Genderns“ einmal gefragt, wie ein Ausländer dann die deutsche Sprache lernen soll?! Wir leben in der Staatengemeinschaft der EU und sollten auch darauf erpicht sein, dass die deutsche Sprache erlernbar bleibt. Deutsche und Österreicher führen überall die Touristenstatistiken an…

 

Es gibt aber noch etwas ganz Verblüffendes:

 

Das alte Englisch, das wesentlich komplexer war, hatte drei Geschlechter wie heute das Deutsche.

 

Die altenglische Endung - ere für jemanden, der etwas macht, war maskulin. Daraus wurde später -er (teacher, singer, lover etc.) oder Deutsch; Lehrer, Sänger, Liebhaber. Die altenglische Feminin-Endung dazu war - estre.

Die Feminin-Endung - estre verschwand später fast komplett, abgesehen von wenigen Ausnahmen wie z.B."seamstress", so dass im heutigen Englisch nur noch die Maskulin-Endung -er existiert oder -or bei Wörtern, die aus dem Französischen bzw. Lateinischen kommen (professor, actor, doctor etc.).

Das moderne Englisch hat also bei Berufsbezeichnungen, (um die es ja im Genderdeutsch im Wesentlichen geht), nur noch eine Maskulin-Endung, die für alle gilt und auch generell akzeptiert ist.

 

Andererseits legen die englischen Schauspielerinnen Wert darauf, als "actor" angeredet zu werden und nicht als "actress", was als abwertend gilt.

Es ist also nicht so, wie vielfach positiv herausgestellt wird, dass das moderne Englisch kein Gender hätte und damit gerechter wäre, ganz im Gegenteil, es hat nur das Maskulinum!

 

Im Deutschen ist das Weibliche mit einer eigenen Feminin-Endung (-in), mit der sog. Markierung, also privilegiert. Auch in den romanischen und slawischen Sprachen haben sie diesen Vorzug.

https://en.wikipedia.org/wiki/Old_English_grammar

 

Es geht bei dieser Thematik um etwas ganz Wesentliches: Die Beibehaltung der Schönheit und Klarheit der deutschen Sprache, so wie sie sich über viele Jahrzehnte entwickelt hat. Und da wirkt die Oktroyierung einer vermeintlichen „Gendergerechtigkeit“, die de facto gar keine ist, sowie die verschiedenen Erscheinungsformen, wie Gendersternchen * und etliche andere, wie ein krasser Fremdkörper an der Sprache.

 

Ich möchte in dem Zusammenhang noch an den Turmbau zu Babel im Alten Testament erinnern, eine schöne und hier durchaus passende Geschichte. Die Menschen wollten im Stile einer Selbstüberhöhung mit einem immer höheren Bau des Turms Gott gleichkommen. Bekanntlich strafte er sie durch die babylonische Sprachverwirrung, die dazu führte, dass sie sich nicht mehr verstehen konnten....

 

Dr. Klaus Billand

17. Februar 2021

 

Herausgeber Garantie

Liebe Leser,

ich verspreche Ihnen hoch und unheilig, daß es bei uns keinerlei linken Gender-Humbug oder Neusprech-Schwachsinn geben wird. Mit den Ausführungen meines Freundes Klaus Billand stimme ich voll überein. Der Duden kennt kein Gendersternchen. Aber auch wenn sich das ändern sollte, werde ich dies in unseren Texten korrigieren. Ich habe mich schon in meiner Noch-Lehrerzeit den Vorgaben der Schulleitung widersetzt plötzlich den Begriff "Schüler" durch "Lernende" zu ersetzen. Merke: ein Schüler ist nicht notwendiger Weise ein "Lernender".  Auch quält mich die Frage: Was machen 63 Gender-Professoren in NRW? Was ist deren Berufsfeld-Beschreibung? Voila; Achtung das ist kein Aprilscherz!

 

 

       

Bleiben Sie bitte trotzdem frühlich und verfallen nicht dem Wahnsinn ;-)

 

Peter Bilsing 17.2.2021

 

 

Et Cetera

Vortrag von Prof. Kubelik: Wie Gendern unsere Sprache verhunzt

 

Die Mehrheit, auch der Frauen, lehnt das ab (WELT-online)

 

Gendern ist eine wirre Ideologie (Pro)

 

Wortverwirrung - die neue Gendersprache in Hannovers Verwaltung (Podcast)

 


 

 

 

DER OPERNFREUND  | opera@e.mail.de